Das Tagebuch

23.3.17
Zum Unterschied zwischen Nord- und Südeuropa
Der nordeuropäische Superökonom und sog. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem ist nebenbei auch ein sehr cleverer Erklärbär, und zwar ein ganz ein cleverer. Der 'Frankfurter All-Gemeinen', dem cleveren, nordeuropäischen Fachlatt fürs nordeuropäische, clevere Bandi­tentum, erklärte er:
„Ich kann nicht mein ganzes Geld für Schnaps und Frauen ausge­ben und anschließend Sie um Unterstützung bitten. Dieses Prinzip gilt auf persönlicher, lokaler, nationaler und eben auch auf europäi­scher Ebene.“
(Endlich! Hat lange gedauert. Aber jetzt hab ich auch endlich die Komplexität der Europakrise kapiert.)
22.3.17
betr. Flitzpiepe, Verhältnis Deutschland – Türkei und pipapo
[Nur fürs Archiv]
Nachdem ihm Merkel wegen seiner kranken Nazi-Vergleicherei ein wenig Bescheid gestoßen hatte, hat Flitzpiepe, das Großhirn, nun entschieden, seine komischen Ministervögel bis auf Weiteres schön zuhause zu lassen, konnte sich aber 'ne kleine, neue Nazi-Nummer nich' verkneifen:
„Dieses Europa ist das Europa vor dem Zweiten Weltkrieg, ein ras­sistisches, faschistisches und grausames Europa. Europa kann uns nicht mehr drohen. Von wegen Beitrittsprozess mit der Europäischen Union oder Rücknahmeabkommen. Dies oder jenes. Mit keinem da­von können sie uns mehr drohen. Damit ist es nun vorbei,"
und ließ dabei offen, ob er damit die Drohungen oder das Abkom­men oder den Beitrittsprozess oder weiß-der-Henker-was meinte.

P.s.:
Und diese ganze Heuchelei, diese permanente,
penetrante Wahrheit- und Ehrlichkeit-Bekotzerei,
das soll jetzt alles was mit dem Islam zu tun haben?
Ich denke, das ist eine Glaubensfrage.
Und ich glaube:
Hier sollte man am besten den Sultan direkt mal selber fragen.
P.p.s.:
Ohne meine Frage zu kennen, erklärte der Sultan dann kurz darauf:
„Wenn Europa seinen Weg so fortsetzt, kann sich kein Europäer in irgendeinem Teil der Welt mehr sicher auf den Straßen bewegen."
Okidoki. Würd' ich aber im Prinzip auch als Antwort durchgehen lassen.
21.3.17
Im Märzen der Bauer die Rösslein …
Nee, Quatsch, ich wollt' was anderes mitteilen:
Heute ist „Nouruz“! Nouruz ist das altiranische Neujahrs- und Früh­lingsfest der Perser, Kurden und Turkvölker Zentralasiens. Bin mal gespannt, wie viel Tote diesmal dabei rumkommen.
Außerdem feiern wir den „Internationalen Tag gegen Rassismus“, den des „Waldes“, der „Poesie“, der „Hauswirtschaft“, der „Mongolo­iden“ und der „Menschenrechte“. Und „Muttertag“! Muttertag aller­dings nur in Ägypten.
Hab ich noch was vergessen?
Ja, genau:
„Internationaler Tag des Puppenspiels“.
Es ist bereits 9 Uhr 15, und habe mich noch nicht entschieden, zu welcher Veranstaltung ich heut abend gehe. Vielleicht bleib ich auch zuhause und geh erst morgen vor die Tür. Dann hammer nämlich „Internationalen Welttag der Kriminalitätsopfer“! Der „Weiße Ring“ und „Aktenzeichen XY“ läd ein. Mit Ganoven-Ede! Ede Zimmermann. (Ah, nee, der is' ja schon lange dahin.)
Oder halt zum weltweiten „Weltwassertag“.
Ma' gucken.
20.3.17
ad 1) Arschlöcher für Deutschland!
ad 2) Arschlöcher für die Türkei!
ad 1)
Dpa meldet:
„Die Alternative für Deutschland (AfD) hat zu Unrecht den Ruf, eine Partei der Abgehängten zu sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) mit Sitz in Köln.
Drei Forscher haben alle aktuell verfügbaren Daten über Sympathi­santen der Partei herangezogen, wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtete. Herausgefunden haben sie, dass die AfD in der Mitte der Gesellschaft zu Hause ist. Die These von der Prekariats­partei habe zu keinem Zeitpunkt seit ihrer Gründung 2013 zugetroffen, schreiben die Autoren. Sie sei eine „Partei der sich aus geliefert fühlenden Durchschnittsverdiener“.
Dabei hätte ein kurzer Blick auf das humanoide Durchschnittsgesäß schon gereicht: Das Arschloch sitzt immer in der Mitte.

= = = * * ~ + ~ * * = = =

ad 2)
Flitzpiepe Erdogan auf einer anatolischen Kundgebung über bzw. zu Angela Merkel:
„Du benutzt gerade Nazi-Methoden. Und gegen wen? Gegen meine türkischen Brüder in Deutschland und die Minister.“
Null Ahnung, was Faschismus ist, ausländische Regierungsmitglie­der duzen, die eigenen Staatsbürger als Brüder bezeichnen und stammesgemäß die Schwestern einfach für nicht-existent erklären! Das nenn' ich eine stramme Leistung: In zweieinhalb Sätzen vier veritable Beweise für die Richtigkeit des Marxschen Diktums vom „barbarischen Idiotismus des Landlebens“.
19.3.17
Wenn heute irgendwas von Belang is' …
Chuck Berry ist tot.
18.3.17
Verfickt euch!
Ich dachte schon, es gäb' kein and'res Thema mehr!
Und weil's so lustig is' – und fällt's mir noch so schwer:
die ganze Nummer ohne meinen Kommentär -
500 Jahre nach Luther,
nichts hat sich da veränder-
t,
'Rheinische Post',
bitte sehr!

