Noch'n Witz? Noch'n Witz!
Selbe Seite derselben Wochenendausgabe des Kölner Stadtanzeigers. Vier Spalten geht’s über den bevorstehenden sog. „Erdogan-Besuch in Köln“. Und der Artikel beginnt so:
„Köln. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kommt während seines zweitägigen Staatsbesuchs in Deutschland am 29. September nach Köln. Das teilte das Bundeskriminalamt am Freitag der Kölner Polizei mit.“
Versteckter Humor? Untergrundironie? Flüsterwitz?
Nee, nee. Ganz normale, alltägliche Stadtanzeiger-Ernsthaftigkeit.
Das Tagebuch
14.9.18
3mal Schwarzer Kater3mal Kölner Stadtanzeiger
Zum Ersten -
Woelki erzählt einen Witz:
Der mit allen Weih- und sonstigen Wassern gewaschene Kölner Oberkatholiker, Opus-Dei- und Rapunzel-Mann Rainer Maria Woelki hat dem Kölner Stadtanzeiger einen Witz erzählt. Der aber hat ihn nicht verstanden, und so wird aus einem wirklich guten Witz eine ganz normale Meldung und damit ein ganz normaler Artikel auf der 1. Seite:
„Katholische Kirche
Kardinal Woelki schämt sich für Missbrauch
Köln. Der Kölner Kardinal Rainer Woelki schämt sich wegen der vielen Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern für seine Kirche. 'Es ist schrecklich. Ich bin persönlich zutiefst getroffen, und ich schäme mich an dieser Stelle für meine Kirche.' Die Kirche habe zugelassen, dass Missbrauch geschehen konnte, und sie habe ihn teilweise sogar vertuscht. 'Ich dulde in unserem Erzbistum keinerlei Vertuschung.' Als Erzbischof sei er zudem dafür verantwortlich, das sexueller Missbrauch nie mehr vorkomme.“
Wie gesagt: Man könnte diesen Artikel ja auch als Satire lesen.
Der Witz aber ist: Es ist ein ganz normaler des Kölner Stadtanzeigers von Seite 1.
Der mit allen Weih- und sonstigen Wassern gewaschene Kölner Oberkatholiker, Opus-Dei- und Rapunzel-Mann Rainer Maria Woelki hat dem Kölner Stadtanzeiger einen Witz erzählt. Der aber hat ihn nicht verstanden, und so wird aus einem wirklich guten Witz eine ganz normale Meldung und damit ein ganz normaler Artikel auf der 1. Seite:
„Katholische Kirche
Kardinal Woelki schämt sich für Missbrauch
Köln. Der Kölner Kardinal Rainer Woelki schämt sich wegen der vielen Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern für seine Kirche. 'Es ist schrecklich. Ich bin persönlich zutiefst getroffen, und ich schäme mich an dieser Stelle für meine Kirche.' Die Kirche habe zugelassen, dass Missbrauch geschehen konnte, und sie habe ihn teilweise sogar vertuscht. 'Ich dulde in unserem Erzbistum keinerlei Vertuschung.' Als Erzbischof sei er zudem dafür verantwortlich, das sexueller Missbrauch nie mehr vorkomme.“
Wie gesagt: Man könnte diesen Artikel ja auch als Satire lesen.
Der Witz aber ist: Es ist ein ganz normaler des Kölner Stadtanzeigers von Seite 1.
13.9.18
„Post von Wagner“
Franz Josef Wagner, Springers wichtigster Schmierlappen in Springers wichtigsten Schmierlappengeschäft, wahrscheinlich nicht nur in seiner Funktion als BILD-Zeitungsbriefetipper ein veritabler Ganzjahresidiot, ein Zeilenschänder, ehrlich, praktisch, gut, ein Sonder-Poet aus der etwas anderen Welt, hat heute folgendes erbrochen:
„Lieber Hambacher Forst,
woran erinnert sich ein Baum? Woran eine Eule, wenn es keine Äste mehr gibt, wo sie ihre Rufe durch die Nacht schickt? Wohin flattert die seltene Bechsteinfledermaus, wenn sie keine Heimat mehr hat? Im Hambacher Forst sollen bald 350 Jahre alte Eichen und Buchen gefällt werden, weil Kohle abgebaut werden muss.
