Das Tagebuch

18.4.25
Was heißt denn hier ‚Normalisierung‘?
Ich glaube, wir müssen in dieser Gespensterdebatte mal was grade rücken. Als ob die AfD den Faschismus neu erfunden hätte! Wenn selbst die Chefin der deutschen Arschlöcher A. Weidel Hitler für einen Kommunisten hält, muss man allerdings davon ausgehen, dass diese Leute noch um Längen und Breiten dööfer sind, als die Polizei erlaubt. Und die Polizei erlaubt hier schon so einiges. Doof­heit tut zwar weh, ist aber (noch) nicht strafbar.
Egal. In dieser sog. Normalisierungs-Debatte tauchen immer regel­mäßig zwei Wörter auf, die da aber nichts zu suchen haben: Opfer bzw. Opferrolle und Märtyrer. Und lustigerweise nennen sie sich nicht selbst so, sondern werden von CDU/CSU und unseren Spezialdemo­kraten so genannt. Das ist ja so, als wenn die katholische Kirche die Ketzer und Häretiker als Opfer und Märtyrer ihrer Inquisition be­zeich­nen würde. Dabei ist den AfD-Leuten bisher, so weit ich infor­miert bin, im Reichstag kein größeres Leid angetan worden als böse Blicke und Naserümpfen. Und alles andre haben se sich selbst zuzuschrei­ben wie Ordnungsrufe, Zahlungsbefehle, Rügen noch und nöcher etc., wenn man sich benimmt wie ne durchgeknallte Rotte Wild­schweine im Streichelzoo.
Würden sie sich selbst als Opfer und Märtyrer sehen, könnte man’s ja noch nachvollziehen bei einer solch geballten Dummheit auf einem Haufen. Nein, es sind eben die anderen, die diese Etikette verkleben. Und das wiederum heißt, sie streiten engagiert und lustvoll über Din­ge und Verhältnisse, von denen sie – jeweils aus unterschiedlichen Gründen – überhaupt keine Ahnung haben.
Und jetzt kommt der Jens ins Spiel, unser Nachwuchs-Jens, kein Fachmann fürs Jenseits, sondern eher bekannt für seine typischen Spahnferkeleien a la Lotto und Toto. Und fordert die Normalisierung sowohl der AfD als auch v.a. den Umgang mit ihr. Ob sich nun die Arschlöcher - wie auch immer - normalisieren werden, steht zwar nicht in Jens seiner Macht, aber seine Forderung nach Normalisie­rung des Umgangs „wie mit den anderen Oppositionsparteien“ ist so ganz falsch auch wieder nicht. Schließlich ist die AfD nur eine objektiv faschistische Horde, hat aber bis dato noch niemanden totgeschlagen. Schätze aber, dass auch das nur ne Frage der Zeit ist.
Insofern im Westen nix Neues.
Nur, wenn bei einer „Debatte“ alle definitiv die falschen Begriffe be­nutzen und zu doof sind, mal ein paar Seiten in nem Geschichtsbuch zu blättern, ansonsten aber alle eigentlich nur das gleiche denken, muss man sich nicht wundern, dass da nich nur nix bei rumkommt, sondern immer nur das ewig gleiche.
Ich denke, es gibt hier und heute - is übrigens Karfreitag - nicht allzu wenige, die schon auf gepackten Koffern sitzen.*)
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„Immer noch auf gepackten Koffern sitzen“ ist der Standardsatz all derer, die nach dem Holocaust auch heute noch nicht ganz klar sagen können, wieder in Deutschland wohnen bleiben zu wollen
oder zu können.
Und um noch zu erahnen, was der zufällige Karfreitag in diesem Zu­sammenhang zu suchen hat, müsste man sich vielleicht doch mal etwas intensiver mit den antisemitischen Wurzeln des sog Christen­tums befassen. 80 Jahre nach dem Führer, aber vor allem 2 Jahr­tausende nach dem Apostel Paulus ist das, glaub ich, auch nicht zu viel verlangt.
mit freundlichen Grüßen
euer Erklärbär w
15.4.25
Ich hab mich entschieden!
Ich geh jetzt für ne Woche Eier suchen.
