Das Tagebuch

25.4.24
The kids are not alright
„Jugend in Deutschland 2024" ---
Jugendstudie: Pessimistischer und weiter nach rechts gerückt ---
Sorgen wegen Inflation, teurem Wohnen, Altersarmut oder mangeln­der Digitalisierung treiben offenbar viele junge Menschen um - das zeigt eine neue Jugendstudie. Befragte klagen über psychische Be­lastung und fühlen sich von der Politik nicht gesehen.
Jugendliche und junge Erwachsene sind einer Studie zufolge unzu­friedener und wenden sich stärker der AfD zu als in früheren Ver­gleichsstudien. 22 Prozent der befragten 14- bis 29-Jährigen würden demnach AfD wählen.“
Okay. Kann man nachvollziehen. Also, diese Ängste, die die hätten. Aber wie kommen diese Montagsmaler, die alle tendentiell nur noch neo-nationale Pestbeulenpampe in der Birne haben, allen unmögli­chen Weltverschwörungsgeschichten hinterher rasen und denen eine militante Abneigung zu eigen ist gegen jeden, dessen Nase ihnen nicht passt, wie kommen die auf die Idee, äh ..., wo doch alle Par­teien tendentiell in dieselbe Richtung marschieren, ... oder kann mir jemand mal erklären, ob und gegebenenfalls wo es bei den Parteien überhaupt wesentliche Unter­schiede in der Asyl- und Migrations­politik gibt, also noch mal, wie kommen die auf die Idee, dass ausge­rechnet dieses AfD-Ge­sindel sinnvollere Antworten auf die drän­gen­den Fragen in petto hätte? Wie kommen die da drauf?
Eine Antwort auf diese letzte drängende Frage "Wie kommen die da drauf?", hätt’ ich allerdings jetzt schon anzubieten:
Ich weiß es nicht.
"Ich weiß nur eins, und da bin ich sicher": The kids are not alright.
Oder aber – und diese Antwort erscheint mir zur Zeit am sinnigsten: Diese Partei + ihre Wähler sind einfach mit sich irgendwie identisch, die passen zusammen wie Pott und Deckel, Pech und Schwefel oder Po'itik und Geschwafel oder reich und arm oder Erika Mustermann. Da haben sich zwei gefun­den. Und zwar zwei beinharte Kon­stanten. Da muss man sich wohl künf­tig mit abfinden. Und da werden wir und das Ausland noch ordentlich Spaß zusammenkriegen - bis ultimo und alles wieder in Scherben fällt ...
24.4.24
Von Staatsobereumel zu Staatsobereumel
Steinmeier zu Besuch bei Kollega Erdogan. Kein Wort über die blüh­ende Demokratie Erdogans, kein Wort über die Kurden, kein Wort über die politischen Gefangenen, kein Wort über den türkischen Religionsterror in Deutschland. Wäre für einen normalen staatsprä­sidentalen Floskel- und Leerphrasenaustausch auch etwas viel des Guten gewesen. Lieber machte Steinmeier sich zum Döner Erdogans und konzentrierte sich auf ein Thema, bei dem sie nicht ganz so weit auseinander lagen, und die ‚tagesschau‘ informierte, wie es so ihre Art ist:
„Bundespräsident Steinmeier spricht mit Erdogan über Nahost.“
Yo! Und alle drei sagten tatsächlich ‚Nahost‘. Meinten aber Israel. Alle drei, der Erdogan, der Steinmeier und die ‚tagesschau’. Und nu erkläre mir mal einer:
Was um Himmels Willen und alles in der Welt kann man mit einem unheilbar kranken Antisemiten ausgerechnet über Israel sprechen?
Hm? … Ich warte.
