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1.1.16
... nicht vom Brot allein
Von der Edition Tiamat in Berlin gibt’s zum neuen Jahr was für die Birne, und zwar Wolfgang Pohrts
„Brothers in Crime - Die Menschen im Zeitalter ihrer Überflüssigkeit“
als Neuauflage und seine letzten Aufsätze unter dem Titel
„Das allerletzte Gefecht - Über den universellen Kapitalismus, den Kommunismus als Episode und die Menschheit als Amöbe“
Wenn Sie jetzt fragen, meine Damen und Herren, was soll's?, darf ich sagen, es wirkt gegen saures Aufstoßen und verirrtes Denken, tut einfach gut und hilft prima übers kommende, jetzt schon über­flüssige neue Jahr 2016. Prosit!
2.1.16
Bisher …
… is eigentlich noch nix passiert.
(Stunden später:)
Moment! Ich google mal, was Sportsfreund Bosbach so macht …
3.1.16
Hätt' ich jetzt nich gedacht!
Gestern hatt' ich ja versprochen, bei Bosbach mal vorbeizugucken, und siehe da: Selbst beim Bosbach is nix los! Aber nur bis zum 8. 1.! Ab 9.1. geht’s dann hastalavista! Laut Terminplan steht er da um 11Uhr zum Rede­schwingen beim Neujahrsempfang der CDU Rhein-Hunsrück im Kulturhaus Schulstr. 2 in 55494 Rheinböllen aufe Matte. Wer will, kann da ja hingehen. Ansonsten is bis heute praktisch noch nichts …
Nee, halt, stop! Dpa meldet grade:
„Ein 62-Jähriger unterstellte auf der Facebbook-Seite von CDU-Ge­neralsekretär Peter Tauber Kanzlerin Merkel Geisteskrankheit und hetzte wiederholt gegen Zuwanderer. Tauber richtete deutliche Wor­te an den Mann - und bezeichnete ihn als Arschloch.“
Aber ansonsten ist wie gesagt im Prinzip im neuen Jahr noch nix passiert.
4.1.16
Bereits 4. Tag des Jahres und noch nix passiert?
Stimmt natürlich nicht!
Denn irgendwo da draußen au cul du monde ...
Dpa meldet:
„Saudi-Arabien hatte am Wochenende 47 Menschen hingerichtet, darunter den schiitischen Ajatollah Nimr Baqir al Nimr. In Teheran hatten Demonstranten die saudische Botschaft in Flammen gesetzt. Auch im Irak war es zu Ausschreitungen gekommen.“ Etc.
Angesichts dieser Version vom „Clash of civilizations“ könnte man ja beruhigt sein und die Chose auch mal ganz pragmatisch sehen: Arschlöcher gegen Arschlöcher. Wat sollet?! Haut rein, is Tango! Nur geht’s da dummerweise in Wirklichkeit leider Gottes um unser Öl!
Oder ist das am Ende gar nicht unser Öl? Sondern das von Allah, mit dem der Friede sei?
***
Und zu diesen eher unangenehmen Gestalten gehört auch einer, der sich Recep Tayyip, Recep Tayyip Erdogan nennt, der kranke Mann vom Bosporus. Dpa fasst seine neuesten Ergüsse für uns gnädig zusammen:
„Verlobte Paare in der Türkei sollten weder flirten noch Händchen halten. Gegen private Treffen der Verliebten zum gegenseitigen Kennenlernen sei nichts einzuwenden, erklärte die Religionsbehörde Diyanet am Montag. "Aber verlobte Paare sollten weder flirten noch zusammenleben, Händchen halten oder sich derart nahe kommen, dass sie Anlass zu Klatsch und Tratsch geben", hieß es in der im Internet veröffentlichten Erklärung. Jegliches Verhalten, "das nicht vom Islam gedeckt wird", sei zu unterlassen.“
Der Türke geht herrlichen Zeiten entgegen.
5.1.16
Arschbombe aus Sachsen
„Wegen seines sächsischen Dialekts ist die Polizei in München nach einer Bombendrohung dem mutmaßlichen Anrufer auf die Spur ge­kommen. Der Mann gestand die Bombendrohung umgehend.“ (dpa)
Mir Sachse, mir sin helle,
das weeß de ganze Welt,
un wenn mir man ni helle sin,
da hammer uns verstellt.
6.1.16
Obergrenzen-Hotte in Wildbad Kreuth gelandet
Und wir dürfen gespannt sein, welche urchristlichen Gebote Seehofi, seit Goebbels der zweitschlimmste Hetzer in diesem Land, diesmal aus dem Anzug zaubert.
