Das Tagebuch

1.4.16
Hallo, unkaputtbare FDP!!
Laut dpa sollt ihr ja jetzt schon wieder bei 10 Prozent liegen!
Als ich das las, bin ich erschrocken aufgeschreckt und hab gerufen „Das kann doch nicht sein! Das kann doch nicht sein! Das kann doch nicht sein!“ und noch ein Mal „Das kann doch wohl nicht wahr sein!“
Und dann, ja, dann erst guckte ich aufs Datum ...
31.3.16
Kinders, wie die Zeit vergeht!
Das erste Viertel von 2016 hammer hinter uns, und mir war es manches Mal ein wenig zu flotti:
„Niemand nahm die Tagebücher des Franziskanermönchs zur Kenntnis; sie wurden erst 1956 in einer Bibliothek in Palma de Mallorca wiederentdeckt. Weitere 100 Jahre vergingen, bis die Außenwelt Notiz von den archäologischen Schätzen nahm.“ (Süddeutsche Zeitung, zit. v. Spiegel)
30.3.16
Was treibt eigentlich …
Wolfgang Bosbach so,
unser alter Tunichgut und unkaputtbar' Haudegen?
Eins vorweg: Es ist - so vermute ich jedenfalls - an der Zeit, hier mal ein paar klärende Worte über unsern Sportsfreund Bosbach zu ver­lieren. Von Danny Dziuk, dem sehr sensiblen Berliner Songpoeten (aktuelle CD „Wer auch immer, was auch immer, wo auch immer“, siehe auch, wie immer: die links) und aufmerksamen Konsumenten meines Tage­buchs, stammen unter anderem die Sätze:
„Sag ma', wat soll das bei dir eigentlich immer mit diesem Bosbach? Dauernd dieser Bosbach! Diese Nulpe spielt doch überhaupt keine Rolle! Der ist doch vollkommen unwichtig. Der nervt, geht einem auf die Eier und sitzt mit seinem Anzug in jeder 2. Talkshow rum. Dasis alles. Wat soll der da auch noch in deinem Tagebuch, der Bosbach, dieser ...“
Inzwischen war ich etwas kleinlaut geworden. Im Prinzip hatte er ja Recht. Bosbach ist ja auch völlig unwichtig, geht aufe Eier und sitzt in jeder 2. Talkshow rum. Mit seinem Anzug. Und spielt wahrscheinlich auch keine Rolle. Der is eben so. Ob der allerdings eine Nulpe ist, kann ich jetzt gar nicht sagen. Egal. Auf jeden Fall ist der mir als ex­trem populäre populistische Knallcharge mit der Zeit bißl ans Herz gewachsen. Schließlich wurde er, seit er hier am 9. 3. 2013 zum 1. Mal Erwähnung fand, von mir bis heute weitere 53 Male verbraten. Tja, so sieht's aus.
Apropos!
Ich hab grad in seinen Terminkalender geschaut. Heut' hat er noch Osterferien. Aber ab morgen, da geht se wieder rund, die Provinz-CDU-Kleinkram-Knochenmühle! Und morgen isser in Overath, um 10.30 Uhr, da hält er eine Grußwortrede beim Festakt „25 Jahre Senioren-Union Overath", im Bürgerhaus Overath, Hauptstr. 25 in 51491 Overath. Kann jeder kommen, der kann. Und wer noch nie in Overath war … ich kenne Overath persönlich jetzt nicht - aber Ove­rath is wahrscheinlich wie Berlin – immer eine Reise wert.
29.3.16
Das Lied vom Ende der Flüchtlingskrise
„Das Fazit des EU-Türkei-Gipfels ist, dass Europa es schaffen wird, auch diese schwierige Bewährungsprobe zu bestehen.“
(Merkel)
„Wir müssen Österreich und Europa zu einer Festung ausbauen.“ (Mikl-Leitner, Innenministerin)
Und jetzt alle:
„Wir schaffen das!“
28.3.16
Ostermontag
(Mir ist keine andere Überschrift eingefallen)
Manchmal lohnt es sich tatsächlich, den 'Cicero', das Zentralorgan der Angeber und Eingebildeten, einen kurzen Moment lang durch­zublättern, ein Laberblatt, das der Herausgeber diesen Monat ganz gegen sein knuffiges Grundgesetz „Was nichts kostet, is auch nix“ umsonst unter das angeblich nach 'Cicero'-Weisheiten lechzende Volk geworfen hat. Allerdings so völlig umsonst war die Aktion nicht, denn am Ende eines Lobhudel­artikels über Thea Dorn fand ich diese Zeilen:
„Sie habe, erzählt Thea Dorn zum Schluss" (Ähm, wer Thea Dorn ist, merken se gleich selber!) „einmal in Gesellschaft von Angela Merkel ihre Enttäuschung darüber ausgedrückt, 'dass niemand mehr den Unterschied zwischen Konjunktiv I und Konjunktiv II kenne.' Die Erwi­derung der Kanzlerin lautete: 'Aber dafür hat doch heute jeder eine Kranken- und Sozialversicherung.' Ja, gibt Thea Dorn zu verstehen, das könne man so sehen, verflossen auf ewig ist der einmalige geis­tige Höhepunkt dieses Landes, sind die glücklichen 25 Jahre von 1790 an. Einkehr gehalten habe das dümmste und flachste und po­litisch zugleich freundlichste Deutsch­land, das es je gegeben hat, 'eine fürchterliche Tragik'."

