Das Tagebuch

2.12.19
„Zeit zu handeln“
Heute beginnt in Madrid der 25. Klimagipfel – unter dem zauber­haften Motto „Tiempo de actuar“, auf Deutsch „Zeit zu handeln“.
Das nenn ich Klartext! Danach kann sich keiner mehr verdrücken, täuschen, tarnen und verpissen. Da geht’s dann rund, da geht's ab, da geht’s zur Sache, Schätzchen! Da werden Nägel mit Köppen gemacht! Denn danach liegt die Agenda knallhart auf dem Tisch, und keiner kann sich mehr rausreden.
Und die Freude wird groß sein über das friedliche, richtungsweisen­de Treffen so vieler Menschen mit so vielen unterschiedlichen Meinungen, die sich aber einig sind im Sinne von „Zeit zu handeln – auch wenn die einen meinen, es sei allerhöchste Zeit zu handeln, während die andern es so sehen: Da hamma noch Zeit zu handeln.
Und jetzt alle: Aufi geht's!
1.12.19
Morgen is PrimaMegaKlimaGipfel in Madrid
Und der Weihnachtsmann ist auch schon da. Und er hat eine, die eine, die alles entscheidende Frage im Gepäck, die Frage:
„Schafft es Greta, pünktlich sein?“
30.11.19
An die Diebe meiner schönen Klunkerdinger
hjgas!´dgzgv,.-;:_$!&()`+#davcjccccc ccccccjjdsjjctodundteufel+ewigPestPocken+Milzbrand
gez. Elmira, Prinzessin von Sachsen
29.11.19
Neue Hoffnung im Fall des großen Klunker-Klaus von Dresden
Während oder weil oder sowieso die Polente den Klunker-Klau von Dresden betreffend immer noch im Dunklen rumtappt, hat sich nun ein wahrhaftig fürstlicher Zombie aus dem Geschlechte derer von und zu Hastenichgesehen Elmira Prinzessin von Sachsen zu Wort gemeldet und ihre Hilfe angeboten und die Panzerknacker vorweg schon mal mit tödlichen Verwarnungen bedacht:
„Geben Sie die Schätze unverzüglich zurück, sonst werden Sie in ewiger Verdammnis in der Hölle schmoren.“ So Freifrau Elmira, die Fürstin der Finsternis.
28.11.19
Wir warten nicht aufs Christkind
... und für den Fall, dass Sie sonst nix zu tun haben:
- „Atheismus für Anfänger“ von Richard Dawkins
- „Trotz alledem – Mein Leben“ von Hannes Wader
- „Haltung und Widerstand“ von Jutta Ditfurth
und immer mal wieder neu zu entdecken
„Die Pest“ von Albert Camus
27.11.19
Die ganz neue Unübersichtlichkeit
Getreu dem Motto „Auch Arschlöcher für Deutschland sind nur Menschen und sollten nach Möglichkeit oder wenn's Sinn macht, auch als solche behandelt werden“ hat das ZDF mit einer Nicole Höchst, die seit einiger Zeit als Volksvertreterin im Bundestag rum­lungert, ein Interview gemacht. Die 'Welt' hat nun das Kunststück vollbracht und über das in dem Gespräch von dieser Mitbürgerin Erbrochene einen Artikel fabriziert, den man jetzt lesen kann oder auch nicht. Egal.
Ich fand eigentlich nur die Überschrift bemerkenswert, die da lautete:
„AfD-Politikerin Höchst vergleicht Merkel mit Hitler“
Wobei es sich allerdings nicht um einen Vergleich handelte, sondern um eine Gleichsetzung. Und auch so gemeint war. Und da hab ich dann eine Frage. Wenn für Arschloch-Else Höchst und ihre Partei­genossen Merkel und Hitler auf einer Stufe stehen, warum stinken die dann immer so gegen die Kanzlerin?
Ach, und dann hab doch noch zwei Fragen an die Unterhaltungs­industrie: Wenn man das weiß, warum lädt man die dann zum Ge­spräch ein? Und warum tritt man via Zeitung die Kotze auch noch breit?
