Das Tagebuch

12.7.23
„Morgens um vier“
Die neue Platte von „Element of Crime“ ist raus!
Und heißt: „Morgens um vier“.
Ja, und was machen wa nu mit der Weisheit?
Wie? Wat machenwamitderWeisheit?! Kaufen natürlich, du Doof!
11.7.23
Das Nato-Überraschungs-Ei des Jahres
Jetzt will der Putin auch noch in die Nato!
10.7.23
„Vertan, vertan!“
Rief der Hahn
und kletterte von der Bürste
Lars Klingbeil, Ex-Generalsekret, z.Z. aber nur SPD-Chef, im Ge­spräch mit dem ‚Kölner Stadtanzeiger‘ über den ach so unerklär­lichen Höhenflug der AfD:
„Die Leute haben Zukunftsängste.“
Auf gut deutsch: Wer sich fürchtet vor einer ungewissen Zukunft, wer Angst hat vor dem, was ihn morgen möglicherweise erwartet, wer nicht weiß, was am Ende rauskommt, wenn man eins und eins zusammenzählt, und dass man nass wird, wenn man ohne Handtuch unter die Dusche geht, der wählt also Politiker, die das alles auch nicht wissen und so in all diesen Bereichen auch von Fachexperten für Fachexperten gehalten werden, der macht laut Parteiphilosuff Lars Klingbeil sein Kreuz bei den Faschisten.
Mit Lars Klingbeil haben die deutschen Sozialdemokraten nun einen intellektuellen Überschalltheoretiker in den eigenen Reihen, man könnte auch sagen, den ersten vollautonomen, lebensfähigen künstlichen Intelligenzknubbel, Berufsziel SPD-Chef, den besten Job, den man in diesem Jammertal kriegen kann. Nur Papst wär noch besser, hat Münte mal gesagt.
Klingbeil - na, bisher hat er ja nur geredet. Der Labertünnes. Wir sind gespannt. (Tünnes! Hasse gehört?!!)
9.7.23
Der Punk komme über euch
Die Arschlöcher für Deutschland besetzen mittlerweile laut ZDF-Polit-Thermometer bundesweit den 2. Platz. In Thüringen sind se, horribile dictu, bereits die Nummer 1.
Ich komme noch mal zurück auf diese beliebte Denkzettel-Theorie der deutschen Journaille von FAZ bis taz. Nee, nee, ihr seid nicht diese vielzitierte Lügenpresse. Nein. Ihr wisst es nur nicht besser. Oder wollt es auch gar nicht. Anyway.
Trotzdem, zu eurer Information – und die Infos stammen sogar von einem eurer Belegschaft:
Vor ein paar Tagen spielte die linke Ossi-Punk-Band „Feine Sahne Fischfilet“ im „Gewölbe-Keller“ des sagenumwobenen Faschokaffs Sonneberg laut und gut gelaunt gegen die Dummheit der Welt an, auf ihren T-Shirts der Aufdruck „Faschistenwählen ist KEIN Protest“ Und der wohl wichtigste Satz des Abends lautete:
„Man trinkt in der Kneipe auch nicht plötzlich aus der Pissrinne, nur weil das Bier schal ist.“
Lang lebe 'Feine Sahne Fischfilet'!
8.7.23
Guten Tag, werter ‚Kölner Stadtanzeiger‘,
ja, ich bin‘s schon wieder. Auf der ‚Panorama‘-Seite, der über­flüssigsten Seite Ihrer Zeitung, erfahren wir folgendes:
„Doch kein neues Baby für Bushido -
Der Rapper Bushido (41) und seine Frau Anna-Maria Ferchichi werden doch kein weiteres Kind ...“ usw.
Werter, teurer Kölner Stadtanzeiger, ich hätte da mal zwei Fragen, zwei ganzganz kurze Fragen: Was soll das? Und: Wer will das wissen? Und einen Wunsch hätt ich noch. Wie wär‘s denn, wenn Sie anstatt all das Bushido-Geschmiere und Geschisse aus der ‚Bunten‘, ‚Frau im Spiegel‘, ‚Bild‘ oder sonstigen W-Blättern nachzudrucken, ein­fach mal einen x-beliebigen sog. ‚Song-Text‘ von diesem W-Rapper veröffentlichen würden? Mit der Aktion könnten se den Stadtan­zei­ger von einer Riesenmenge ausgeflippter Abonennten befreien.
Is auch gut für die Umwelt. Glaub ich.
5.7.23
Allons enfants! Ça ira!
Der ‚Kölner Stadtanzeiger‘ schreibt, nach 6 Tagen Volksauflauf und Militanz in Folge hätte sich Präsident Emmanuel Macron mit 241 Randalierern aus den von Unruhen betroffenen Kommu­nen getrof­fen und „grundle­gen­de Antworten“ versprochen.
Nee, pardon, Quatsch! Aber gegen wen sich diese „grundlegenden Antworten“ garantiert richten werden, kann sich jeder an seinen zwei Mittelfingern selber ausrechnen. Und es waren auch nicht 241 Randalierer, sondern 241 Bürgermeister!!
Wie man sich doch vertun kann ...
4.7.23
Willkommenskultur
Kleiner, kurzer, lesenswerter Artikel auf der 1. Seite vom ‚Kölner Stadtanzeiger‘:
„Mitarbeiterin im Ausländeramt zu Haft verurteilt
Köln. Eine Mitarbeiterin des Kölner Ausländeramts, die Teil einer Schleuserbande war, muss für mehrere Jahre in Haft. Das Landge­richt Köln verurteilte die 60-Jährige wegen gewerbs- und banden­mäßigen Einschleusens von Ausländern, Falschbeurkundung im Amt und Bestechlichkeit zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten. Die Frau hatte zum Prozessauftakt ein Geständnis abgelegt. Sie hatte vor allem für syrische Staatsangehörige Ein­reisedokumente gefälscht und soll dafür insgesamt 143000 Euro erhalten haben.“
Früher nannte man solche Leute Fluchthelfer, und die kriegten dann später irgendwann auch noch das Bundesverdienstkreuz am Flucht­helfer­bande.
Geschenkt.
3.7.23
Zur Theorie und Praxis der ‚Marseillaise‘
Es flogen wieder Pflastersteine und es splitterten die Scheiben,
es brannten wieder dicke Schlitten und es zitterten die Reichen,
es glotzten die Bürger wie immer dämlich von ihren Balkonen ...
da war es aus und vorbei mit Bürgers Ruh,
Die Bullen schlugen wieder zu.