23.4.24
„Der neue Straßenkampf“
In vielen deutschen Städten sind sie schon zu einer Plage geworden. Sie gehören nicht zu den invasiven Arten, die hier ja auch nichts zu ... finden hätten. Sie sind zumeist hier geboren, quasi Fleisch vom Fleische, äußerst aggressiv und hundefeind, unterdurchschnittlich intelligent und in der Regel Ein­zeltäter, aber professionell verlinkt und verlangt und auf und für alle Fälle wie immer allzeitbreit. Sie brettern durch die unüber­sicht­lichen, vollge­parkten Straßenschluchten der Großstädte, als wären sie mit ihren 2 Rädern die einzigen auf der Welt, und erwi­schen se einen Falschpar­ker, wird dieser zusammen mit seinem "Mordwerk­zeug" fotografiert und mit schlimm riechenden Schimpfka­nonaden traktiert, als künftiger Volks­feind schon mal vor­notiert und aus der Gemeinschaft der Verkehrs­heiligen für immer wegsortiert. Die Fotos plus Berichte landen dann am selben Tag noch bei den zuständigen Polizeidienststellen: Und fertig ist die Anzeige gegen den gottver­fluchten Falschparker. Eine von zig­tausenden. Tendenz steigend.
Der ‚Kölner Stadt-Anzeiger‘ war für seinen Bericht einem von denen dicht auf den Fersen, hat ihn begleitend beobachtet und interviewt. Falco Görres - Name geändert - mit großem Foto und folgendem affirmativen Propa­ganda-Sprech im Stadt-Anzeiger: 'ist Fahrrad­aktivist und foto­gra­phiert Autos, die auf dem Radweg parken.'
„Ich sehe mich nicht als Hilfpolizist, ich will einfach, dass ich und andere sicher von A nach B kommen können.“
Ja sicher!
Ja, nee, is klar, Falco. Und wer wär denn nicht gegen diese selbst­ernannten Warlords im "Großstadtgetrie-ie-ie-ie-iehhhhh-be" (Udo Jürgens), gegen die Autokraten aus dem Reiche des dampfenden Mittelstreifens mit ihren jetzt bereits auch Fußwege zuparkenden Protz­karossen.
Aber weißt du, wer noch übler ist als diese ewigen Autobekloppten? Weißte nich, ne? Wie soll ich’s dir beibringen? Und wie soll ich ’s teilen? Verlinken, verliken, vermailen oder verstreamen, verfixen, verfaxen, verfluchen, verwursten oder runterholen? Ach, komm. Es reicht ja, wenn's hier steht:
„Der größte Lump im ganzen Land
ist und bleibt der Denunziant.“
(Hoffmann von Fallersleben)
So um die Mitte des 19. Jahrhundert rum.
So, jetzt weißtes.
Arschloch.
Zugeparktes.
22.4.24
Die Spatzen pfeifen es seit langem schon von den Dächern
Und ich meine, es stand auch schon breitbeinig im Koalitionsvertrag:
Lindner macht uns in Kürze den Genscher.
P.s.:
Und denk dran, Lindner: Die Menschen lieben den Verrat, aber nicht den Verräter.
21.4.24
Deviante Verhältnisse
Die Sache sei doch ganz einfach, sagte Friedrich Merz: Mit Hilfe einer App könnten Arbeiter sich ausrechnen, wie viel sie durch Bürgergeld statt Arbeit verdienen würden. Und so mancher sage dann eben, dass sich der Job nicht lohne.
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Im Jahr 2023 wurde 15.777 Menschen der Regelsatz des Bürger­gelds gekürzt, weil sie sich weigerten, ein Arbeits- oder Weiterbil­dungsangebot oder einen Ausbildungsplatz anzunehmen.
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„Totalverweigerer wird es bei uns nicht geben.“ (Friedrich Merz)
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Währendessen schreibt die ‘WirtschaftsWoche’:
„Steuern – Superreiche zahlen weniger als der Mittelstand“
und die ‚zeit.de‘ klärt auf:
„Warum Reiche nur halb so viel Steuern zahlen wie die Mittelschicht“
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Rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland erhalten Bürgergeld, davon gelten 3,9 Millionen als erwerbsfähig. Demnach wurde der Regelsatz also bei rund 0,4 Prozent der erwerbsfähigen Bürgergeld­bezieherinnen und -bezieher wegen der Ablehnung von Arbeitsan­geboten gekürzt.
