Das Tagebuch

Dpa meldet:
„Erneut ist ein junger Asylbewerber aus Nigeria in einem bayeri­schen Baggersee ertrunken.“
Herr Seehofer, da hamse ja schon wieder 'ne Patrone gespart!

Nachdem Ungarns regierender Fascho Victor Orban die Grenze zu Serbien mit Natodraht verrammelt hat, meldet nun dpa:
„Sachsens CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer verteidigt Ungarns Grenzzaun.“
Wie heißt es so schön in der Sachsen-Hymne:
„Mir Sachse, mir sin helle,
det weeß die ganze Welt.
Un wenn mir mal nich helle sin,
dann ham mir uns verstellt.“
Die Mauer is ja nu weg ... aber für uns im Westen bekäme im Falle einer Neuauflage der Ausdruck 'Antifaschistischer Schutzwall' ja tat­sächlich eine ganz neue Bedeutung.

Als 11-jähriger Nachwuchs-Schnulzenterrorist folterte er mit seinem "Maaamaaa"-Song allen Gleichaltrigen die Gehörgänge samt Geist und Verstand so penetrant kurz und klein, dass man jeden Tag nach Holland fahren wollte, um ihn eigenhändig zu erwürgen; doch was er bekam, waren waschkörbeweise Heiratsanträge von ausgewachse­nen Frauen mit dem Hinweis, doch bitte auf sie zu warten.
Heute ist Heintje 60 geworden, heidschi-bumbeidschi, und singt bei seinen Auftritten das Mama-Lied immer noch. Bum bum.
(Aus der Serie "Hart aber fair")

Die Meldung war noch nicht ganz durch, da stand bei allen Medien auch schon wer auf der Matte und drohte mit dem unverzüglichen Weltuntergang? Genau.
Frau Schwarzer, Augenblick mal! Wollten wir uns nicht nach unsrer letzten Nummer, die da hieß "Wie bescheiß ich das Finanzamt?",
ab ins Frauenmuseum verdünnisieren und bis zum Abgang aus dem Jam­mertal das egomanische, dis- und dequalifizierte Maul halten? Nein? Wirklich nich?
Oh, pardon, dann hab' ich mich wohl verhört. Wobei ich ja damals schon gedacht hatte: Ich hab mich wohl verhört!
(Wem es immer noch nicht reicht und in der Schwarzer-Komödie sich gerne weiterbilden möchte, dem sei ein klein-fein Büchlein wärmstens ans Herz gelegt:
Kay Sokolowsky, „Who the fuck is Alice? - Was man wissen muß, um Alice Schwarzer vergessen zu können“, Edition Tiamat)

Die Weltpresse berichtet:
„Ursula von der Leyen reitet bei EM-Eröffnung“
„Bei der Eröffnungsfeier der Pferdesport-EM in Aachen war Bundes­verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Dienstagabend Teil einer Quadrille der 10 deutschen Landgestüte mit 68 Hengsten und begeisterte mit ihren Reiter-Kollegen in traditioneller Uniform. Die Rolle als heimlicher Star wehrte die 56 Jahre alte CDU-Politi­kerin ab. "Die ganz großen Stars sind die Reiter und die Pferde", sagte sie vor Beginn der Veranstaltung im WDR.“
Ach, was!

Lieber Gott!
Wenn du es in deiner unendlichen Weisheit, Güte, Liebe & Barm­herzigkeit für die nächste Zeit vorgesehen hast, so soll dein Wille geschehen: Schick uns Pest, Pocken und Milzbrand an den Hals und alle andern Geißeln der Menschheit hinterher oder laß wegen mir auch die Mutti dran, so lang sie kann, aber bitte, bitte, oh Herr, verschone uns mit einer Kanzlerin von der Leyen! Amen.