Umweltaktivisten ketten sich an die Bäume. 16 Meter hoch sind die Bäume im Hambacher Forst. Mein Herz ist bei den Baumrettern. Aber da kommen die Bösen, die Gewaltbereiten. Hauptsache Bullen auf die Fresse. Die schwarzen Maskentypen, die Molotowcocktails werfen. Denen geht es nicht um Bäume, denen geht es ums In-die-Fresse-Schlagen.
Woran erinnert sich ein Baum? Ein Baum ist ein Lebewesen. Ein Baum wird sich erinnern, dass ein Mensch ihn umarmt hat.
Herzlichst
Ihr" (siehe oben)
Und ich finde:
Das musste mal gesagt werden!
„Lieber Hambacher Forst,
woran erinnert sich ein Baum? Woran eine Eule, wenn es keine Äste mehr gibt, wo sie ihre Rufe durch die Nacht schickt? Wohin flattert die seltene Bechsteinfledermaus, wenn sie keine Heimat mehr hat? Im Hambacher Forst sollen bald 350 Jahre alte Eichen und Buchen gefällt werden, weil Kohle abgebaut werden muss.
Umweltaktivisten ketten sich an die Bäume. 16 Meter hoch sind die Bäume im Hambacher Forst. Mein Herz ist bei den Baumrettern. Aber da kommen die Bösen, die Gewaltbereiten. Hauptsache Bullen auf die Fresse. Die schwarzen Maskentypen, die Molotowcocktails werfen. Denen geht es nicht um Bäume, denen geht es ums In-die-Fresse-Schlagen.
Woran erinnert sich ein Baum? Ein Baum ist ein Lebewesen. Ein Baum wird sich erinnern, dass ein Mensch ihn umarmt hat.
Herzlichst
Ihr" (siehe oben)
Und ich finde:
Das musste mal gesagt werden!
12.9.18
Aus den Parallelgesellschaften -heute: Die katholische Kirche
Die Kölner Kirchenzeit... neenee, der „Kölner Stadtanzeiger“ tut sein Bestes und headlinet auf Seite 1:
„Tausende Kinder von Priestern missbraucht
Forscher ermitteln 3677 Opfer und 1670 Täter in Deutschland – Dunkelziffer laut Experten erheblich höher – Akten vernichtet“
Glaub ich nicht.
Ich glaube an Gott, den Allmächtigen Vater, den Schöpfer des Himmels und ...
Schönen Tach noch!
„Tausende Kinder von Priestern missbraucht
Forscher ermitteln 3677 Opfer und 1670 Täter in Deutschland – Dunkelziffer laut Experten erheblich höher – Akten vernichtet“
Glaub ich nicht.
Ich glaube an Gott, den Allmächtigen Vater, den Schöpfer des Himmels und ...
Schönen Tach noch!
11.9.18
Ach, vielen Dank auch
Irgendwer meldet:
„ADAC-Mitglieder genießen viele Vorzüge. Zum Beispiel bekommen sie zehnmal im Jahr die Zeitschrift "Motorwelt" zugeschickt. Aber damit ist bald Schluss.
Die rund 20 Millionen ADAC-Mitglieder sollen die Vereinszeitschrift "Motorwelt" bald nicht mehr nach Hause geschickt bekommen. Der Autoclub wolle seine Kommunikationskanäle neu aufstellen.“
Usw.usw.
Is mir egal. Dat Teil is noch nich ausm Briefkasten, is et schon im Müll.
„ADAC-Mitglieder genießen viele Vorzüge. Zum Beispiel bekommen sie zehnmal im Jahr die Zeitschrift "Motorwelt" zugeschickt. Aber damit ist bald Schluss.
Die rund 20 Millionen ADAC-Mitglieder sollen die Vereinszeitschrift "Motorwelt" bald nicht mehr nach Hause geschickt bekommen. Der Autoclub wolle seine Kommunikationskanäle neu aufstellen.“
Usw.usw.
Is mir egal. Dat Teil is noch nich ausm Briefkasten, is et schon im Müll.
