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11.10.25
… and the winner is ...
Ja nu, so spielt halt das Leben. Den Friedensnobelpreis erhielt in diesem Jahr also jemand, den erst mal niemand aufm Schirm hatte: die Venezolanerin Maria Corina Machado. Für Trump sei das eine grobe Ehrabschneidung. Und zeuge von nicht gerade übertriebenem Respekt.
Und wir müssen jetzt verschärft aufpassen, dass der oberste US-Kriegsknilch nicht wieder ausrastet und aus Rache oder gekränkter Heitelkeit die un­schuldige Stadt Oslo dem Erdboden gleich macht.
15.10.25
Ein bisschen Frieden
Kaum is man n paar Tage weg, tanzen die Mäuse auch schon wieder aufm Tisch herum. Der interna­tionale Weltfrieden ist ausgebrochen! Wer fängt ihn wieder ein?
So lasset uns denn singen:

Wie eine Blume am Winterbeginn
Und so wie ein Feuer im eisigen Wind
Wie eine Puppe, die keiner mehr mag
Fühl ich mich an manchem Tag

Dann seh ich die Wolken, die über uns sind
Und höre die Schreie der Vögel im Wind
Ich singe aus Angst vor dem Dunkeln mein Lied
Und hoffe, dass nichts geschieht

Ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne
Für diese Erde, auf der wir wohnen
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude
Ein bisschen Wärme, das wünsch ich mir

Ein bisschen Frieden, ein bisschen Träumen
Und dass die Menschen nicht so oft weinen
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Liebe
Dass ich die Hoffnung nie mehr verlier

Ich weiß, meine Lieder, die ändern nicht viel
Ich bin nur ein Mädchen, das sagt, was es fühlt
Allein bin ich hilflos, ein Vogel im Wind
Der spürt, dass der Storm beginnt

Ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne
Für diese Erde, auf der wir wohnen
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude
Ein bisschen Wärme, das wünsch? ich mir

Ein bisschen Frieden, ein bisschen Träumen
Und dass die Menschen nicht so oft weinen
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Liebe
Dass ich die Hoffnung nie mehr verlier

Sing mit mir ein kleines Lied
Dass die Welt im Frieden lebt
Singt mit mir ein kleines Lied
Dass die Welt im Frieden lebt

Und jetzt alle!!
Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt,
wir steigern das Bruttosozialprodukt