7.1.16
Deutsche Willkommenskultur 2016
Chemnitz-Einsiedel (pars paene pro toto)
Die Zeiten mit Teddybär, Glühwein, Lolly, Schnäpsken und großem Bahnhof-Hallo waren mal und sind längst Geschichte. Es folgten die seit Monaten andauernden Volksdemos, Mahnwachen und Mobver­sammlungen gegen die Erstauf­nahme­einrichtung in Einsiedel, einem agrarischen Stadtteil von Chemnitz, und gestern nun sind die ersten 40 Flüchtlinge eingezogen, ausschließlich Familien mit Kindern aus Syrien und Afghanistan - beschützt von prinzipiell unwilligen Polizis­ten, be­hin­dert durch gewaltfreie Sitzblockaden, bepöbelt durch das ein­gebo­rene Pack von Einsiedel und begleitet durch die mitfühlend völki­sche Lokal­presse namens 'Sächsische Zeitung':
„Das Asylbewerberheim im Chemnitzer Stadtteil Einsiedel belebt sich Winterliche Kälte kann dabei den Protest von Gegnern nicht stoppen Auch deshalb fällt der Empfang der ersten Flüchtlings­familien alles andere als warm aus. Mit Einbruch der Dämmerung formieren sich die Gegner des Flüchtlingsheims neu. Sie bereiten den 40 Flücht­lingen einen frostigen Empfang.“
Mir Sachse, mir sin helle ...
Wir brauchen keinen Führer.
Wir können das auch alleine.
8.1.16
Immer dann, wenn so rein gar nix passiert ist ...
… schau ich im WWW in die „Liste der Gedenk- und Aktionstage“. Da is nämlich praktisch jeden Tag was los. Naja ... normalerweise. Heute also demnach nich'. Dafür aber übermorgen, am 10.Januar. Da feiert der Homo sapiens den „Internationalen Tag der Blockflöte“!
Nich' vergessen!
***
Und hier noch eine Durchsage zu Ihrer eigenen Sicherheit!
Vorsicht vor sexuellen Übergriffen! Überall dort, wo mehr als 2 Per­sonen in wessen Namen auch immer versammelt sind – das kann beim Blöde-aus'm-Busfenster-Gucken passieren, beim Schunkeln, Rudel­bumsen oder Scheibenkleistern; ja, selbst bei Feierlichkeiten zum Internationalen Tag der Blockflöten – gilt der Appell von Kölns OB Henriette Fahrradkette:
„Es gibt immer eine Möglichkeit, eine gewisse Distanz zu halten,
die weiter als eine Armlänge betrifft. Also von sich aus gar nicht
eine große Nähe suchen zu Menschen, die einem fremd sind
und zu denen man kein gutes Vertrauensverhältnis hat.“
Aus welchem Jahrhundert hat die sich denn zu uns verirrt?
Und so was ist Oberbürgermeisterin von Humba-Humba!
9.1.16
Der enttäuschte Liebhaber
oder
Deutschland Silvester auf der Domplatte
Da ist man mal ein Mal in der Menschheitsgeschichte freundlich zu Bimbo, dem Asylbewerber, dann so was!
Ha, dabei kamen sie wie gerufen, um den letzten Rest Menschen­würde zu exekutieren! Und so kochen die Eingeborenen hier schon programmgemäß ihre jeweils eigene braune Suppe zusammen.
Dpa meldet zum Beispiel:
„Als Reaktion auf die Übergriffe in Köln hat sich in Düsseldorf eine Bürgerwehr mit mehreren tausend Mitgliedern gebildet. Auf Face­book kündigen sie an, 'durch die Stadt' ziehen und sie 'sicherer' machen zu wollen. Die Polizei ist wenig begeistert.“
Wobei man diesen Gestalten wiederum ausgesprochenen Rassis­mus nicht unbedingt nachsagen kann. Denn selbst dafür sind die zu stulle. Hitlers komische Nach­geburten der Marke Bürgerwehr lieben es halt nur, in Gruppen stramm & selbstermächtigt mit dicker Hose unter ihrem Rottenführer für nix und wider nix durch die Wa­lachei zu mar­schieren.
Aber is ja bald Aschermittwoch …
Da sieht die Welt dann noch mal wieder ganz anders aus!
10.1.16
Was sind das für Zeiten …
… in denen ein Kardinal Rainer Maria Woelki in der Tat als letzte Stimme der Vernunft erscheint?
„Ich bin besorgt, weil jetzt sofort viele ihr politisches Süppchen aus diesem dunklen Neujahrsbeginn kochen. Vieles, was ich an übler Hetze und blankem Hass in den letzten Tagen gehört und gerade auch in unseren sogenannten sozialen Netzwerken gelesen habe,
ist nicht nur widerlich und unverantwortlich. Es verstößt auch gegen die menschliche Würde. Obergrenzenschützer und Populisten nut­zen offenbar die Gunst der Stunde.“
Was bleibt mir denn da noch übrig ...
… als Platz zu machen für den 1. Platten-Tipp im neuen Jahr:
„Blows against the empire“ von Paul Kantner und Grace Slick (Jefferson Airplane) aus 1971.
Wer es lieber ein wenig aktueller möchte, dem sei die aktuelle
von Zaz ans Herz gelegt: „Sur la route“.
Und später Richtung Morgenrot „Global a go-go“ und „Streetcore“ von Joe Strummer and the Mescaleros.
Und nicht vergessen: Alle Regler immer schön nach rechts!