Das Tagebuch

12.11.19
Wie geht heute der stinknormale Antisemitismus?
Der Kölner Stadtanzeiger schreibt auf Seite 6, Abteilung Politik:
„Israel tötet Anführer der Islamisten -
Luftangriffe und Raketenbeschuss nähren Furcht vor neuem Krieg
Eskalation im Nahen Osten: Israel hat zwei Luftangriffe auf Befehls­haber der militanten Palästinenserorganisation „Islamischer Dschi­had“ geflogen. Dabei sei ein Kommandeur in Gaza-Stadt getötet worden. Kurz darauf meldete Syrien, das Haus eine weiteren Kom­mandeurs in Damaskus sei von Raketen getroffen worden.“
So geht heute der stinknormale Antisemitismus.
11.11.19
Tätäh, tätäh, tätääääh!
Zum Auftakt der 5. Jahreszeit ein typischer Lappenclownsupergag:
Kommt 'ne Frau beim Arzt …
Tätäh, tätäh!
10.11.19
Wir warten nicht aufs Christkind
Morgen kommt nicht nur der Lappenclown auf Deutschland nieder, sondern der sog. „hl. Martin“, der große Schenker, und der ver­schenkt nicht irgendeinen Scheiß, er ist ja auch traditionell eher einer von der ärmeren Sorte, meistens sitzt er aufm Pferd und hat nur einen Mantel an. Und trotzdem ist er ein großer Schenker, und diesmal hat er n paar Büchertipps dabei, z.B.:
„Atheismus für Anfänger -
Warum wir Gott für ein sinnvolles Leben nicht brauchen“
von Richard Dawkins.
Danke.
Bitte, bitte.
9.11.19
Wahnsinn! Wahnsinn! Wahnsinn!
Is alles so schön bunt hier!
Am 9.11. 1799 beendet Napoleon durch einen Staatsstreich die Französische Revolution. Die Mitglieder des Direktoriums treten entweder zurück oder werden abgesetzt und verhaftet.
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Am 9. 11. 1848 wird Robert Blum, linksliberaler Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, nach der Niederschlagung des Oktoberaufstands von Wien unter Missachtung seiner Abgeordne­tenimmunität von einem Hinrichtungskommando erschossen.
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Am 9. 11. 1918 ruft der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann gegen 14 Uhr vom Reichstagsgebäude die „deutsche Republik“ aus.
Zwei Stunden später verkündet der Spartakist Karl Liebknecht vom Ber­liner Stadtschloss aus die „deutsche Räterepublik“.
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Am 9. 11. 1923 wird der Hitler-Ludendorff-Putsch von der Bayeri­schen Landespolizeiin Münschen blutig niedergeschlagen und die NSDAP verboten.
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Am 9. 11. 1938: Reichspogromnacht (Aber weil „Pogrom“ so häss­lich klingt, sagt man hierzulande lieber „Reichskristallnacht“.)
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Am 9.11.1967 entfalten bei der feierlichen Amtseinführung des neuen Rektors der Hamburger Universität Studenten ein Trans­parent mit dem Spruch “Unter den Talaren- Muff von 1000 Jahren“.
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Am 9. 11. 1969 platzieren die „Tupamaros West-Berlin“ eine Bombe im Jüdischen Gemeindehaus in Berlin. Die Bombe explodiert jedoch nicht.
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Am 9.11. 1974 stirbt nach 58 Tagen Hungerstreik das RAF-Mitglied Holger Meins in der der JVA Wittlich.
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Und am 9. 11. 1989 verkündet SED-Politbüromitglied Günter Scha­bowski auf einer Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit und antwortet auf die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung um 18:57 Uhr mit „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“.

So, und jetzt feiert mal schön. Könnt euch ja aussuchen, auf welcher Hochzeit ihr tanzen wollt.
P.s.:
Ach, ich hab noch einen vergessen:
Am 9.11. 1313 setzt sich in der Schlacht von Gammelsdorf ... in der Schlacht von Gammelsdorf ...der spätere Kaiser Ludwig der Bayer gegen seinen Vetter Friedrich den Schönen durch und erhält damit die Vormundschaft über die jugendlichen Herzöge von Nieder­bayern.