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Und was sagt die regierende FDP so:
"Wer seinen Mitwirkungspflichten im Bürgergeld nicht nachkommt und beispielsweise zumutbare Arbeit ohne gewichtigen Grund ablehnt, sollte mit einer sofortigen Leistungskürzung von 30 Prozent rechnen müssen", heißt es in dem Papier. Der Spielraum für verschärfte Sanktionen müsse ausgenutzt werden, "bis hin zu einer vollständigen Streichung von Leistungen". Das Leistungsniveau solle zudem zunächst nicht weiter steigen. (tagesschau.de)

Tschüss.
Den nächsten Kommentar spricht nächste Woche ein Vertreter der Künstlichen Intelligenz
20.4.24
Führers Geburtstag
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19.4.24
Palim, palim!
Das scheint ja wirklich ansteckend zu sein wie die Pest. Jetzt hat sich ein weiterer welt­berühmter deutscher Kulturtrottel und Straßenfeger am Thema Israel verhoben.
„Nonstop Nonsense“, das war von Anfang an bis heute sein populä­res Ein und Alles, um die Menschen zum Lachen zu animieren. Die aktuelle Animier-Nummer ist ein kleines, bescheiden daher stolzie­rendes, an die Tränendrüsen appellierendes und an Perfidie nicht zu überbietendes, kurzes sogenanntes „Friedensgedicht“.
Zusammen mit Dr. Diether-Dumm-Dumm-Dehm hat er ein Gedicht erbrochen mit dem Titel „Gaza, Gaza“. In akribischer Kleinarbeit haben die zwei Großdichter dafür alles versammelt, was vornehmlich seit dem 7. Oktober ’23 in unsern antisemitischen Kreisen jeden Tag aufs Neue ausgebrütet und mit nagelneuen Fakeartefakten garniert in die Umlaufbahn der sozialen Deppen-Medien geschickt wird: von Apartheid und Genozid über Konzentrationslager, Massaker und Kriegsverbrechen bis Vernichtung, Völkermord und verbrannte Erde wie bei den Nazis ist alles dabei und nichts vergessen; selbst der gern genommene Nebelkerzenwerfer-Satz aller Verharmloser:
„Natürlich verurteile auch ich den Terror der Hamas, aber … ich weiß aber auch: Kein Mensch wird als Terrorist geboren.“
Ekelhafter kann man die Verwechselung von Ursache und Wirkung in der Tat nicht zelebrieren. Wobei der Satz nicht einmal in Didis Mach­werk vorkommt, sondern nur als Fußnote bei Live-Auftritten.. Palim, palim.

P.s.:
Mit Didis Politwitzen konnte ich noch nie was anfangen, und die zwei Mal, als ich angeblich gelacht haben soll, war ich jung, naiv und unerfahren und politisch vollkommen unzurechnungsfähig. Und wo andere einen Bruch bei Hallervorden meinen erkennen zu können, kann ich nur seinen roten Faden sehen, der da heißt „Nonstop Nonsense.
Armes Deutschland - der Dichter und Denker.
Da passt es doch prima, dass wir morgen den 20. April haben.
18.4.24
„Köln und Kultur“ -
Wie passt das zusammen?
Ich selbst wäre von allein gar nicht auf die Idee gekommen, diese beiden Begriffe mit einem „und“ zu verbinden. Der ‚Kölner Stadt-Anzeiger‘ aber hat damit offensichtlich keine Probleme.