Ich kann mir nicht helfen, aber Frau Merkel wird mir von Tag zu Tag sympathischer. (Okayokayokay! Sagen wa mal: In Bezug auf diesen einen Punkt jetzt. Okay?) Ja, und dann kam das hier noch aus der Thea, der selbsternannten Göttlichen:
„Die Kanzlerin pilgert zwar nach Bayreuth, doch ich glaube nicht, dass sie eine tiefe emotionale und kulturelle Verbundenheit zu Deutschland empfindet.“
Junge, Junge! Da gehört schon was zu, eine CDU-Politikerin rechts zu überholen! Schlotterteig, ick hör dir schwabbeln. Thea, wie kann man nur so 'ne ausgebrochene Scheiße erzählen!
27.3.16
Ostersonntag
Gott is wieder da!
Nich' zu fassen, der Kerl ...
26.3.16
Karsamstag
Wie gesagt:
Gott ist tot.
Die Frage ist jetzt nur:
Wat machen wa nun?
Ich glaub', (Vorsicht, Stufe!)
ich fahr' für 'ne Woche weg.
(Nee, glaub' ich nich' - ich weiß es!)
((Und:==============ab.die.Post==============================ssssssssssssssssssssssssssiiitttttt...............................
25.3.16
Peng, peng, peng! Piff, paff, puff! Knall, bums, rattatta!
Gloria in excelsis Deo! Deus lo vult! Und amen.
Dpa gibt Meldung aus dem Unterstand:
„Washington – Der US-Bundesstaat Mississippi hat ein neues Gesetz auf den Weg gebracht, um das Waffentragen in Kirchen zu erlauben. Ein Ausschuss des Senats stimmte für den 'Church Protection Act'.“
Oh, du heiliger Strohsack und lieber Herr Gesangsverein!
Dat is aber wieder 'ne Meldung wie'n Geschenk des Himmels für die sensiblen Wünschdirwas-Partisanen Hodentöter pardon Todenhöfer, Fliege, Roth und Göring-Eckhart, alle diese Käs- und Drewermänner, unsre antiamerikanischen Freunde der neo-germani­schen Heimat­liebe und Mutbürgerinitiative für die finale Umerziehung von Pflanze, Tier und Mensch zur ewigen Friedlichkeit!
Dabei könnten selbst diese hysterischen Gesundbeter mit ihren Sauerkrautköppen, gesetzt den Fall, sie würden die denn auch nut­zen, sehr wohl zu der Erkenntnis gelangen, dass Waffen jedweden Kalibers, wenn sie denn unbedingt irgendwohin, dann doch wohl in eine Kirche gehörten! Und zwar um sie gemäß alter Väter Stammes­sitte erst zu segnen und dann danach mit ihnen nach millionenfach erprobter, heiliger Herrenart and're Leut' ins Jenseits zu befördern. Und überhaupt: weil der liebe Gott es eben will.
(Alles klar? Oder hab' ich mich wieder umständlich ausgedrückt?)

