Das Tagebuch

15.1.22
Was macht eigentlich …
… Jürgen Fliege?
Jürgen Fliege wird wohl - und dem werden mit Sicherheit zumindest all diejenigen zustimmen, die auch seine Autobiographie „Der Men­schenflüsterer – Schutzlose Erinnerungen“ gelesen haben – und warum sollte sich Fliege, was das angeht, in den letzten 20 Jahren auch geändert haben: Er wird wohl gerade wieder ficken.
Was anderes kann ich mir bei dem gar nicht vorstellen. Der hat für was anderes auch gar keine Zeit.
Meine Meinung.
14.1.22
Der Januar-Buchtipp für die 2. Hälfte des Monats
„Freiheit und Finsternis
Wie die ‚Dialektik der Aufklärung‘ zum Jahrhundertbuch wurde“
von Martin Mittelmeier
13.1.22
Der Platten-Tipp des Monats
„Isa“ von Zaz
Eigentlich fast zu schön für diese miese Zeit.
Außerdem ist Herbert Achternbusch (83) von uns gegangen.
12.1.22
Probleme des Parlamentarismus
(dpa, afp) Kürzlich haben die Autorinnen und Autoren Mithu Sanyal, Dimitrij Kapitelman und Simone Buchholz für die Idee einer „Parla­ments­poetin“ geworben. Solch ein Amt könne „als Irritation, als Stör­faktor“ dienen und zugleich „Brücken bauen und Risse in unse­rer Gesellschaft heilen“. Zuletzt hatte noch die grüne Bundestags­vize­präsidentin Katrin Göring-Eckardt für diesen Vorschlag gewor­ben.

Hm?
Manchmal erübrigt sich auch Satire.
Manchmal ist die Meldung selber schon Satire.
Manchmal, nicht oft aber doch
manchmal fühl ich mich nur noch
furchtbar leer.
Leer, leer, leer. Furchtbar
leer und überflüssig.
11.1.22
Und es kam, wie es kommen musste
Für jeden war es von Anfang an schon klar, dass da vom allseitigen Getöse, Getue und Gemache um den Klimawandel nicht viel bleiben werde und schon gar nicht der weltweit notwendige Paradigmen­wechsel in Sachen Naturschutz etc. erwachsen würde. Auch die deut­sche Hampelmann-Regierung tritt auf der Stelle, rostet statt rüstet und kommt nicht voran. Deshalb fordert unser Bundeswirt­schaft- und Umweltschutzminister Robert Habeck, „das Tempo beim Klimaschutz zu verdreifachen.“
Wir aber, die wir nicht so viel von Wirtschaft und Umweltschutz verstehen, fragen uns: Wie sieht denn eine Tempo-Verdreifachung von Stillstand, Rückstand, Selbst- und Weltveräppelung aus?