Aus lauter Sommerlochlangeweile war ich grad auf deiner website. Sag mal, hast du se noch alle stramm? Wie krank bist du denn eigentlich?
11.08.2015 - 16.00 Uhr Rede beim CDU Stadtverband Oer-Erken­schwick im Wahlkreis von Oliver Wittke MdB
11.08.2015 - 19.30 Uhr Rede bei der CDU Castrop-Rauxel
12.08.2015 - 19.00 Uhr Rede beim "Lippe-Forum" im Wahlkreis von Frau Sylvia Jörrißen MdB
13.08.2015 - 18.45 Uhr Rede zum Thema Zuwanderung und Inte­gration bei Health Care Rheinland e.V.
15.08.2015 - 12.00 Uhr Besuch des Familienfestes der Bonner CDU
16.08.2015 - 11.00 Uhr Gast beim 10-jährigen Bestehen des Indus­triemuseums Freudenthaler Sensenhammer
18.08.2015 - 17.00 Uhr Rede im Wahlkreis von Helmut Brandt MdB
18.08.2015 - 19.00 Uhr Rede bei der CDU Frechen
19.08.2015 - 19.00 Uhr Rede bei der CDU Krefeld
20.08.2015 - 15.00 Uhr Rede "Aktueller Bericht aus Berlin" bei der Senioren-Union Bergisch Gladbach
20.08.2015 - ab 18.30 Uhr Bläck Fööss & die Big Band der Bundes­wehr kommen nach Bergisch Gladbach zugunsten "Hits fürs Hospiz"
21.08.2015 - 19.00 Uhr Rede "Halbzeit in Berlin - Worauf es jetzt ankommt" beim CDU Kreisverband Bochum

Und so wie hier die nächsten 10 Tage geht's bei Bosbach das ganze Jahr lang. Allmählich kann ich diesen Pofalla gut verstehen.

Die "Kleine Zeitung" aus Graz in Österreich berichtet:
„Neonazi wandelte sich und wurde Pfarrer“
„Nach einem schweren Verbrechen landet ein rechtsradikaler junger Mann in Deutschland im Gefängnis. In der Haft steigt er aus der Szene aus und wird später Pfarrer. Mit seinem Wisssen und Glauben will er Jugendliche in Sachsen davor bewahren, in den Extremismus abzugleiten.“
Süß, oder?
Muss ja nich, aber für all diejenigen, die von so was nicht genug kriegen können und ansonsten nur Grimms Märchen kennen ...
zwo, drei, vier, biddeschön:
„Pfarrer Johannes Kneifel weiß, wovon er spricht, wenn er sagt: "Menschen können sich ändern." Der 33-Jährige, ein kräftiger Typ mit rotblonden Haaren, hat die Wandlung geschafft. Einst war er Neonazi, vor fast 16 Jahren hat er einen Menschen so geschlagen, dass dieser starb. Dafür saß er im Gefängnis. Jetzt geht er an die Schulen, macht Extremismusprävention, wie es heißt, hält bundes­weit Vorträge und hat seine Erlebnisse in einem Buch festgehalten. Darin mahnt er, rechtsextreme Jugendliche nicht abzuschreiben und Aussteigern einen Weg in die Gesellschaft offenzuhalten.“
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Da waren Sie aber mutig, als Sie in Ihrer 'Tagesthemen'-Predigt dem ewig grunzdoofen, deutschen Nazipack die Leviten gelesen haben und Ihren lieben Zuschauern mit der Forderung nach einer Neuauflage des schon seinerzeit verschimmelten "Aufstands der Anständigen" eine armselige Pfaffenmeinung, die man an jeder Straßenecke umsonst kriegt, als Widerstand gegen den grassie­renden Pöbel-Dreck verkauften! (Meine Fresse, können Sie ein böses Gesicht machen!)
Nur mal so: Wie wär' es denn, wenn Sie bei Ihrem nächsten Antifa­Anfall das Pegida-Pack rechts liegen ließen und sich stattdessen um das hauptamtliche Gesindel kümmerten? Um 'nen sozialen Christen wie Herrn Seehofer. Zum Beispiel. Aber ... aber dafür bräuchte man in Ihrem Laden natürlich etwas, das da nur schwer zu haben ist ... da bräuchte man nämlich, ähm, dingens ... na, wie hieß das denn noch gleich, Moment, ich komm' gleich drauf ... ähm ... ach ja, Mut.

Johanna Quandt, BMW-Hauptaktionärin und zweit-reichste Dame Deutschlands (nur ihre Tochter Susanne Klatten ist noch reicher) und Witwe des Großindus­triellen Herbert Quandt (nicht angeklagter Hauptkriegsverbrecher, Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Mainz, Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich, Bayerischer Ver­dienstorden usw. usw.), führte ein zufriedenes, post-faschistisches Unternehmer-Leben und ist letzte Woche im Alter von 89 Jahren von uns gegangen.
Meine Trauer - jetzt aber mal ganz ehrlich - hält sich in Grenzen.