* = = = * * ~ + ~ * * = = = *

HEUTE IST ÜBRIGENS KARFREITAG

Mit andern Worten:
Gott ist tot.
Beziehungsweise sein Sohnemann.
Just eben dahingegangen. Punkt 15 Uhr.
Ganz nach Plan.
Egal.
Jedenfalls herrscht deswegen in manchen Gegenden Tanzverbot.
Was es alles gibt!
24.3.16
Vorvorgestern war Muttertag!
Hey! Auch wieder vergessen?
Macht nix. Der von vorvorgestern gilt auch nur für den arabischen Raum. Hat 'n Ägypter so festgelegt. Aber darauf wollt' ich gar nicht hinaus.
Jedoch, liebe Vertreter der abendländischen Werte, gibt 's ein schö­nes, wahres, deutsches Liedgut zum afrikanischen Muttertag! Es ist ein fröhliches Kleinöd aus dem fröhlichen Rheinlande und es wurde verbrochen von den kölschen Stimmungssackgesichtern „Die drei Colonias“.
In diesem eher minimalistischen Werk wird übrigens irritierender­weise ein Datum genannt und zwar der 1. Mai. Nun feiern allerdings sämtliche Nationen der Welt und sonstigen autonomen Sippen diese Marotte an allen möglichen Tagen im Jahr, nur nicht am 1. Mai, was aber auch erstens egal sein mag und zweitens nur dem Reimzwang geschuldet ist, denn unsere drei großen Dichter brauchten für „drei Tage frei“ ein korrespondierendes Zeilenende und fanden, dass das in diesem Fall sinnlose „am ersten Mai“ wohl passe. Außerdem singt sich der sog. fröhliche Rheinländer sowieso alles weg, ob falsch oder richtich, Hauptsach', et reimt sich. Und so geht dat Ding:

In Afrika ist Muttertag und das am ersten Mai
Und jeder, der 'ne Mutter hat, der hat drei Tage frei
Holla humba humba humba
Holla humba humba humba
Holla humba humba humba
Holla ho ho ho ho ho
Holla humba humba humba
Holla humba humba humba
Ja, der hat drei Tage frei

Wir waren schon in Rimini, Mallorca und Davos
(da wo’s nix kostet)
Doch dies’ Jahr geht’s nach Afrika, da ist der Teufel los
(Und da singt alles)
In Afrika ist Muttertag und das am ersten Mai
Und jeder, der 'ne Mutter hat, der hat drei Tage frei
Holla humba humba humba
Holla humba humba humba ...

Wir haben einen Sparverein in unserem Stammlokal
Doch im Dezember kommt der Tag, da brüllt der ganze Saal

In Afrika ist Muttertag und das am ersten Mai
Und jeder, der 'ne Mutter hat, der hat drei Tage frei
Holla humba humba humba
Holla humba humba humba ...

Ein Affe floh mal aus dem Zoo nach Bonn ins Bundeshaus
Doch als er all die Affen sah, da lief er schreiend raus

In Afrika ist Muttertag und das am ersten Mai
Und jeder, der 'ne Mutter hat, der hat drei Tage frei
Holla humba humba humba
Holla humba humba humba ...
(Und jetzt alle)
In Afrika ist Muttertag und das am ersten Mai
Und jeder, der 'ne Mutter hat, der hat drei Tage frei
Holla humba humba humba
Holla humba humba humba
Holla humba humba humba
Holla ho ho ho ho ho
Holla humba humba humba
Holla humba humba humba
Ja, der hat drei Tage frei.



So, und jetzt sind Sie dran!
P.s.:
Das war ein Beitrag aus der Serie "Deutsche Willkommenskultur". Von wegen: Wir müssten die erst noch lernen!