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1.5.23
Kampftag der Arbeiterklasse ...
Der ‚Kölner Stadtanzeiger‘ schreibt zum revolutionären 1. Mai über Heino & Hannelore, die bis dato immer nur ein Herz und eine Seele hatten:
„Der Volksmusiker Heino (84) hat den Ballermannhit ‚10 nackte Fri­seusen‘ von Mickie Krause gecovert – das kam bei seiner Frau nicht gut an. ‚Als Heino mir sagte, dass er das Lied singen will, war ich entsetzt und fragte ihn, ob er den Verstand verloren hat‘. Sagte Hannelore der ‚Bild‘. ‚Wie kommt er in seinem Alter noch auf sol­che Ideen?!‘
In dem Musikvideo, das Heino auf seiner Homepage veröffentlichte, ist zu sehen, wie leicht bekleidete Frauen tanzen und dabei einen Föhn in der Hand halten. ‚Ich habe immer das gemacht, was mir gefällt und wo ich gesagt habe: Das könnte ich auch singen und da stehe ich hinter‘ sagte er RTL.“
Gibt‘s dazu noch irgendwelche Fragen?
Ja. Und zwar: Wie geht denn der Text? Die Musik kann ich mir vor­stellen: Dumm dumm dumm oder wieauchimmer. Aber für den Text, da fehlt mir a bisserl die Phantasie. Könnten Sie vielleicht …
Ja, sicher. Biddeschön:

„Es gibt 100.000 Frauen,
Denen ist alles zuzutrauen,
Doch ich sag no,
Nananano...

Es gibt 50.000 Weiber,
Die haben einwandfreie Leiber,
Doch ich sag no,
Nananano...

Ich will 10 nackte Friseusen,
10 nackte Friseusen, ohoh,
10 nackte Friseusen,
Mit richtig feuchten Haaren...

Es gibt 100.000 Mädel,
Die sind alle schön und edel,
Da werd ich weich...
Wawawaweich

Es gibt 50.000 Damen,
Die wollen alle meinen Namen,
Doch ich bleib hart,
Hahahahart

Ich will 10 nackte Friseusen,
10 nackte Friseusen, ohoh,
10 nackte Friseusen,
Mit richtig feuchten Haaren...

Es gibt 100.000 Schnitten,
Die haben wunderschöne Augen,
Dann bin ich weg...
Wegwegwegweg

Es gibt 50.000 Hasen,
Die wolln mir alle einen erzählen,
Ich hör nicht hin...
Hihihihin

Ich will 10 nackte Friseusen,
10 nackte Friseusen, ohoh,
10 nackte Friseusen,
Mit richtig feuchten Haaren...

Ok, ich will hier nicht unnötig ein riesen Faß aufmachen, aber Folgendes:

Ich hab sie alle gehabt,
Ich hab sie alle gesehn,
Doch es gibt nur ein paar,
Die mich wirklich verstehn,

Ich hab sie niemals gezählt,
Doch ich weiß was mir fehlt,
Ja ich weiß was mir fehlt,
Ja ich weiß was mir fehlt:

10 nackte Friseusen,
Ich will 10 nackte Friseusen, ohoh,
10 nackte Friseusen,
Mit richtig feuchten Haaren...

Ich will 10 nackte Friseusen,
10 nackte Friseusen, ohoh,
10 nackte Friseusen,
Mit richtig feuchten Haaren..."