Tja, das sind so Fragen ...
26.11.19
Halt stop Polizei!
'Zeit-online' meldet:
„Sachsen-Anhalt: Rainer Wendt wird nach Disziplinarverfahren die Pension gekürzt
Nachdem der Rainer Wendt, seit 2007 Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft im Deutschen Beamtenbund, doch nicht Staatssekretär wird, werden weitere Details bekannt: Nordrhein-Westfalen hat eine Disziplinarstrafe wegen nicht-gemelde­ter Nebeneinkünfte über seinen Axa-Aufsichtsratsposten und der jahrelang kackfrech einkassierten sog. „Doppelbesoldung“ (Pardon, kann man mit zwei-drei Wörtern nicht erklären) gegen ihn verhängt" usw usf.
Der Rainer! Das is mir auch son kleiner Frechdachs Tunichgut, oder?! Ein Schlingel, Strolch und Scherzkeks, ein hyperagiles Spitz­bübchen und Finanzexperte der besonderen Art, ein komischer Pechvogel, ein Politbürschchen mit ausge­prägtem faible für leicht krumme Sachen, Zocker, Zinker, Zombi-Christ, staatl. anerkannte Sonderbega­bung in den Fächern Denunzieren, So-tun-als-ob und Harmlos-durch-die-Gegend-laufen; erscheint andererseits aber auch irgend­wie nich so ganz von dieser Welt + zu doof, um ausm Bus zu gucken. Wahrscheinlich schwere Kindheit. Vielleicht isser auch nur 'n simpler, deutscher Otto Banal, ein kleinst­krimineller Mustermann­wicht, ein armes Würst­chen, ein Verkehrsopfer aus Absurdistan, dem man das zu früh gesagt hat. Wer weiß.
Als Staatssekretär im Innenministerium von Sachsen-Anhalt kann ich mir den aber trotzdem gut vorstellen. Da kann er jedenfalls nich viel kaputt machen.
25.11.19
*** EILMELDUNG *** EILMELDUNG ***EILMELDUNG ***
Einbruch ins Dresdner Schloss -
Staatsschatz des 18. Jahrhunderts gestohlen!
*** EILMELDUNG *** EILMELDUNG ***EILMELDUNG ***
Heute morgen sind unbekannte Täter ins Dresdner Stadtschloss eingebrochen und haben sich aus dem sog. Historischen Grünen Gewölbe drei Juwelengarnituren eingesackt. Wie die Generaldi­rektorin der Staatlichen Kunstsammlungen, Marion Ackermann, mitteilte, bestand die Beute aus einer Diamant-, einer Brillant- sowie einer Diamant-Rautengarnitur. „Der Materialwert ist nicht so hoch zu bewerten wie die Vollständigkeit des Ensembles", so Ackermann. Es handele sich um „einen Staatsschatz des 18. Jahrhunderts“, einen Staatsschatz, den wir der unermüdlichen Kleptomanie des Größeren Kurfürsten, hochwohlgeborenen Erbförsters & Kalauerkönigs Frie­drich August des Starken zu verdanken haben.
Falls also unsere cleveren Panzerknacker den Klunkerkram verhö­kern wollen, wird da wohl kaum was bei rumkommen. Oder wie die Ackermann es formuliert: „Die Einzigartigkeit der Schmuckstücke bringt es mit sich, dass das Diebesgut schwer zu verkaufen ist. Es ist dadurch auch dem Markt entzogen."
Für CDU-Innenminister Roland Wöller ist deswegen auch etwas völlig anderes von Belang:
„Diese Kunstschätze sind von unermesslichem Wert, weil der immaterielle Wert der Beute unschätzbar ist - für den Freistaat Sachsen, für alle Sachsen. Das war ein Anschlag auf die kulturelle Identität aller Sachsen".
Tja, so ist das nun mal, ihr lieben Sachsen, mit eurer teuren, tollen Identitäterät: Kannze dir im Endeffekt nix für kaufen! Das hat eure Innenpfeife zwar nicht damit gemeint, is aber so.

