Das Tagebuch

29.4.25
„Welttag des Tanzes“
100 Tage Trump auf dem Vulkan. Et is wie et is. Aber wat soll ma schpreschen?
Dann hätten wir noch anzubieten, was Positives:
den „Internationalen Aktionstag zur Erinnerung an die Opfer che­mischer Waffen“. Nutzt leider auch nix gegen Trump. Ebenso wenig wie der „Internationale Tag der Immunologie“. Da kannste ne Atom­bombe drauf schmeißen, auf den Zoo – nutzt nix. Gar nix. Is leider so.
Ja. Leider Gottes.
Ja.
28.4.25
So, Urlaub vorbei, bin wieder da
Tatort Petersdom, hundertausende abergläubisch Geichgeschaltete drängeln sich wohlgeordnet um die sterblichen Überreste des ehe­maligen Barmherzigen, dann geschieht plötzlich etwas, was es in den letzten Jahrtausenden nicht annähernd gegeben hat. *) Mitten im gerade noch überbevölkerten Petersdom wird eine größere Fläche blitzschnell wie von Geisterhand frei geräumt, zack! zack! zack! zwei goldverzierte, mit feinstem Tuche ausstaffierte Stühlchen werden, weil kein Ding bei Gott unmöglich ist, hokuspokus herbei gekarrt, in die Mitte des Raumes improvisiert, und, voilà, Platz nehmen dürfen der Ukrainer Selenskyj und der US-Präsident Trump, der amtierende Weltmeister in Sachen "Sachen kaputt machen". Und einen Augen­blick später rast schon ein Foto rund um die Welt, welches be­weisen soll … ja, was soll das Foto eigentlich be­weisen? Yo, was soll das schon – außer der ewigen Wahrheit, dass Fotos vor allem und in 1. Linie lügen können – beweisen? Nun, der ‚Kölner Stadtanzeiger‘ weiß es jeden­falls und titelt zusammen mit dem Foto:
„Bild der Hoffnung im Petersdom
US-Präsident Trump trifft den ukrainischen Kollegen Selenskyj in Rom. Das nährt die Zuversicht für einen Waffenstillstand“
Man könnte jetzt mit den Achseln zucken und sagen „Wat sollet!? Kennt man doch! Selbst vor einer so dreisten, billigen Instrumen­talisierung unseres Herrgotts schrecken so Typen wie Trump nicht zurück.“
Man könnte aber auch eine Bildbetrachtung ins Auge fassen, und da könnte auch Folgendes bei rauskommen:
Ein großer, beeindruckender Mann beugt sich, einem mitfühlendem, verzeihendem Vater gleich, zu seinem missratenem Sohn runter, der sich wahrscheinlich wieder in die Unterbuchse genässt hat und nun, da er es gewohnt ist, eine „anständige Tracht Prügel“ und so weiter usf. - so Geschichten kennt man ja. Der erwachsene Mann ist einen Kopf größer als der Jüngere, was erwiesenermaßen nicht am Inhalt liegt, und es ist auf dem Foto noch nicht erkennbar, wie das alles enden wird: ob mit zwei, drei Backpfeifen oder mit einem feuchten ekligen Händedruck, einem "Deal" und lebenslanger, tödlicher Ab­hängigkeit.
Zum jetzigen Zeitpunkt weiß es die Welt noch nicht. Aber die Presse. Zum Beispiel der unabhängige, überparteiliche, kreuz­kritische 'Kölner Stadtanzeiger'. (siehe oben).
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Pardon, liebe Leser, auch wenn Ihnen diese merkwürdigen Theater­stadl-Geschichten Lichtjahre am heidnischem Gesäß vorbei­gehen, wir können nicht - gerade in Zeiten wie diesen - die Mehrhei­tsmei­nung der Weltbevöl­kerung einfach arrogant und ignorant zu Papper­lapapp verklären! Wenn wir Frieden wollen, kann man so mit den Menschen nicht umgehen.
Immer wieder das alte Lied.
22.4.25
Über Tote nichts als Gutes
De mortius nihil nisi bene, jaja. Dabei gäb’s genügend zu erzählen. Aber lassen wir es an diesem Tag noch mal gut sein. Was anderes wollt ich jedoch, wenn's erlaubt ist, bei dieser Gelegenheit vielleicht noch sehr gerne los werden.