In der Schlacht von äh Gammelsdorf ... damit fing glaubich alles an.
8.11.19
Und so sieht's aus
Der Kölner Stadtanzeiger war so freundlich:
„42000 Euro für eine Tiefseekrabbe
Eine 1,24 Kilogramm schwere Schneekrabbe hat bei einer Auktion in Japan einen Rekordpreis von 42000 Eeuro erzielt. Das Krustentier wurde von einem Fischgroßhändler ersteigert und soll nun an ein Restaurant in Tokio weiterverkauft werden. Es sei im Japanischen Meer vor der Küste gefangen worden.
Schneekrabben – ihr weißes Fleisch ist etwas süßer als das anderer Krabben – gelten als Delikatesse.“
Als radikal-liberaler Verteidiger dieser schönen neuen Welt sage ich:
„Guten Appetit! Und möge die Krabbe euch im Halse stecken bleiben!“
7.11.19
Das kann ja heiter werden, m.l.S! (Mein lieber Scholli)
'ntv' berichtet:
„Die weltweite Konjunkturflaute belastet auch die Konten der Superreichen. Erstmals seit fünf Jahren schrumpft ihr globales Gesamtvermögen. Auch die Zahl der in Deutschland lebenden Milliardäre verkleinert sich, bleibt aber dreistellig.“
Mir kommen die Tränen.
6.11.19
Die allgemeine Weltzerbröselung macht Fortschritte
Ob sie nun mit dem Thüringer Nazi-Würstchen Höcke reden und koalieren sollenkönnendürfenmüssen, sind se sich nicht so richtig äh einig, die Betreiber der ehem. Volkspartei CDU. Die WEB-news.de schreiben:
„CDU-Harakiri in Thüringen“
Na, wenn das keine gute Nachricht ist!
Wie sprach doch seinerzeit der weise Matthes Beltz:
„Parmesan und Partisan,
wo seid ihr geblieben?
Parmesan und Partisan,
alles wird zerrieben.“
5.11.19
„Travelin' Thru“
Die Nummer 15 der Bootleg-Serie von Literaturnobelpreisträger Robert Zimmermann (3 CDs plus feines 56-Seiten-Booklet über die Nash­ville-Zeit mit Johnny Cash '67-'70) ist raus, schön und zu gut, um wahr zu sein. Also: Was sollen die Möpse auf der Bank? Hoch lebe Dylan und ewig der Kaufzwang! (Nützt nix -da müssen Se jetzt quasi durch.)
Wie auch durch „Colorado“ von Neil Young mit Crazy Horse, die ak­tuelle Studio-Platte, welche mir allerdings leider Gottes für meinen Geschmack relativ zu häufig mit diesem seit Jahren doch eher satt­sam berühm­ten, ewiglich gleichen, enervierenden, unaufhörlichen Gitarrengegniedel schwer auf die Eier zu gehen vermag. (Um es mal vorsichtig auszudrücken.) Und trotzdem.
Und ebenso ab ins Einkaufkörbchen: die Doppel-CD von Element of Crime „Live im Tempodrom“.
Macht zusammen: Das Leben und alles, was noch dazugehört, (und ganz nebenbei die Scheiße in diesem Lande) wieder etwas erträg­licher.
4.11.19
Primaklimakweltkonferenz
Eigentlich sollte die Weltklimaprimakonferenz diesmal in Santiago de Chile stattfinden, wurde aber wegen äußerst erfolgreicher Krawalle von der Regierung abgesagt und kurzerhand nach Spanien verlegt. In 4 Wochen soll sie dann in Madrid stattfinden. Und die alles in den Schatten stellende, Grenzen überschreitende und überhaupt einzig interessierende Frage ist:
„Wie kommt Greta Thunberg von New York nach Madrid?"
Nun, übern Jacobsweg geht schlecht, mit dem Flieger verbietet sich von selber, Auto auch schwierig, Fahrrad dauert zu lang, per pedes schon zu spät und schwimmen … geht gar nicht und beamen á la Mr. Spock zur Zeit ... noch nicht. Also, ehrlich gesagt, ich weiß et au nich.
(Möglicherweise ist das aber auch schnuppi.)
Halt! Stop! Noch mal ( auf:
Vielleicht hilft ja beten.
) zu.