P.s.:
Wer sich wie ich unter diesem August, der berühmten Knallkanaille von Sachsen, nichts vorstellen kann, dem helfen vielleicht die fol­genden biographischen Notizen aus der sächsischen Staatskanzlei. Biddeschön, O-Ton Staatskanzlei:

»August der Starke« Friedrich August der I.
Geboren am 12.05.1670 in Dresden
Gestorben am 01.02.1733 in Warschau
Der prunkliebende Kurfürst und Kunstmäzen wird 1694 Nachfolger seines Bruders Johann Georg IV. und tritt 1697 zum Katholizismus über, um König August II. von Polen zu werden. Seine Untertanen dürfen per Dekret evangelisch bleiben. Im Bund mit Zar Peter I. und dem dänischen König löst er den Nordischen Krieg gegen Karl XII. von Schweden aus, der mit einer schweren Niederlage für Sachsen und mit dem Verlust der polnischen Königskrone endet. Er gewinnt sie mit russischer Hilfe 1709 zurück. August der Starke lässt seine Residenzen Dresden und Warschau nach französischem Vorbild ausbauen, hält Hof im Stile Ludwigs XIV. und ruiniert damit die sächsischen Finanzen. Sein Versuch, absolutistische Regierungsfor­men einzuführen, zerrüttet die innere Ordnung Sachsens noch mehr (u.a. Thorner Blutgericht). Legendär sind nicht nur seine Kraft, son­dern seine zahlreichen Mätressen, darunter Maria Aurora Gräfin von Königsmarck und Gräfin Cosel. Bei seinem Tod in Warschau hinter­lässt der Barockfürst völlig zerrüttete wirtschaftliche Verhältnisse in Sachsen.
Sein Einfluss auf die kulturelle Entwicklung Sachsens war jedoch groß. Viele Kulturdenkmäler enstanden in seinem Auftrag, so z.B. der Zwinger, die Schlösser Moritzburg und Pillnitz sowie die Parkanlage in Großsedlitz. Auf seine Anweisung wurde 1710 die Porzellanmanufaktur in Meißen gegründet; 1722 begannen die Neuorganisation und Erweiterung der Kunstsammlungen und die Vermessung der sächsischen Straßen. In dieser Zeit wurden auch die ersten Postmeilensäulen aufgestellt.“

Und wenn man dazu noch berücksichtigt, dass diese Bio-Notizen, in der sächsischen Staatskanzlei zusammengestrickt , allemal und allesamt wie üblich noch schwer rosagefärbt sind, und alle Sacksen und Säcksinnen sich daraus ne passende Identitäterä basteln sollen …
Aber wat sollet. Ich werde in diesem Leben eh nicht mehr meine Füße auf säcksischen Boden ... ach,äh, wie is das eigentlich, wenn man von Köln nach Berlin, äh, kommt man da eigentlich durch, ich glaub, ich nehm nächstes Mal sicherheitshalber den Flieger ...

p.s.:
Im Übrigen und sowieso: Mit welchem wie auch immer produziertem Diamanten-Gedrisse sich diese Kur-, Erz- und Sonstwas-Fürsten Tag und Nacht behängt haben, ist mir so unbeschreiblich scheißegal ... ich könnt's nicht mal in Worte fassen. Und ... und lebte ich in Sachsen, wäre mir das doppelt scheißegal. Von wegen Identitäterätätät.
24.11.19
Das gibt’s doch gar nicht!
Dpa meldet trotzdem:
„Deutschland hat der Türkei 354 "Leopard 2"-Panzer geliefert. Nun tauchen Berichte auf, dass sie auch an syrische Rebellen zum Kampf gegen Kurden weitergegeben worden sind.“
Da ruf ich noch einmal aus: Das gibt’s doch gar nicht! Und frage nach: Wie kann dat denn?
Nun, dpa weiter:
„Die Lieferung wurde ohne Auflagen für den Einsatz erteilt. Dem Nato-Partner war es lediglich untersagt worden, die Panzer an Dritte zu verkaufen oder zu verschenken.“
Ach so! Na, ja dann …
Übrigens: Hat man eigentlich jemals von einem - ich spreche hier nur von einem … einer würde mir ja schon reichen – von einem Rüstungsarbeiter den Satz gehört: „Die Toten tun mir auch schon irgendwie Leid.“Nee, ne?
Gibt’s doch gar nicht!