9.9.18
Es wird immer besser
Wir werden immer mehr! Der „Kölner Stadtanzeiger“ (aber nicht nur der) berichtet auf seiner „Panorama“-Seite an prominenter Stelle:
„Weitere Schlagersänger haben sich nach den Vorfällen in Chemnitz gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus ausgesprochen.“
Neben der schönen Stefanie Hertel, der schönen Sängerin schöner volkstümlicher Volkslieder aus dem schönen Vogtländischen, beteiligte sich auch der – wie der Stadtanzeiger schreibt - „für seine Ballermann-Hits bekannte Musiker Mickie Krause“ - bekannt für so was wie „10000 nackte Frisösen“ oder auch „Mexiko – Finger im Po“. Wenn sich jetzt auch noch die Neonazis, all die besorgten Bürger mit ihren besorgten Ängsten und Sorgen und alle andern mitmachen, dann kann ja nichts mehr schief gehen.
„Weitere Schlagersänger haben sich nach den Vorfällen in Chemnitz gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus ausgesprochen.“
Neben der schönen Stefanie Hertel, der schönen Sängerin schöner volkstümlicher Volkslieder aus dem schönen Vogtländischen, beteiligte sich auch der – wie der Stadtanzeiger schreibt - „für seine Ballermann-Hits bekannte Musiker Mickie Krause“ - bekannt für so was wie „10000 nackte Frisösen“ oder auch „Mexiko – Finger im Po“. Wenn sich jetzt auch noch die Neonazis, all die besorgten Bürger mit ihren besorgten Ängsten und Sorgen und alle andern mitmachen, dann kann ja nichts mehr schief gehen.
8.9.18
Nachrichten aus der Wirtschaft
Der Wirt aus meiner Stammkneipe ...äh, nee, nee, Quatsch! Der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtet heute auf der 1. Seite über 'ne Nummer aus der Wirtschaft und schlagzeilt:
„Kaufhof vor Fusion mit Karstadt -
Tausende Arbeitsplätze in Gefahr“
Hm. Kinners! Kann man denn da gar nix machen?
„Kaufhof vor Fusion mit Karstadt -
Tausende Arbeitsplätze in Gefahr“
Hm. Kinners! Kann man denn da gar nix machen?
7.9.18
Betrachtungen nach Chemnitz
Als Theodor Wiesengrund Adorno sich gestern spät in der Nacht noch mal ordentlich durch die Weltgeschichte zappte und sich dabei u.a. ganz besonders genau die frischen Absonderungen der Herrenchristen Kretschmer und Seehofer betrachtete, gab er zu Protokoll:
„Ich betrachte das Nachleben des Nationalsozialismus in der Demokratie als potentiell bedrohlicher denn das Nachleben faschistischer Tendenzen gegen die Demokratie.“
Kann man nicht so sehen.
Muss man so sehen.
Tut aber so gut wie keiner.
Genauso wie dunnemals
„Ich betrachte das Nachleben des Nationalsozialismus in der Demokratie als potentiell bedrohlicher denn das Nachleben faschistischer Tendenzen gegen die Demokratie.“
Kann man nicht so sehen.
Muss man so sehen.
Tut aber so gut wie keiner.
Genauso wie dunnemals
6.9.18
Nach Chemnitz ist vor Chemnitz ist nach Chemnitz
„Es gab keinen Mob, es gab keine Hetzjagd in Chemnitz.“
(Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer gestern in seiner Regierungserklärung)
P.s.:
Mir Sachse, mir sin helle,
das weeß die ganse Welt,
un wenn mir mal nich helle sin,
dann ham mir uns vastellt.
Und Hotte Seehofer:
„Migration ist die Mutter aller Probleme.“
Bleibt nur noch zu klären, wer der Vater ist, ne? Herr Seehofer?
(Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer gestern in seiner Regierungserklärung)
P.s.:
Mir Sachse, mir sin helle,
das weeß die ganse Welt,
un wenn mir mal nich helle sin,
dann ham mir uns vastellt.
Und Hotte Seehofer:
„Migration ist die Mutter aller Probleme.“
Bleibt nur noch zu klären, wer der Vater ist, ne? Herr Seehofer?