Das Tagebuch

22.2.22
Woelki, der böse Bube
War eigentlich in Köln jemals ein Würdenträger so verhasst wie die­ser Woelki? Nicht mal Adolf hat einen solchen Tiefpunkt ge­schafft. Weder vorher noch nachher. Woelki, unser Bruder im Nebel! Kölner Weltrekord. Immerhin. Is halt Lappenclowntown; aber letzt­lich eh auch völlig wummpe.
Ich persönlich „trage“- wie die Kids heute so reden - jedenfalls „nicht so einen Hass in mir“ gegen Herrn Woelki. Ich bin übrigens auch nicht für seine Absetzung. Denn dann hätten wa hier in äh Lappenclowntown Kölle überhaupt nix mehr zu laaaaaaaaache. Tusch, Rakete, Abmarsch.
21.2.22
Schlechte Nachrichten
von Lucinda Williams
Schlechte Nachrichten im Fernsehn
Schlechte in mei'm Magazin
Schlechte in den Zeitungen
Selbst im Aufzug und im Geh'n

Schlechte Nachricht anner Hacke
Auf den Straßen Hundekacke
Schlechte auch in meinem Wagen
Schlechte selbst in der "Baracke"

Überall in den Klamotten
Unter meinem Hut, pardon
Überall im Radio
Und in jedem Waschsalon

Sie hängen in der Luft
Sie liegen auf dem Boden
Sie klettern mit die Treppen rauf
Massenhaft in Hülle, Fülle und zuhauf

Egal, wohin ich gehe
Ich werde sie nicht los. Wohin?
Weißt du‘s denn nicht,
Ich stecke da so knietief drin

Wer sollte ihnen noch vertrauen
Den Lügnern und den Irren
Den Dieben und Verrückten
Den Heuchlern und dem Clown

Habsucht, Völlerei und Hochverrat
Und das ist nicht einmal das Schlimmste
All das, was du lesen wirst,
Liegt schon heute druckreif für dich hier parat

Schlechte Nachricht, dass es kracht
Zu meiner Linken wie auch meiner Rechten
Schlechte Nachrichten am Morgen
Und schlechte Nachricht in der Nacht

Schlechte Nachricht aus dem Kühlschrank
Schlechte aus der Jauchegrube
Schlechte in der Schreibmaschine
Schlechte auch für meinem Tank

Schlechte Nachrichten an Wänden
Schlechte Nachrichten am Boden
In allen Hütten und Palästen
hämmern sie an Tür und Tor

Schlechte Nachrichten in meinen Mails
Folgen mir bis dahin, wo ich wohn
Schlechte Nachrichten auf allen Wegen
Schlechte auch am Telephon

Egal, wohin ich geh
Ich werde sie nicht los. Wohin?
Weißt du's denn nicht,
Ich stecke da so knietief drin

Wer wollte ihnen noch vertrauen
Den Lügnern und den Irren
Den Dieben und Verrückten
Den Heuchlern und dem Clown

Habsucht, Völlerei und Hochverrat
Und das ist nicht einmal das Schlimmste
All das, was du lesen wirst,
Liegt schon heute druckreif für dich hier parat

(Lucinda Williams)

(Mir passte der Song von ihrer letzten Platte gut hier in den Kram, und weil ich annehme, dass sich die geneigte Leserschaft nicht unbedingt durch so nen ellenlangen Englisch-Text quälen will, hab ich den auf die Schnelle, aus Jux und Dollerei und selbstverständ­lich ohne dem Original auch nur in etwa gerecht werden zu wollen, „ins Deutsche übersetzt“ kann man schlecht sagen, aber ich lass es mal so stehen. Es kommt ja sowieso eher aufs Hören an.)
20.2.22
betr.: lupenreiner Westen
Nur so ‘n Gedanke
Es ist schon bemerkenswert, wie locker diese Herrschaften von einem 3. Weltkrieg sprechen ...
19.2.22
„Am ersten Sonntag nach dem Weltuntergang“
(Element of Crime)
So wie‘s aussieht, hat heute der letzte Akt begonnen.
Wenn Bruder Rainer Maria Woelki am 2. März, am Aschermittwoch, nach 5 Monate langer Privataudienz beim lieben Gott wieder „zu Hause“ ein­kehrt, wird in Woelkis Kuckucksheim wohl eine große, tiefe Stille sein. Von allen Geistern ver­lassen und therapieresistent umnachtet wie eh und je, wird er mit Sicherheit auch diese Stille missverste­hen und „denken“, religiöser Phi­losuff, der er ist, er könnte auf den zertrümmerten Nerven seiner Lämmer weiter so erzbistümlich selbst­vergöttert rum­orgeln wie immer.
Mit seiner bei Forsa in Auftrag gegebenen Repräsentativ-Umfrage hat jedoch der ‚Kölner Kirchen-Anzünder, oh, äh, Stadt-Anzeiger‘ während Woelkis „geistlicher ... Auszeit“ erfolgreich zur letzten Schlacht geblasen, zum finalen Katholiken-Halali. Die 93 Prozent im Erzbistum Köln aber, die ihn laut Umfrage nicht mehr sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen oder sonstwat können oder wollen, haben seine Exzellenz in den Jahrzehnten vorher nicht die Bohne interessiert - und werden es auch künftig nicht tun.
Das einzige, was er, Bruder Rainer Maria Woelki, noch tun kann, ist:
Er kann einem leid tun. Und er sollte schleunigst seinen Namen än­dern. Denn mit Woelki kriegt der in diesem Leben nirgendwo mehr noch ein Bein auf den Boden. Gut, eventuell noch beim Fränzchen, im Vatikänschen, wo sich die andern lustigen Gesellen alle schon bereits bei der hl. Wand­lung, der Wandlung von Wein in gute Laune fröhlich bis ungläubig die Kante geben.
Amen.
18.2.22
Und da verließen sie ihn
Und der Kölner Kirchenanzeiger vorne weg:
„Sondersitzung des Erzbischöflichen Rats –
Zweifel an Möglichkeit einer geordneten Amtsführung
Engste Berater gegen Woelkis Rückkehr“
Yo! Es wird, wie man so schön sagt, eng für unsern Bruder.
Sehr eng.