Bis denne.
w
14.4.25
Jetzt muss drüben auch die Kultur dran glauben
Presse, Funk und Fernsehen sind hier einer Meinung. Die ‚tages­schau‘ berichtet:
„US-Präsident Trump streicht Diversitätsprogramme in Kultur­ein­richtungen, nimmt Einfluss auf Programme.“
Und die hiesige Presse meldet uni sono:
„Der Präsident hat die Macht am Kennedy Center übernommen, der wichtigsten nationalen Kulturinstitution der USA. Seine Gegner ducken sich weg. US-Präsident Trump sagt der Kultur den Kampf an.“ *)
Irgendwie kommt einem der aktuelle Fahrplan doch seltsam bekannt vor:
„Wenn ich das Wort Kultur höre, entsichere ich meinen Revolver.“ (Joseph Goebbels)
Nicht dass die Deutschen in einigen Jahren sich gezwungen sehen, mit allem, was sie sich bis dahin anschaffen konnten (neue Atom-U-Boote, Kriegsschiffe, Panzer, Bomber und Kanonen und und vor allem jede Menge Drohnen), Amerika von den Amerikanern zu befreien, das ganze Gesocks auszuweisen, wohin auch immer oder direkt auf den Mond zu schießen. (Das geht ja jetzt auch.) Es gibt viel zu tun. Packen wir's an.
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*) Am 4. 7. werde ich nach Mönschengladbach reisen, um zu gucken und zu hören, was Neil Young dazu alles so einfällt.
13.4.25
Russland vs. Ukraine
Am heutigen Palmsonntag hat Putin dem Selenskyi und dessen Uk­raine gezeigt, was er - unabhängig der vielen Gespräche am Rande - von ihnen hält, und eine katholische Kirche in der Kleinstadt Sumy nahe der russischen Grenze mittels zweier ballistischer Bomben dem Erdboden gleichgemacht. Mit dem Resultat: das Gotteshaus ein trostloser Trümmerhaufen, bisher 34 Tote und hunderte Verletzte.
Was die UNO dazu sagt, was Brüssel, was die Annalena, der Merz und all die anderen Friedensorgeln da zu sagen, kennen wir ja nun schon seit gerau­mer Zeit zur Genüge. Was mich mittlerweile auch mal brennend inte­ressieren täte, ist ein Wort des amtierenden christlichen Oberpatri­archen und Moskauer Metropoliten der russisch-orthodoxen Weltgemeinschaft. Nun, vielleicht hab ich es ja übersehen, aber bis dato hab ich noch eben nichts von dem Bruder gehört.
Neenee, das war jetzt natürlich ein bisschen Ironie. Was der zu sagen hätte oder hat, Kinners, das geht mir ... bitte? Ja genau, am gesalbten Arsch vorbei. Punkt.
12.4.25
Achtung,Achtung!
In 4 Tagen beginnt die SPD ihre Mitgliederbefragung. Man darf, wenn es einen denn überhaupt noch interessiert, gespannt sein.
11.4.25
Sie haben fertig!
Gerade hatten se den Text für ihr Koalitionsverbrechäh…versprechen fertig geschludert und begeistert der wartenden Weltbevölkerung auf dem Silberblech serviert, da geht das Gejaule und Gemaule auch schon wieder los:
„So war das nicht abgesprochen!“ jault der Merz über die 15 Euro Mindestlohn, ausgerechnet der Merz, der sich mit seiner hohlen Black-Rock-Birne gar nicht erahnen kann, was es heißt, wenn man für 15 Euro eine Stunde arbeiten soll. „Doch, doch, genauso!“ mault Monseniore s.j.Klingbeil, Hauptabt vom heiligen Bettel­orden SPD zurück.
Dabei hätte man doch wie immer kurz und bündig Ja und Amen sagen können zur richtigen Einschätzung durch die ‚linksliberale‘ Presse, siehe Eintrag vom 2.4., nämlich „dass man auch in puncto Migration die SPD nicht mehr von der CDU unter­scheiden kann.“
Also ehrlich gesagt, unter uns, und da verrat ich damit auch kein Geheimnis und wir sind hier ja außerdem nicht die einzigen, wenn ich sage:
Die haben jetzt schon fertig.