Immer wenn ich diese erleuchteten, selig lächelnden Massen an Individualisten und Individualistinnen in der Glotze erblicke, wie sie da auf dem Petersplatz sich die Beine für nichts und für wider nichts in den Bauch stehen, geht mir durch den Kopf, dass ausgerechnet solche Leute, die von einem Paradies im Jenseits, einem himmli­schen Leben in Saus&Braus unbeirrbar überzeugt sind, dass diese Leute aber zum Verrecken auch keinen Tag früher, ja, keine Sekunde eher ins Gras beißen wollen, als es ein doch angeb­lich liebender Gott für sie vorgesehen hat. Also, da kann’s mit dem felsenfesten Glauben an ein Leben nach dem Jammertal ja wohl nicht so dolle bestellt sein.
Oder wie seh ich das?!
Ich aber habe mich entschieden, noch mal ne Woche Osterferien hinten dranzuhängen. Auch wenn die Eier alle weg sind.
21.4.25
Fürchtet euch nicht!
Der Papst ist entschwunden
Aber dafür bin ich ja wieder da
euer w
18.4.25
Was heißt denn hier ‚Normalisierung‘?
Ich glaube, wir müssen in dieser Gespensterdebatte mal was grade rücken. Als ob die AfD den Faschismus neu erfunden hätte! Wenn selbst die Chefin der deutschen Arschlöcher A. Weidel Hitler für einen Kommunisten hält, muss man allerdings davon ausgehen, dass diese Leute noch um Längen- und Breitengrade dööfer sind,
als die Polizei erlaubt. Und die Polizei erlaubt hier schon so einiges. Doof­heit tut zwar weh, ist aber (noch) nicht strafbar.
Egal. In dieser sog. Normalisierungs-Debatte tauchen immer regel­mäßig zwei Wörter auf, die da aber nichts zu suchen und erst recht nichts verloren haben: Opfer bzw. Opferrolle und Märtyrer. Und lus­tigerweise nennen sie sich nicht selbst so, sondern werden von CDU/CSU und unseren Spezialdemo­kraten so genannt - wie wenn die katholische Kirche ihre Ketzer und Häretiker als Opfer und Märtyrer ihrer Inquisition be­zeich­nen würde. Dabei ist den AfD-Leuten bisher, so weit ich infor­miert bin, im Reichstag kein größeres Leid angetan worden als böse Blicke und Naserümpfen. Und alles andre haben se sich selbst zuzuschrei­ben wie Ordnungsrufe, Zahlungsbefehle, jede Menge Rügen noch und nöcher etc.etc., wenn man sich benimmt wie ne durchgeknallte, ausgehungerte Rotte Wild­schweine im Streichel­zoo.
Würden sie sich selbst als Opfer und Märtyrer sehen, könnte man’s ja noch nachvollziehen bei einer solch geballten Dummheit auf einem Haufen. Nein, es sind eben die anderen, die diese Etikette verkleben. Und das wiederum heißt, sie streiten engagiert und lustvoll über Din­ge und Verhältnisse, von denen sie – jeweils aus unterschiedlichen Gründen – überhaupt keine Ahnung haben.
Und jetzt kommt der junge Jens ins Spiel, unser Nachwuchs-Jens, kein Fachmann fürs Jenseits, sondern eher bekannt für seine typi­schen Spahnferkeleien a la Lotto und Toto. Und fordert die Norma­lisierung sowohl der AfD als auch v.a. den Umgang mit ihr. Ob sich nun die Arschlöcher - wie auch immer - normalisieren werden, steht zwar nicht in Jens seiner Macht, aber seine Forderung nach Norma­lisie­rung des Umgangs „wie mit den anderen Oppositionsparteien“ ist so ganz falsch auch wieder nicht. Schließlich ist die AfD nur eine objektiv faschistische Horde, hat aber bis dato noch niemanden tot­geschlagen. Schätze aber, dass auch das nur ne Frage der Zeit ist.
Insofern im Westen nix Neues.