[Dazu spielt das Französische Staatsorchester die französische Nationalhymne – hier halt nur eben auf deutsch.]

„Auf, Kinder des Vaterlandes,
Der Tag des Ruhmes ist gekommen!
Gegen uns ist der Tyrannei
Blutiges Banner erhoben.
Blutiges Banner erhoben.
Hört ihr auf den Feldern
Diese wilden Soldaten brüllen?
Sie kommen bis in eure Arme,
Um euren Söhnen, euren Gefährtinnen
die Kehlen durchzuschneiden.

Zu den Waffen, Bürger,
Formiert eure Truppen,
Marschieren wir, marschieren wir!
Unreines Blut
Tränke unsere Furchen!

[ *) ]

Zittert,
Tyrannen und ihr Niederträchtigen,
Schande aller Parteien,
Zittert!
Eure verruchten Pläne
Werden euch endlich heimgezahlt!
Werden euch endlich heimgezahlt!
Jeder ist Soldat, um euch zu bekämpfen,
Wenn sie fallen, unsere jungen Helden,
Zeugt die Erde neue,
Die bereit sind, gegen euch zu kämpfen.

Zu den Waffen, Bürger …

Wir werden des Lebens Weg weiter beschreiten,
Wenn die Älteren nicht mehr da sein werden,
Wir werden dort ihren Staub
Und ihrer Tugenden Spur finden.
Und ihrer Tugenden Spur finden.
Eher ihren Sarg teilen
Als sie überleben wollend,
Werden wir mit erhabenem Stolz
Sie rächen oder ihnen folgen.

Zu den Waffen, Bürger,
Formiert eure Truppen,
Marschieren wir, marschieren wir!
Unreines Blut
Tränke unsere Furchen!“

Na, was sagen wir denn dazu?
Ouuuuuh! Ja. Jedenfalls nicht so langweilig wie „Brüh im Glahanze“.
Andererseits, 'n bisken viel Patttttthossss, vielleicht. Für meinen Geschmack, oder? Egal.
Gut. Abgesehen davon und davon, dass das Ding über 200 Jahre alt ist, sich seitdem so manches verändert hat, und obwohl die Menge der enttäuschten Hoffnungen wahrlich die der glück­lichen Momente bei weitem überwiegt, und überhaupt davon abgesehen, dass man in zugespitzten Situationen, in Zeiten der Revolte wie diesen, sich nicht immer so gezielt das Nötigste zum Lebensunterhalt zu­sam­menplündern kann und - so gesehen - man schon mal das Falsche erwischt, dass auch schon mal die falsche Hütte, das falsche Auto oder das falsche Pferd Feuer fängt und dass die perma­nente Revo­lution auch mal 'ne Pause bräuchte und dass die Religiö­sen aller Schattierungen, die privat ganz legal glauben und praktizieren dürfen, was, warum und wie sie wollen, trotzdem die ganze Gesell­schaft mit Gewalt ins Mittelalter zurückkatapultieren wollen, und dass die Religionsfreiheit für die überwältigende Mehrheit in erster Linie einfach nur Abstinenz bzw. natürliches Desinteresse an außerirdi­schem Budenzau­ber bedeutet,
also, abgesehen von dem und dem und alledem hat man in Frank­reich zusätzlich das Problem, dass die Mitglieder der jeweils herr­schenden Klasse seit über 200 Jahren immer genau dasselbe Lied vom Untergang anstimmen wie die von ihnen Ausgegrenzten, Unter­drückten und Beleidigten.
Da kann doch irgendwas nicht stimmen!
Fakt ist jedenfalls: Ohne unsre lieben Freunde der Aufklärung, ohne die Froschfresser aus dem Westen, hüppten wir hier doch alle noch immer auf den Bäumen rum. Aber für die Allemannen und ihre sa­genhafte Presse ist Frankreich nur das Land der ewigen Krawalle. Wäre ich Fran­zose, würde ich mir von einem Deutschen aus Erfah­rung schon mal gar nix sagen lassen. Nicht mal von mir.

*) Die Hymne hat noch n paar Strophen mehr, doch das wär wohl für uns etwas zu viel des Guten gewesen. Zumal die Lektüre für Jugend liche unter 16 Jahren auch nicht geeignet ist.
30.6.23
(Der Plattentipp für zwischendurch)
Noch ist Frankreich nicht verloren:
„Nous étions des humains“
von der Straßenmusik- und Folkrock-Truppe Mickey 3d