Und? Jetzt zufrieden?
Zufrieden? Na ja, wie man‘s nimmt. Seinen andern Hit „Mexiko - Finger im Po“ fand ich ja irgendwie ausdrucksstärker, auch von der message her. Der ‚Stadtanzeiger‘ sollte den mal in seinem Föhitong als Beispiel für deutsches gutes Liedgut, wo sich das deutsche Volk gemeinsam wiederfindet usw. Wär das nix? Für‘s deutsche Föhitong? Heisst doch immer: „Föhitong – kommt drauf an, was man draus macht!“
Na ja, wie man‘s nimmt. Aber Mickie Krause, wer ist Mickie Krause? Micki Krause ist zwar schön und gut, aber nur Ballermann und als reiner Ballermann ja eher quasi un­deutsch, wennSiewissenwas­ich­meine. Heino&Hannelore, das ist zwar auch etwas ballaballa, aber wesentlich erfolgreicher, tiefgründiger und in seinem Inneren tradi­tionsreicher, echter, nachhaltiger. Heino ist ja inzwishen klassisch, klassisches deutsches Kulturgut. So wie Merz zum Bei­spiel. Oder Anne Will. Oder, ja, oder in Teilen sogar Josef Goebbels. Das wird man hier ja wohl noch sagen dürfen.
Na ja, wie man‘s nimmt. Eine Frage hätt‘ ich dann aber auch noch. Wenn die Frau Hannelore ihren Heino fragt, ob er den Ver­stand ver­loren hätte, geht sie ja doch wohl offensichtlich davon aus, dass er, der Heino zumindest vorher oder früher einen gehabt hätte, es geht hier also um Ihr, um unser äh umunseraller kulturelles Hab und Gut, um Kulturgut schlecht­hin, im Kern um deutsche Leitkultur, auch und gerade in der Fläche und in der Zukunft.
So ich denkmal das war ein gutes Schlusswort, meine DamenHerren, die Sendezeit ist unsre Sendezeit ist momomentan überschritten ich denke ähm ich danke Ihnen für dies, für dies und das. Guten Ab...
2.5.23
Der Wonnemonat Mai fängt ja gut an
Boris Palmer, der OB und psychogene Knallfrosch von Tübingen, hat sich jetzt selbst final ins Aus gequakt. Doch wie sagt eine uralte, superweise Volks­binse? Niemals geht man so ganz, sagtse.
Und was bleibt nach Palmers Abflug ins Nirwana? Es bleibt das Volk, das diesen Wichtigtuer, Quacksalber und po­pulistischen Gernegroß dreimal hintereinander und jeweils mit mehr als absoluter Mehrheit zu ihrem Oberbürgerlurchen gewählt hat.
Wie gesagt: Niemals geht man so ganz.
3.5.23
Übrigens, 1,2,3
Da in den nächsten 2 Tagen voraussichtlich sowieso nix Weltbewe­gen­des passieren wird - außer Krieg im Osten und verlängertem Kindergartenkrach bei den Ampels und außer der geplatzten beleidigten Leberwurst vom Alt-Kanzler Schröder, weil der Staat ihm seine verschissene Büromiete nicht bezahlen will, und außer der dreisten Infineonshalbleitermonetenabgreife in Sacksen und Milliardenhöhe, dem Nepotismusverdacht bei den Habecks im Wirtschaftsmysterium, und außer der jetzt schon mal in Aussicht gestellten plötzlichen Ausplaudersucht bei Kriminalfamilie Auto­manager, neben dem sog. „Petersberger Dialog“ über sog. „diesmal aber echte Klimahilfen“ für die ganz armen Länder und einem weiteren fragwürdigen Dialog: Autohupen-Wissing im „Gespräch“ mit der Letzten Generation“ und außer den höchst uninteressanten Geschichten über den Prügel-Cop- und Nuschel-Kasper, dem beliebten Keinohrhasen Till Schweiger – also, weil außer dem und alledem nix Weltbewegendes wohl passieren wird, hab ich mir für heute und morgen unbezahlten Rentnerurlaub genommen.
Man gönnt sich ja sonst nix.
7.5.23
Hatte sich dann doch noch eine Zirkusnummer dazu gesellt
Diese Krönungsfarce in Englands alberner Brechmittel-Monarchie. God shave the King und seine Trulla.
8.5.23
Der Krieg is aus
Ich geh mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir.
Da oben leuchten die Sterne,
hier unten da leuchten wir.
Der Krieg is aus
Wir gehen nach haus
Rabimmel, rabammel, rabumm
9.5.23
Another dark side of the moon
oder
Wie geht der ganz normale, alltägliche deutsche
anti-israelische Antisemitismus?
Auf ‚web.de‘ zum Beispiel geht der so:
„Bei einem gezielten israelischen Luftangriff auf Ziele im Gazastrei­fen sollen auch drei ranghohe Dschihadisten getötet worden sein. Sowohl die Hamas als auch die Gruppierung Islamischer Dschihad kündigten Konsequenzen an.“
Und erst nach einer präzisen Darstellung der palästinensi­schen Seite wird dann noch die israelische notgedrungen - alles hat 2 Seiten - hinten simpel dran ge­hängt.
Bei der ‚ARD-Tagesschau‘ geht das folgendermaßen:
„Israel greift Ziele im Gazastreifen an - mehrere Tote.“
Und so wird im öffentl.-rechtlichen Auftrag noch die jüdische Seite hinten simpel dran gehängt.
Bei ‚n-tv.de‘ läuft das dieserart:
„Luftschläge im Gazastreifen: Israel tötet Funktionäre des Isla­mi­schen Dschihad“
Selbst bei 'n-tv' will man nicht so sein. Und so wird Israel auch hier hinten simpel dran gehängt..
Und bei ‚t-online.de‘ hört sich das Ganze dann so an:
„Massiver Angriff auf Gazastreifen: Israel tötet gezielt drei Mit­glieder des Islami­schen Dschihad.“
Und die Begründung wird ähnlich wie bei allen anderen ebenfalls hinten simpel dran gehängt.