Nur, wenn bei einer „Debatte“ alle definitiv die falschen Begriffe be­nutzen und zu doof sind, mal ein paar Seiten in nem Geschichtsbuch zu blättern, ansonsten aber alle eigentlich nur das gleiche denken, muss man sich nicht wundern, dass da nich nur nix bei rumkommt, sondern immer nur das ewig gleiche.
Ich denke, es gibt hier und heute - is übrigens Karfreitag - nicht allzu wenige, die schon auf gepackten Koffern sitzen.*)
Gute Nacht, Deutschland.
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„Immer noch auf gepackten Koffern sitzen“ ist der Standardsatz all derer, die nach dem Holocaust auch heute noch nicht ganz klar für sich entscheiden können, wieder in Deutschland wohnen bleiben zu wollen oder zu können.
Und um noch zu erahnen, was der zufällige Karfreitag in diesem Zu­sammenhang zu suchen hat, müsste man sich vielleicht doch mal etwas intensiver mit den antisemitischen Wurzeln des sog Christen­tums befassen. 80 Jahre nach dem Führer, aber vor allem 2 Jahr­tausende nach dem Apostel Paulus ist das, glaub ich, auch nicht zu viel verlangt.
mit freundlichen Grüßen
euer Erklärbär w
15.4.25
Ich hab mich entschieden!
Ich geh jetzt für ne Woche Eier suchen.
Bis denne.
w
14.4.25
Jetzt muss drüben auch die Kultur dran glauben
Presse, Funk und Fernsehen sind hier einer Meinung. Die ‚tages­schau‘ berichtet:
„US-Präsident Trump streicht Diversitätsprogramme in Kultur­ein­richtungen, nimmt Einfluss auf Programme.“
Und die hiesige Presse meldet uni sono:
„Der Präsident hat die Macht am Kennedy Center übernommen, der wichtigsten nationalen Kulturinstitution der USA. Seine Gegner ducken sich weg. US-Präsident Trump sagt der Kultur den Kampf an.“ *)
Irgendwie kommt einem der aktuelle Fahrplan doch seltsam bekannt vor:
„Wenn ich das Wort Kultur höre, entsichere ich meinen Revolver.“ (Joseph Goebbels)
Nicht dass die Deutschen in einigen Jahren sich gezwungen sehen, mit allem, was sie sich bis dahin anschaffen konnten (neue Atom-U-Boote, Kriegsschiffe, Panzer, Bomber und Kanonen und und vor allem jede Menge Drohnen), Amerika von den Amerikanern zu befreien, das ganze Gesocks auszuweisen, wohin auch immer oder direkt auf den Mond zu schießen. (Das geht ja jetzt auch.) Es gibt viel zu tun. Packen wir's an.
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*) Am 4. 7. werde ich nach Mönschengladbach reisen, um zu gucken und zu hören, was Neil Young dazu alles so einfällt.
13.4.25
Russland vs. Ukraine
Am heutigen Palmsonntag hat Putin dem Selenskyi und dessen Uk­raine gezeigt, was er - unabhängig der vielen Gespräche am Rande - von ihnen hält, und eine katholische Kirche in der Kleinstadt Sumy nahe der russischen Grenze mittels zweier ballistischer Bomben dem Erdboden gleichgemacht. Mit dem Resultat: das Gotteshaus ein trostloser Trümmerhaufen, bisher 34 Tote und hunderte Verletzte.
Was die UNO dazu sagt, was Brüssel, was die Annalena, der Merz und all die anderen Friedensorgeln da zu sagen, kennen wir ja nun schon seit gerau­mer Zeit zur Genüge. Was mich mittlerweile auch mal brennend inte­ressieren täte, ist ein Wort des amtierenden christlichen Oberpatri­archen und Moskauer Metropoliten der russisch-orthodoxen Weltgemeinschaft. Nun, vielleicht hab ich es ja übersehen, aber bis dato hab ich noch eben nichts von dem Bruder gehört.
Neenee, das war jetzt natürlich ein bisschen Ironie. Was der zu sagen hätte oder hat, Kinners, das geht mir ... bitte? Ja genau, am gesalbten Arsch vorbei. Punkt.
12.4.25
Achtung,Achtung!
In 4 Tagen beginnt die SPD ihre Mitgliederbefragung. Man darf, wenn es einen denn überhaupt noch interessiert, gespannt sein.