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17.12.15
„Merkel, die Mutter Teresa der europäischen Flüchtlingspolitik“
Über eine Analogie,
die 1. völlig falsch ist und 2. völlig richtig ist
Mutter Teresa galt als die Fleischwerdung der Barmherzigkeit, der Liebe und Fürsorge für die ärmsten der Armen. In der Praxis sah das aber ein klein wenig anders aus: Die horrenden Spendengelder wanderten ausnahmslos in die Verliese des Vatikans; die ärmsten der Armen, die Siechen und Kranken bekamen dafür gratis warme Worte + schöne Litaneien. Denn selbst zweieinhalb Pillen Thomapy­rin wären nach Mutter Teresa ein blasphemischer Eingriff gewesen in die wunderbaren Pläne Gottes. Das zu der Dame!
Mutter Merkel gibt hierzulande die liebevolle Freundin aller Flücht­linge, reitet nobelpreisverdächtig auf der Phantasma­gorie neudeu­tscher Willkommenskultur durch die Gegend und streichelt hier und da über süße, schwarze Kinderlöckchen; verlangt aber draußen vor der Tür zum Beispiel vom kaputten Jugoslawien, die Grenzen dicht zu machen, von der Türkei, die Syrer mit allen türkischen Mit­teln wieder zurück in ihre Ruinen zu jagen, und von der EU, sämtli­che Küstenstreifen in militärische Sicherheitszonen zu verwandeln. Mit Ausnahme derer von Ischia.
That's it. Prosit. Halleluja!
Christentum Hosi hosanna!
Neuer Wein in alten Schläuchen,
Pfaffenkreuze, Vogelscheuchen:
Wiederkehr des Immergleichen -
Deutschland, Deutschland über Leichen.
Unterm Strich und kurz und krumm:
Quod ja erat demonstrandum.

… und am Ende der Straße hörte man noch ein leises Kichern.
Der Mann verschwand kurz darauf spurlos im Dunkel der Nacht.
Dann wurde es still. Es roch ein klein wenig nach Schwefel und
Schweins­haxe. Und Blasmusik.
* * * * * * * * * * * * * * * * * * ENDE * * * * * * * * * * * * * * * * * *
18.12.15
Sachen gibt’s, die gibt’s -
Aus der phänomenalen Welt der Phänomene
Die kna, die 'katholische Nachrichtenagentur, plaudert plötzlich aus dem Nähkästchen:
„Salt Lake City -
Bei einer vermeintlich blutenden Hostie in Amerika handelt es sich, wie das Bistum mitteilte, um kein Wunder. Ursache der Verfärbung sei der Rote Schimmelpilz der Unter-Gattung Neurospora crassa.
(Is ja krass!) Die Nachricht vom angeblichen 'Blutwunder der Kirche zu Kearns' hatte Mitte November die Runde gemacht.“
Die Runde gemacht, is gut! Ey, Springprozessionen hat's gehagelt!! Kreuz und quer durch Nachbars Gärten! Freudenfeuer und Bußan­dachten, Spontantaufen, Blitzbeichten und freiwillige Himmelfahrten von morgens bis morgens und an jedem Wochenende 24-Stunden-Erntedankgottesdienste zu Ehren des heiligen Schimmelpilzes. Sancta Neurospora crassa bitte für uns!
Tja, und nu is mit einem Mal alles vorbei! Und alles für die Katz!
Bzw. für den … Schimmelpilz. Nur weil irgend so'n neunmalpfiffiger Pfifferling-Fachmann sein dummes Maul nicht halten konnte!
19.12.15
Heimatkunde -
heute: Saarbrücker Zeitung
„Herxheim –
Nach Anschlag auf Flüchtlingsheim Belohnung ausgelobt“
20.12.15
Aus fremden Federn
„Bei Karstadt fragte mich ein Punk auf der Rolltreppe:
'Haste ma 5 Mark?'
Ich verneinte diese Frage.
'Dann geh doch arbeiten!' rief er mir nach“