9.4.25
Padumm-padumm
Da hat’s doch noch bei der tödlichen 75-Jahrfeier der ARD einen kurzen, kleinen Eklat gegeben. Der unerschrockene, selbstlose und superlistige Comedy-Heiopei Dieter Didi Hallervorden hatte sich für die live-Sendung eine kabarettistische Protestaktion ausgeheckt und in seine alte ‚Palim-palim‘-Nummer diverse verbotene Wörter rein geschmuggelt wie ‚Zigeunerschnitzel‘, ‚Neger“ usw. und so fort um zu sehen, was dann passiert.
Der ehemalige FDP-Knilch Didi hat sich über die Jahre zu einem ge­waltigen wahren Revoluzzer und mächtigen Moralisten gemausert. Und natürlich hatte sich sofort dagegen die übliche steindoofe Woke-Blase zu­sammen getrommelt und einen hübschen Scheißesturm auslösen wollen.
Hat auch funktioniert – zumindest sah sich die Chefetage der ARD bemüßigt gefühlt, mit einer windelweichen Verteidigungsmail den armen Woke-Pennern beizustehen. Toll diese engagierten Kämpfer für Demokratie und Fiderallala. Habter ganzganz toll gemacht. Ihr alle! Und es gehört ja auch ne Menge Mut dazu, in solch gefährlichen Situationen sich offen und sein Gesicht zu zeigen.
Nur damals, als wirklicher Widerstand angesagt gewesen wäre, am 17.4.24, als Didi sein antisemitisches Schmier-Gedicht „Gaza Gaza“ ins Weltnetz schickte, da hatte sich wie immer und eh und je selbst­ver­ständlich kein protestierender Stinkefinger gerührt. Das waren summa summarum 100 Prozent. Mindestens. Wenn ich mich nicht verzählt habe. Oder hätte.
Gute Nacht, Deutschland.
8.4.25
Ich kann nich mehr!
t-online berichtet:
„Erstmals in fast 55-jähriger Geschichte
"Tatort" aus Münster knackt Allzeitrekord“
Interesse? Sie wollen Genaueres wissen? Na denn, bitteschön:
„Jan Josef Liefers als Prof. Karl-Friedrich Boerne und Axel Prahl als Kommissar Frank Thiel bescheren dem Ersten in der Regel mit ihren "Tatort"-Fällen aus Münster grandiose Einschaltquoten. So auch jetzt mit der Episode "Fiderallala". Mit dieser stellen sie nicht nur einen Marktanteil-Rekord des laufenden Kalenderjahres auf, sondern sogar einen der "Tatort"-Geschichte.“
Die „Tatort“-Gucker sind doch alle „Gesellschaftliche Mitte“. Man mag sich nicht vorstellen, was die anderen alles gucken.
7.4.25
Wo bleibt denn eigentlich das Positive?
Es ist doch nun nicht wirklich alles schlecht in dieser Welt! Natürlich, klar, sie ist in einem desolaten, bedauernswerten Zustand. Aus den Fugen, sagt so mancher Zeitgenosse. Und seine Zeitgenossin nickt mit dem Kopf dazu. Aber – und jetzt das große ABER – überall, wo das Schlechte herrscht, brennt doch auch die kleine Flamme der Hoffnung auf bessere Zeiten. Oder wie es im Lied heißt: „Und immer, immer wieder geht die Sonne auf …!“
Doch in den Nachrichten, in den Tagesschauen immer nur immerzu Unheil, Krieg und Katastrophen. Es wäre doch sehr gut tuend, wenigstens am Ende einer Sendung mal etwas Positives mitzuteilen, dass zum Schluss mal über eine gute Entwicklung berichtet wird oder?
Ich muss sagen: Diese Kritik hat mich tatsächlich im Nu überzeugt. Deshalb, meine Damen und Herren, heute eine Premiere. Zum ersten Mal das neue Format „Die gute Nachricht“:
Here we go:
Seit der letzten Bundestagswahl, seit fast 6 Wochen haben wir nichts mehr von der Äfffedddpeeeh gehört! Ist das nicht wunderbar?!