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Anmerk.:
Da kannste 1000mal auf diese typische Reihenfolge und deren Pro­paganda-Sinn hinweisen – am Ende heißt es doch wieder nur:
„Man wird ja wohl noch als Deutscher, wo wir grade als Deutsche da eine besondere Verantwortung verspüren, auch mal die israelische Regierung kriti­sieren dürfen!
10.5.23
Herr Doppelwumms-Wumms und die Quadratur des Kreises
Es geschah gestern im Europaparlament zu Straßburg, da sprach er, Kanzler Olaf, der Daniel Düsentrieb der Spätmoderne, eindringlich, wie das so seine Art ist, über die dringliche Reform des EU-Asylsys­tems. Es war eine äußerst bemerkenswerte Rede, zumal in Deutsch­land durch die sichere Drittstaatenregelung schon lange das Asyl­recht faktisch abgeschafft ist:
„Natürlich muss am Ende eine Lösung stehen, die dem Anspruch europäischer Solidarität gerecht wird.“ Europäischer Wat?! „Aber wir dürfen doch nicht abwarten, bis diese Solidarität quasi wie der Heilige Geist über uns kommt.“ Was zum Teufel hat er denn auf mal mitm Heiligen Geist? „Uns eint doch das Ziel, irreguläre Migration besser zu steuern und zu ordnen." Ach, da läuft der Hase lang! – „ohne unsere Werte zu verraten.“ Ohne unsere wat?
Dazu nur eine von zighunderttausend Fragen, die sich aus diesem betonharten Stuss‘n‘Quatsch heraus ergeben:
Was hat diese „irreguläre Migration“ und damit auch das noch zu schaffende Einwanderungsgesetz überhaupt mit dem Asylrecht zu schaffen? Grad mal gar nix. Doch als Herr Wumms'n'Doppelwumms wird der Olaf die Quadratur des Kreises schon geschaukelt kriegen.
11.5.23
Der Büchertipp in des Monats Mitte
Da traditionell praktisch jeder Versuch einer Aufklärung bei Hohl­köpfen, die sich im Wesentlichen von Ressentiments ernähren, schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt ist, man aber nicht gewillt ist, weiterhin sich mit antisemitischen Plattitüden bombardieren zu lassen …
der Büchertipp des Monats:
„Die Sache mit Israel –
Fünf Fragen zu einem komplizierten Land“
von Richard Chaim Schneider,
dem langjährigen Israel-Korrespondenten der ARD.
12.5.23
Das Haar in der braunen Suppe
Was jeder Einzelne mit seinen Haaren macht oder machen läßt, ist ja dessen Privatangelegenheit. De gustibus non est disputandum. Wenn man aber gleichsam über Nacht plötzlich überall nur noch kahlrasierte Stiernacken vor sich hat und die obere Schädel-Hälfte dem Pudelzuchtveredlungsprogramm des Franziskaner-Ordens ge­schuldet zu sein scheint, dann fällt es mir schwer, hier an indivi­duellen Geschmack zu glauben. Wenn diese Pisspottfiguren jedoch glaubhaft versichern, das wäre halt genau ihr Ding, dann ist es zwar vielleicht etwas voreilig, die Faschismuskeule rauszuholen. Aber mit dem Frisurfaschismus, liebe Freunde, ist auch nicht zu spaßen!
13.5.23
Zum Eurovision Song Contest,
dem deutschen, europäischen oder auch multinationalen
erfolgreichsten Mega-Musik-Event der Welt
Alles klar?
Ja, aber eine Frage hab ich denn doch noch:
Warum klingt das alles gehoppst wie gesprungen und warum sieht das alles auch noch genauso aus?
Weil im Endstadium des sog. Spätkapitalismus (Tut mir leid, geht nicht anders) alle sich gleich und gleichberechtigt behandelt fühlen sollen müssen und deswegen eben alle nur noch nach einer Pfeifen­regel hopsen, springen und aussehen dürfen können, wenn sie Erfolg haben wollen.
Und wenn Sie nach diesem fulminanten Megamusikevent erzählen, es hätte Ihnen aber nichts, aber auch gar nichts daran gefallen, dann können Sie sich ja glücklich schätzen.
Trotzdem fragt man sich: Warum haben se sich den Müll denn dann angetan?