Alles klar?
17.10.25
Es ist so weit:
Krieg = Frieden und Frieden = Krieg
„Ungarn stand als einziges Land in Europa seit Beginn des Ukraine-Kriegesauf der Seite des Friedens.“
(Viktor Orban, Ungarns Ministerpräsident)
18.10.25
???
Die ‚taz‘ schreibt zum Thema Ausländerkriminalität in den Medien:
„Dreifach überrepräsentiert
Eine Studie ergibt: Ausländische Tatverdächtige sind in Medien überproportional vertreten. Die Polizeistatistiken sprechen eine andere Sprache.“
Aus unsrer Serie „Wie kommt Kuhscheiße aufs Dach?“
19.10.25
Wer hat’s gesagt?
Herrschaften,
„Was weiß ich, wer hat’s gesagt?“
Ein neues, kleines Ratespiel! Eine kurze Übung zur Stärkung des politischen Kurz-, Mittel- und Langzeitgedächtnis. Zitat:
„Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.“
Na, wer hatz gesagt? Jens Spahn, Winfried ‚Kretsche‘ Kretschmann, Alice Weidel oder Alice Schwarzer? Friedrich Merz, Boris Pistorius, Adolf Hitler, Greta Thunberg, Reiner Maria Woelki, Donald Duck oder Donald Trump?
1. Preis: Kohle bis zum Abwinken und
2. Preis: Täglich eine Familienpackung Kitschi-mea-pro auf Ex!
Is mir schlecht!
20.10.25
Trump auf dem Weg zu sich selbst
Am Wochenende gingen endlich mehrere Millionen Menschen in den USA gegen Trump auf die Straße. Doch diesmal kippte er als Antwort seinen Mist nicht nur in seinen dafür vorgesehenen Wahrheits-Kanal, son­dern ließ auf allen TV-Sendern des Landes ein mit Künstlicher Intelligenz – denn eine andere stand nicht zur Verfügung – generiertes Anima­tions­filmchen laufen, in dem Anti-Trumpdemos per Flugzeug mit Hektolitern Kuhscheiße bombardiert wurden.
(So weit zum leider nicht mehr zu stoppenden „Prozess der Zivili­sation“. Und ein weiterer Beweis für die Berechtigung der Frage: „Wie kommt Kuhscheiße aufs Dach?“, wenn’s um diesen Trump geht.)
21.10.25
Ach, das kommt doch in den besten Familien vor
Noch nie hatte die CDU wegen der AfD die Hosen so voll wie zurZ. Bei den aktuellen Umfragen liegen die beiden jetzt schon Kopf an Kopf oder vielmehr Arsch an Arsch.
Die Christdemokraten zer­bröseln grade ihr Resthirn mit der Frage, in wieweit sie überhaupt irgend­was mit den andern Arschlöchern zu tun und gemein haben oder ob sie das meckernde Pack nicht besser gleich ganz verbieten sollten. Wobei shitstürme, Mord und Tot­schlag, Gewalt, Gewaltandrohungen und Ohrfeigen, Prügel und Tritte in den Aller­wertesten nicht als Mittel der politischen Auseinandersetzung zu unterlassen seien, zumal es sich in jeder Hinsicht um Fleisch vom Fleische handele. *)
Okay, das hört sich jetzt alles sehr aggro, unfreundlich und gewalttätig an, is aber nun mal stinknormal. Denn gerade als Christen und Bibelkenner müssten die Christdemokraten doch wissen, dass der erste Mord der Menschheits­geschichte bereits in der Sippschaft von Kain und Abel statt fand.
Na, wie dem auch sei, wir dürfen gespannt sein.