(aus: „Künstlerroman“ von Gerhard Henschel)
21.12.15
Die „Witzbolde der Woche“
Der hochintelligente Comedian Bülent Ceylan will, wie er der ebenso intelligenten BILD-Zeitung anvertraute, mit seinen Auftritten ein Zei­chen gegen den Terror setzen. „Nach dem Terror-Anschlag in Paris bin ich auf die Bühne gegangen und habe ins Publikum gerufen: Wir dürfen uns von niemandem das Lachen verbieten lassen. Also lacht, jetzt erst recht!“
Also, ich muss schon sagen: Hut ab und Turban weg! Mein lieber Ha­tschi Halef Omar! Das war vom Bülent aber ganz schön mutig! Sozusagen sagenhaft mutig! Das hätt ich dem Bülent, jetzt ehrlich gesagt, gar nicht zugetraut! Sich dermaßen schutzlos auf offener Bühne, wo ihn doch jeder sehen kann, und dann noch ganz alleine dem Terrorregime des „sog.“ Islamischen Staats entgegenzustellen! Ein Supertyp, der sich tatsächlich das Lachen nicht verbieten läßt, unser Multi-Kulti-Büli! Einfach Saaa-gen-haft!
Aber der mutige, hochintelligente Bülent ist, wie angedeutet, heute nich der einzige regelrechte Witzbold der Woche. Da gibt’s nämlich noch 'n zweiten, und zwar aus 'nem ganz andern sog. Kulturkreis:
Mutter Teresa, meine Damen und Herren – nee, nee, die mein ich jetzt nich, hahaha, um Gottes willen! - hatte in ihrem nichtsdesto­trotz auch sehr lustigen LuckyLifeComedy-Programm folgende Standard­Nummer, die sie immer wieder gerne zum Besten gab: „Ich fordere für alle, die bei einer Abtreibung Hilfe geleistet haben“, so der Engel der Armen, „die Todesstrafe!“
Sehense? Und schon simma bei dem andern Witzbold der Woche, bei Gottes Stellvertreter hie auf Erden, bei Papst Franziskus, dem Bescheidenen! Denn der will im nächsten Jahr diese Ausgeburt christlicher Nächstenliebe mit feierlichem Hallihallo heiligsprechen!
Das waren die
„Witzbolde der Woche“!!
Nee, nee, nee!
Wat hamma jelaach!

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Anmerk.:
Wer den heiligen Vater bei der Vorbereitung seiner Heiligsprechung ein wenig unterstützen möchte und dafür noch Infos und deftiges Begleitmaterial benötigt, der klicke sich doch zu dem ausführlichen Nümmerchen „Der Todesengel von Kalkutta“ über die Biographie von MT in „Best of Bestsellerfressen“.
22.12.15
Besinnliches zum Weihnachtsfeste
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Über Politik und Lüge
Heute am Beispiel Ursel von der Leyen -
Dpa meldet:
„Ursula von der Leyen, 57, Verteidigungsministerin, hatte zwischen­zeitlich einen syrischen Flüchtling bei sich aufgenommen. Ihre Fami­lie hatte ihn über den Reitsport kennengelernt. 'Er hat unser Leben bereichert, und für meine Kinder war es unglaublich lehrreich zu sehen, wie sehr er sich durchbeißen mußte', sagte sie der 'Bild am Sonntag.“
So sieht's also aus im Hause von der Leyen: Um sich respektive ihr kümmerliches Leben zu bereichern, vergreift sie sich auch noch an Flüchtlingen, an Leuten, die nichts mehr besitzen als ihre nackte Existenz, und verkauft das Ganze noch jovial als Caritas. Und wenn einem Flüchtling auch in Deutschland gar nichts anderes übrigbleibt, als das zu tun, was er im Scheißsystem von Assad vor allem andern hatte lernen müssen, nämlich sich durchzubeißen, vernutzt und ver­klärt sie das zum Supi-Anschauungsunterricht für ihre 7 saturierten Wohlstandsblagen.
Man kann dieser Frau so einiges, wegen mir auch vieles mehr vor­werfen, aber nicht, dass sie etwa lüge. Nein, mit der Lüge hat sie's nicht. Wenn sie „bereichern“ sagt, dann meint sie auch bereichern. Und wenn die passionierte Pferdequälerin von „durchbeißen“ spricht, dann weiß nicht nur die Tierwelt Bescheid.
Was man aber am Ende des Tages möglicherweise vielleicht jedoch und unter Umständen eventuellement mit Fug und Recht wird wohl behaupten können, ist, dass sie eine durch und durch unangenehme Ausgabe der Gattung Mensch darstellt, mit der man ums Verrecken nichts, aber auch gar nichts zu tun haben möchte.
Wie gesagt: könnte man.
Muss man aber nicht.
Ich jedenfalls nich'.
23.12.15
URSACHE FÜR ZWEITEN WELTKRIEG ENDLICH GEKLÄRT !
Jahrelang hatten sich die Historiker, Psychologen und Oberstudien­räte über Ursachen, Auslöser und Hintergründe des 2. Weltkrieges gestritten. Wissenschaftliche Werke füllten ganze Bücherregale und die wildesten Spekulationen schossen ins Kraut. Ja, Streit war aller­orten. Mit dem heutigen Tage jedoch haben wir endlich Gewißheit und die offizielle Bestätigung durch ein amtsärztliches Begutachten aus dem Jahre 1923! Die BILD-Zeitung meldet:
„Hitler hatte nur einen Hoden!“
Nun, meine Damen und Herren, ich persönlich bin jetzt zwar kein Historiker oder Oberstudienrat, aber ich hatte mir schon so was Ähnliches gedacht. Überrascht hat mich diese Meldung auf jeden Fall nicht. Dass der Hitler nur ein Ei hatte, das sah man dem doch an! Was ich nur nicht bis heute verstehe, ist, wie konnten die Deut­schen denn damals in der dunklen Zeit alle bloß so blind sein? Das verstehe ich einfach nicht.
24.12.15
„Wir warten aufs Christkind“
Eine Weihnachtsgeschichte
von
Karl Marx