p.s.:
Es wäre natürlich ein besonders rühmliches Zeichen und obendrein ein Segen für die Menschheit, wenn all die Brüder, die wie Marx & Co ähnlichen Dreck an ihrem Stecken haben, sich nun hinter dem Rainer Maria versammelten (siehe auch Solidarität und so) und zu­sam­men sich sodann in die selige Versenkung verpieselten bis zum Tag des hl. St. Nimmerlein. Was die feinen Herrschaften danach anstellten, gönge uns dann auch weiter nichts mehr an. Das wäre dann wiederum Sache ihres lieben Gotts.
17.2.22
Heute großer EU-Afrika-Gipfel
Die Presse schreibt:
„Afrikanische und europäische Staats- und Regierungschefs treffen sich heute in Brüssel. Von einem ‚Neustart der Partnerschaft mit Afrika‘ spricht der französische Präsident Emmanuel Macron, von einer neuen Allianz mit dem Kontinent. Und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen verspricht rund 150 Milliarden Euro für den afrikanischen Kontinent.“
Was angesichts der seit 500 Jahren unvermindert praktizierten, kolonialen Ausplünderung mich immer wieder fasziniert, ist die unendliche Geduld, die die Neger in Afrika uns gegenüber … oh, pardon, wir wollten doch nicht mehr diese rassistischen Wörter benutz … also, äh, wie sag ich‘s denn? … ist die unendliche Geduld, die der Bimbo uns gegenüber … nein, Bimbo geht auch nicht, Mann, wat nehmen wa denn da? ... ist die unendliche Geduld, die die Dunkel-pigmentierten uns Weiß-pigmentierten gegenüber … nein, die unsere schwarzen Partner … nee, auch Quatsch, ah, ich hab‘s, ist die unendliche Geduld, die diese Leute da überall in Afrika uns gegenüber immer noch aufbringen.
Aber was sollten die Leute da in Afrika auch schon groß machen
bei einem solch wunderbaren Angebot eines sog.
‚Neustarts der Partnerschaft mit Afrika‘?
16.2.22
Rien ne va plus
200 Jahre nach der Französischen Revolution werden hier wieder die Karten neu gemischt. Und es ist nicht die letzte Runde im ge­meinsamen Vernichtungsfeldzug gegen das kritische Bewusstsein. Sie werden dabei sogar immer erfolgreicher.
Nachdem ein klassischer Scheissesturm wegen angeblichem Rass­is­mus und antimuslimischen Vorurteilen über das Siegburger Gymna­sium hinweggefegt war (siehe Tagebucheintrag vom 13. Februar), hatten die Schulleitung, die Landesregierung NRW und der Schul­buchverlag Cornelsen nichts Eiligeres zu tun, als sich tausendfach zu ent­schuldigen und den devoten Bückling zu machen, um so un­ter­tänigst dem regierenden Arschloch von Erdogan zu huldigen.
Aber was soll's. Wat willste machen?
Mir fehlt nur für die Nummer hier noch die Pointe. Irgendwann fällt einem zu diesen immergleichen Macho-Spielen auch einfach nix mehr ein.
Es sei denn, Sie nehmen die Tatsache, dass der Solinger Anwalt Fatih Zingal, der sich so liebevoll und engagiert der armen, von Rassismus gebeutelten Schüler mit „türkisch stämmigen Wur­zeln“ angenommen hatte, dass dieser muslimische Vogel früher Stell­vertretender Vorsitzender der „Union Europäisch-Türkischer Demokraten“ war, einer Lobby-Organisation der AKP, der Regie­rungs­partei von Recep Tayyib Erdogan.
Aber vielleicht ist das alles ja auch gar nicht so ähm hähähä … superwitzig. Na ja, und diesen ominösen Allah zu fragen, hat wahr­scheinlich - wie ich annehme - auch wenig Sinn.
15.2.22
Und? Hatt‘ ich Recht?
Also, bisher – et is 16Uhr28 MEZ - is noch nix passiert.
***
Die Uhr schlägt 19Uhr30. Und die Startseite von „Google-News“ beginnt mit folgenden Meldungen in dieser Reihenfolge:
„Corona in SH: Kontakt-Beschränkungen fallen zum Wochenende“ (NDR.de )
„Wirtschaft lobt Lockerungsbeschlüsse im Norden“ (Die Welt)
„S-Bahn-Unglück in Schäftlarn: Erste Erkenntnisse zur Ursache“ (BR.de)
„S-Bahn-Crash bei München: Fahrgast tot, 18 Verletzte!
Lokführer soll Halte-Signal überfahren haben“ (Bild)
„Ausgewachsene Orkanlage“: Sturmtief rauscht auf den Norden zu“ (MoPo)
Dann lesen wir noch 5 weitere ähnlich geartete Meldungen, u.a.: „Essener Polizei bringt 10 gerettete Welpen ins Tierheim“, bevor dieser Ukraine-Quatsch, die „schlimmste internationale Bedrohung seit der Cuba-Krise“ zur Sprache kommt.
Sehen so die ersten 10 Meldungen aus am Vorabend eines 3. Welt­krieges?
Ich glaube, mein Schwein pfeift.