In der heutigen Ausgabe mit dem 1. Teil seiner Selbstbeweihräu­cherungs-Doku „Wir feiern die Kultur“ - selbstverständlich selbstlos unterstützt von den altruistischen, obligaten üblichen Kölner Kultur-Verdächtigen - beginnt das Trauerspiel schon mit den ersten zwei Sätzen des Vorwortes.
„Je schwerer die Zeiten, umso wichtiger die Kultur: Zum Glück ist die Kulturszene nirgendwo in NRW so vielfältig wie in dieser Region.“
Im Normalfalle liest man so einen Faux-pas einfach irgendwie weg. Das kulturalistische Grundgesetz 'Bevor man sich selbst in den Himmel lobt, muss man als Lokalpatriot all die, die man nicht mag oder kennt oder nich kennenlernen will und die nicht direkt umme Ecke wohnen, erst mal theoretisch zu armseligen Höllenbewohnern degradieren. Mit anderen Worten:
„Zum Glück ist die Kulturszene nirgendwo in NRW so vielfältig wie in dieser Region.“
Muss man jetzt die armen Menschen, die das Pech haben, in Biele­feld, in Osnabrück oder horribele dictu in Bocholt hängengeblieben zu sein, wegen ihres schlimmen Schicksals beweinen? Der Dichter und Überschriften-Schriftsteller vom Stadtanzeiger hat es bestimmt nicht so böse gemeint, wie er es geschrieben hat. Dass die Kultur-Situation in anderen Regionen, im Nicht-Rheinischen, im Schnitt noch beschissener ist als in Köln, das setzt der Gefühl-Kölner, ohne Fakten-Wissen, einfach voraus.
Da kann der Planet drumherum unbewohnbar werden wie der Mond, der Kölner (wie auch sein Stadtanzeiger) würden entgeistert entgeg­nen: damit wolle man Menschen, die nicht schunkeln können, in keinster Weise beleidigen. Man kön­ne mit denen ganz einfach nur nix anfangen. Und: Die ge­hörten ja auch sowieso nicht nach Köln. So einfach sei das.
Ach ja, und was das alles mit Volksverhetzung und Quasi-Rassismus zu tun haben soll, hätten se in der Szene noch nie verstanden. Hauptsache in ihrem Veedel.
17.4.24
Mein Gott, wer alles zu Deutschland gehört!
Als der glücklose Bundespräsidentendarsteller Christian Wulff („Ich bin auf dem Weg zum Emir!“) damals den heillosen Satz in die Welt setzte „Der Islam gehört zu Deutschland“, gab’s gewaltig Gegenwind in der christlichen Union, der sich nun mit dem neuen Grundsatz­papier der Partei erledigt haben soll. Jetzt heißt es da:
„Muslime sind Teil der religiösen Vielfalt Deutschlands und unserer Gesellschaft. Ein Islam, der unsere Werte nicht teilt und unsere freiheitliche Gesellschaft ablehnt, gehört nicht zu Deutschland.“
Und schon hockt wieder unser Freund Aiman, der persönliche Zentralrat der Muslime, einer der flexibelsten unter den üblichen Verdächtigen, bei Steinmeier aufer Matte oder bei Lanz oder Illner oder Miosga oder Maischberger oder wo sonst noch n freier durch­gesessene Diskurssessel rumsteht, und nörgelt:
„Wir lehnen auch diese Neufassung des CDU-Grundsatzprogramms entschieden ab. Es ist nur ein weiterer Versuch der Christlich Demo­kratischen Union in trüben Gewässern zu fischen, um Muslime zu stigmatisieren. Das alles bedient nur antimuslimische Ressentiments und Stereotypen.“
Ja, holla! Da hammer ja mal ausnahmsweise was richtig verstanden! Was glaubst du Naseweis denn, wofür bzw. gegen wen die hiesige Christdemokratur dieses ewige Affentheater veranstaltet? 'n bisschen Sinn & Gespür für die Realitäten muss man hier schon haben, alter Sportsfreund!