***
Aber eine reelle Veränderung wird in der Tat in Kürze stattfinden. Ich weiß ja nicht, ob Sie diesen Pilawa kennen, diesen Quiz-Onkel und Zwergschuloberstudienrat Jörg Pilawa. Der wechselt jedenfalls von der ARD zu Sat1!
Und da ich relativ selten auf Sat1 rumlunger, brauch ich auch keine Angst mehr davor zu haben, beim Zappen durch die Fernsehwelt plötzlich diesen vollkommen humorfreien Glotzen... (Und was ich im Folgenden hier an Beleidigungen und Verbalinjurien in die Lücke schröbe, können se sich ja sicher auch mal selbst ausmalen. Da muss ich das nicht noch schriftlichen machen.)
10.1.22
(Nachtrag zu gestern)
Heute ist „Internationaler Tag der Blockflöte“. (siehe auch „Der Rattenfänger von Hameln“)
Und in dem westafrikanischen Land Benin feiert man den „Voodoo-National-Tag“. Vielleicht sind ja dort Anregungen zu finden für den Umgang mit diesen Querdenkern ...
9.1.22
Was ist hier eigentlich los?
3. Teil
eines Versuchs eines Versuchs
über die kranke Post-Post-Postmoderne
Und wieder ein Wochenende mit tausenden von „Querdenkern und Querdenkerinnen“ auf den Straßen bei ihren Lieblingsbeschäftigun­gen, dem Querdenken und Spazierengehen.
Und ich denke, dass wir nach all den ernsthaften Versuchen, einen möglichen Sinn hinter den „Quer“-Gedanken dieser Leute zu finden, nun auch endlich einsehen sollten, kläglich gescheitert zu sein.
Wer hier von „Impf-Apartheit“ und „Faschismus“ spricht oder – und das müsste ja schon reichen – „Frieden! Freiheit! Keine Diktatur!“ skandiert oder was „von tausenden von Kindern erzählt, die bei Nacht und Nebel hierzulande erschossen werden, und diese Massenverbrechen von den herrschenden Eltiten vor dem Volk verheimlicht werden“ und ähnliches, kann das wegen mir auch ruhig weiterhin tun. Wir müssen uns halt nur eingestehen, dass da nix mehr zu machen ist. Es ist schwer, aber geht nicht anders.
Deshalb mein Vorschlag – und der ist, glaub ich, vom Grundgesetz sogar gedeckt: Schluss mit den Witzen! Einfach totlaufen lassen!
Und wenn sich niemand mehr für diese … (Platz für Ihre persönl. Kategoriesierung) interessiert, ist da immer noch die Biologie, die zur Lösung des Problems mit der ihr eigenen „Vernunft“ schon immer dann und irgendwann irgendwie das ihrige beigetragen hat.
Oder so.
8.1.22
„Mir Sackse, mir sin helle ...“
Der ‚MDR.de‘, der Mitteldeutsche Rundfunk schreibt …
ach, übrigens, das wollt‘ ich immer schon ähm mal gefragt haben: Mitteldeutscher Rundfunk – was heißt denn hier eigentlich ‚mittel­deutsch‘? Im Osten liegt doch Polen, dazwischen fließt nur die Oder. Oder vertu ich mich da? Ach ja und die Neiße. Also, Oder-Neiße-Grenze. Oder wollt ihr da noch mal was ändern? …
egal, also, die Mitteldeutschen schreiben:
„AfD berät über Umgang mit rechtsextremistischer Partei ‚Freie Sachsen‘“
Ja, und auch das versteh‘ ich nich‘: Was gibt‘s denn da zu beraten?
7.1.22
„Amerika, du hast es besser“
Johann W. Goethe
„Und im Anschluss an diese ‚Tagesthemen‘ nun der sehr sehens­werte Dokumentarfilm ‚Der Sturm auf das Kapitol‘.“ (Ingo Zam­peroni)
Und wenn man so freundlich gebeten wird, dann will man dem ja auch gerne folgen. Also biddeschön:
90 Minuten aneinandergeklöppeltes, „teils bisher unveröffentlichtes Material“, private Videoschnipsel und O-Töne von einem hirnlosen, primitiven, patriotischen, durchgeknallten, (quasi)-religiösen, wei­ßen Lynchmob und Dumpfbackenpack, das seit der letzten Wahl objektiv als die mit knapp 50 Prozent ausgewiesene dunkle Seite Amerikas gelten kann, zwischendurch vereinzelte Kommentare von traumatisierten, zu Tode verängstigten Zeugen der Gegenseite, dazu praktisch kaum Analysen des Dokumentaristen, dafür aber permanente, vielsagende Untermalung mit dramatischer Musik, übrigens eine mittlerweile schon alltäglich angewandte, nervtöten­de Funk- und Fernsehmarotte, damit auch der allerletzte kulturin­dustrielle TV-Vollidiot merkt: Hallo, jetzt wird‘s noch spannen­der bzw. noch schlimmer oder noch ekliger, je nach individueller Ge­schmacksrichtung, auf jeden Fall: Dranbleiben! .
Dass „Der Sturm auf das Kapitol“ unter Trump-Liebhabern ein rasen­der Dauer-Blockbuster werden wird, kann man sich ja an zwei aus­gestreckten Mittelfingern ausrechnen.
Hier in diesem Land dürfte der Fall etwas anders liegen. Von offizi­eller Anstaltseite heißt es gewöhnlich „In unverbrüchlicher Freund­schaft und Bündnistreue verbunden,“ was nicht zufällig schon nach vorauseilender Trauertränenarbeit beim Ableben verhasster Ver­wandten klingt. Der gewöhnliche, amerikafeindliche deutsche Fern­sehgucker aber, für den ja der armselige Streifen produziert wurde, bekommt mit ihm eine Extra-Portion Happy-Happi und ist angenehm kino-gruselig beglückt wie beim „Exorzisten“, ist entzückt zu sehen, dass „der Ami“ ja wohl noch bekloppter und so weiter ist als ge­dacht. Und schon ist das deutsche Volk 1,2,3 auf seinem doch echt schwierigen Weg der Wiedergutwerdung wieder glücklich ein paar Zentimeter weitergekommen.
Aber hat das deutsche Lamento über den Idioten Trump und seine idiotischen Anhänger nicht auch was unbedingt Komisches an sich? Oder direkt mal andersrum gefragt:
Was sind denn knapp 50 Prozent gegen praktisch 100 Prozent?
Und was 4 Jahre gegen 12?