Für Deutschland ist die Kritik der Religion im wesentlichen beendigt, und die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik.
Der Mensch, der in der phantastischen Wirklichkeit des Himmels, wo er einen Übermenschen suchte, nur den Widerschein seiner selbst gefunden hat, wird nicht mehr geneigt sein, nur den Schein seiner selbst, nur den Unmenschen zu finden, wo er seine Wirklichkeit sucht und suchen muß.
Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewußtsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat.
Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät. Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewußtsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompen­dium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d'hon­neur, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Reli­gion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.

Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusi­onen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zu­stand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.
Die Kritik hat die imaginären Blumen an der Kette zerpflückt, nicht damit der Mensch die phantasielose, trostlose Kette trage, sondern damit er die Kette abwerfe und die lebendige Blume breche. Die Kritik der Religion enttäuscht den Menschen, damit er denke, handle, seine Wirklichkeit gestalte wie ein enttäuschter, zu Verstand gekommener Mensch, damit er sich um sich selbst und damit um seine wirkliche Sonne bewege. Die Religion ist nur die illusorische Sonne, die sich um den Menschen bewegt, solange er sich nicht um sich selbst bewegt.
Es ist also die Aufgabe der Geschichte, nachdem das Jenseits der Wahrheit verschwunden ist, die Wahrheit des Diesseits zu etablieren. Es ist zunächst die Aufgabe der Philosophie, die im Dienste der Geschichte steht, nachdem die Heiligengestalt der menschlichen Selbstentfremdung entlarvt ist, die Selbstentfremdung in ihren unheiligen Gestalten zu entlarven. Die Kritik des Himmels verwandelt sich damit in die Kritik der Erde, die Kritik der Religion in die Kritik des Rechts, die Kritik der Theologie in die Kritik der Politik.

Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, daß der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.
25.12.15
Durchs wilde Jammertal
Dpa meldet gehorsamst:
„Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat die Katholiken in einer Weih­nachtsbotschaft aufgerufen, 'die Globalisierung der Gleichgül­tigkeit' zu bekämpfen. 'Setzen Sie sich mit uns für eine Globalisie­rung der Nächstenliebe ein', hob er hervor.“
Der Maria Woelki - einfach ein komischer Vogel ...
Und der andere Kuckuck hier durfte natürlich in diesen Tagen auch nicht fehlen:
„Papst Franziskus geißelt zu Weihnachten die moderne Konsumge­sellschaft. Der 79-Jährige mahnt zudem mehr Mitleid, Einfühlungs­vermögen und Barmherzigkeit in der Gesellschaft an.“
Ach, es ist und bleibt ein JammertaL ...
Die guten Nachrichten dagegen kommen allein vom Trierer Bischof Stephan Ackermann. Der 'Trierische Volksfreund' meldet:
„Der Trierer Bischof Ackermann sieht eine 'dramatische Erosion' von bisherigen Formen kirchlichen Lebens, da gäb es 'nichts zu beschö­nigen'. Es verschwinde eben 'eine bestimmte Art, Kirche zu sein und Kirche zu leben, wie wir sie seit Beginn des 20. Jahrhun­dert kennen', sagte der Bischof.“
Na bitte, geht doch!
26.12.15
Hühnerpicken
Margot Käßmann hat keinen Bock mehr. Nach dem Luther-Jahr 2017 sieht sie für sich keine großen Projekte mehr in ihrer Kapelle:
„Ich werde mit 60 in Frührente gehen. Ich will mehr Zeit für mich und meine Enkel. Er ist herrlich, mit ihnen etwa Hühnern beim Picken zu­zuschauen.“
Wie? Hühner beim Picken?
Ok, normalerweise sagense in ihren Kreisen ja dazu „Liebe machen“ - „Da machen die beiden Hühner grade Liebe“. Die Nummer war schon krank genug. Aber jetzt heißt es also, wenn Hühner vögeln, „Hühner picken“. Auch nich' grade das Gelbe vom Ei. Naja, is auch egal. Soll'n se reden, wie se woll'n. Meinen Segen habense.