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*)
Die meisten Tötungsdelikte geschehen (wie die meisten Unfälle im Haushalt) im Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis.
22.10.25
Von nix kommt nix
Eigentlich, unter relativ normalen Menschen, dachte ich bereits vor 30 Jahren, würde 1 kurzes Interview mit Bushido, wegen mir auch 2, reichen, auf dass sich der extrem populationalistische Spießbürger­charackter und brandgefährliche Dummbummbummbeutel am Bande im Eichenlaub quasi freiwillig selbst decouvriert. Doch da lag ich wohl objektiv völlig falsch und daneben. (Aber mit so vielen Vollidioten unter der Jugend ... damit hatt ich nu wahrlich nich gerechnet.)
Heute muss man davon ausgehen, dass das hemmungslose, ge­dankenfreie, egomane Gelalle vom „erfolgreichsten Rapper Deutsch­lands“ als allgemein anerkannte Gesprächskultur zu gelten hat. Das Bushido-Gelaber folgt haargenau der erfolgreichen AfD-Regel: Erst schwulen-, frauen- und judenfeindlichen Dünndriss vom Stapel lassen und hinterher schwören, das alles bei Gott (wahlweise auch Allah oder Buddha) gar nicht so gemeint zu haben. Man hätte ihn schlicht falsch verstanden. Oder eben verstehen wollen.
Nicht nur seine sehr speziellen Rapperfans bejubeln jeden seiner raus gekotzten Buchstaben wie Bolle, auch das, was hierzulande immer noch als seriöses Medium durch geht wie beispielsweise der ‚Kölner Stadtanzeiger‘, verbeugt sich unwidersprochen im Kulturteil vor Bushido und lässt ihn inter­viewen von einer Azubiene, die of­fen­sichtlich geistig noch beschränkter ist als 7 Gramm Knäckebrot.
Heute, 22. Okt. 2025, Stadtanzeiger, fast die ganze Seite 20 haben se voll gemacht mit … Nichts. Mit absolut nichts. Ich erspare uns irgendwelche bewei­sen­den Zitate. Es war schlimm genug, das alles lesen zu müssen.
(Joseph Goeb­bels hat mal gesagt, und der war ja auch nicht ganz unumstritten:
„Wenn ich das Wort Kultur höre, entsichere ich meinen Revolver.“
Also, sooo weggetreten war der Mann scheint's gar nicht gewesen.)
23.10.25
„Probleme mit dem Stadtbild“
Es geschah letzten Samstag am CDU-Stand in der Einkaufszone von Potsdam. Da entdeckte der Kanzler beim Bürgergespräch gegenüber von ‚kik‘ („Deine Mutter klaut bei kik!“) wohl diverse dicke „Probleme mit dem Stadtbild.“
Im Großenganzen ging's da um Migration, Ausländer und Asylanten und wie man sie wieder los wird. Also „Probleme mit dem Stadtbild.“ Im gan­zen Satz:
„Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem ...“
Häh?
Daraufhin kramten einige zunächst mal ihre alten, verrosteten Dechif­frierma­schinen vom Dachboden, weil, „Probleme mit dem Stadtbild“ – wat sollte dat denn sein? Und der Satz ging ja noch weiter:
„… und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt
in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durch­zuführen?“
Es dauerte aber dann doch noch einige Tage, bis auch in den Medien der Groschen fiel und einer ob des Kanzler-Rassismus die Frage stellen durfte:
„Haben Sie, Herr Kanzler, da nicht einiges zurückzunehmen?“
Da antwortete der biodeutsche Herr himself:
„Ich weiß nicht, ob Sie Kinder haben. Und wenn unter diesen Kindern Töchter sind, dann fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit ge­meint haben könnte. Ich vermute, Sie kriegen eine ziemlich klare und eindeutige Antwort.“
Im Unterschied zum Herrn Papa. Weil der feine Herr Papa mit diffu­sem Geraune mehr Menschen auf die Palme bringen kann. Und fügte noch hinzu:
„Ich habe gar nichts zurückzunehmen. Es gibt viele, die das so sa­gen, bewerten und beurteilen. Und noch einmal: Fragen Sie Ihre Kinder, fragen Sie Ihre Töchter, fragen Sie im Freundes- und Verwandtenkreis. Alle bestätigen, dass das ein Problem ist. Spätestens mit Einbruch der Dunkelheit."
Ja, und allerspätestens mit Einbruch der Demenz.
24.10.25
Stadtbild zum Vierten
An'n'und für sich war ja schon alles gesagt worden. Von allen. Und von jedem. Nur noch nicht von Merz. Nachdem er von Linken und Grü­nen, vom Partner der Koalition und vom eigenen Verein für sei­nen (wie er selber meinte) mutigen Scheißrassismus heftige Prügel hatte einstecken müssen, lud unser Möchtegernkanzler zur 4. und letzten Stadtbild-Pressekonferenz ins Adenauerhaus und erklärte sich wie folgt:
"Erstens: So hab ich das gar nicht gesagt!
Zweitens: So hatte ich das bestimmt nicht gesagt.
Drittens: So hätte ich das auch nie gesagt.

Viertens hab ich das gar nicht so gemeint.
Fünftens hätte ich das auch gar nicht so gemeint.
Sechstens hätt' ich das niemals so gemeint. Äh …

Siebtens: Sie können mir das noch 10.000 mal unterjubeln …
Damit kommen Sie bei mir nicht durch.
Achtens: Da können Sie meine Töchter fragen,
da kriegen Sie eine ziemlich klare und eindeutige Antwort.

Neuntens: Und was diese besoffenen Ausländer, Asylanten und schwarzen Marokkaner angeht –
wir werden die übrigens im nächsten Halbjahr noch mal um die Hälfte halbieren – die haben mir das doch selber erzählt.

Zehntens: Außerdem, so wie Sie das immer kolportieren,
so hab ich das gar nicht gesagt.
Elftens bis sechzehnt...äh ...16.: Da dürfen Sie alle fragen –
Das ist doch seit neuestem gar nicht mehr meine Meinung."

Wie, was denn jetzt? Ich glaub, da frag ich mal lieber seine Töchter ...
(ad infinitum)