„Düsseldorf
Kondom-Aktion sorgt in der Kirche für Ärger
Mit harscher Kritik und der klaren Ansage, dass sich eine solche Aktion nicht wiederholen darf, reagieren Kirchenobere auf eine inzwischen gestoppte Aktion der evangelischen Jugend im Rhein­land. Von Jörg Janssen
Bei dem von der Jugendkirche an der Akademiestraße mitentwick­elten Projekt zum Reformationsjubiläum waren Kondom-Verpackun­gen mit Luther zugeschriebenen Sprüchen bedruckt worden. Doppeldeutig hieß es unter anderem: "Hier stehe ich und kann nicht anders" oder "Für Huren und Heilige". Ein Link hatte zudem auf eine Internet-Seite verwiesen, auf der Historisches rund um die Sprüche, Luther und die Reformation nachzulesen war.
Erreicht hatten die Präservative nach Kirchenangaben bislang nur in der Jugendarbeit engagierte Mitarbeiter ("Multiplikatoren"). Die Ver­teilung an die eigentliche Zielgruppe habe man rechtzeitig gestoppt. Die Kondome seien "sofort vor Ort" zu vernichten, hatte der Oberkir­chenrat Klaus Eberl, in der rheinischen Landeskirche Leiter der Ab­teilung "Erziehung und Bildung", den Superintendenten geschrieben und das Ganze einen "Fehlgriff" genannt.
Noch schärfer geht Landesjugendpfarrerin Simone Enthöfer mit den Verantwortlichen ins Gericht. Die Sprüche seien "sexistisch" und ver letzten "die Würde von Männern und Frauen, Mädchen und Jungen gleichermaßen". Zudem seien sie geeignet, "Opfer sexueller Gewalt zu retraumatisieren".“
17.3.17
betr. Flitzpiepe Erdogan -
Eigentlich hab ich keine Lust mehr …
… aber muss wohl sein:
„Von hier aus appelliere ich an meine Bürger und Brüder in Europa: Da wo ihr arbeitet und lebt, ist nun Eure Heimat.
Gründet noch mehr Betriebe.
Schickt Eure Kinder in bessere Schulen.
Lasst Eure Fami­lien in besseren Stadtteilen leben.
Steigt in die besten Autos.
Wohnt in den schönsten Häusern.
Macht nicht drei, sondern fünf Kinder,
denn Ihr seid die Zukunft Europas.
Das wird die beste Antwort sein, die Ihr auf das faschistische Euro­pa, die Unverschämtheiten, Feindseligkeiten und Ungerechtigkeiten, die man Euch antut, geben könnt.“
Wird allmählich Zeit für die Klapse.
16.3.17
Türkei immer erdoganer
Nu' müssen auch schon die Kühe dran glauben! Dpa berichtet:
„Die Krise zwischen der Türkei und den Niederlanden wirkt sich jetzt auch auf das Rindvieh aus. Ein türkischer Züchterverband kündigte am Mittwoch an, eine Gruppe von 40 niederländischen Kühen aus Protest gegen das Verhalten Den Haags des Landes zu verweisen.“
Dazu erklärte Bülent Tunc vom Türkischen Verband der Viehprodu­zenten bei vollem Bewusstsein der Weltöffentlichkeit:
„In Zukunft wollen wir keine Tierprodukte mehr aus Holland. Sollten die Niederlande die Kühe nicht zurücknehmen, werden sie eben ge­schlachtet und ihr Fleisch verteilt.“
Tja, und am Ende bleiben ihnen dann nur noch die Ziegen …
Aber das reicht ja wohl auch. In jeder Beziehung.
15.3.17
Pardon, Flitzpiepe!
Aber ich hab die dumpfe Vermutung, dass die Zeit der lustigen Flitz­piepen-Witze vorbei ist. Oder was meinst du, Flitzpiepe?
„Die Länder, die für dieses Banditentum Hollands eintreten, haben all ihr Ansehen verloren. Da kommt die Kanzlerin Deutschlands und sagt, ich bin auf der Seite Hollands. Wir wissen ohnehin, dass Du Dich von denen nicht unterscheidest. Wir erwarten ohnehin nichts anderes. Die greifen mit ihren Pferden und Kötern an, genauso wie Du mit Deinen Pferden und Kötern angreifst. Zwischen Euch gibt es keinen Unterschied.“
(Damit spielte Flitzpiepe Erdogan auf die Polizeieinsätze in den Nie­derlanden gegen osmanische Sippschaftsbrüder an. Merkel hatte zuvor insbesondere Äußerungen von Flitzpiepe kritisiert, der nieder­ländische Regierungsmitglieder als „Nazi-Überbleibsel“ bezeichnet hatte.)
„Wir kennen Holland und die Holländer noch vom Massaker von Srebrenica. Wie verdorben ihre Natur und ihr Charakter ist, wissen wir daher, dass sie dort 8000 Bosniaken ermordet haben.“
Flitzpiepe!
Wenn du so weiter …
Hallo! Flitzpiepe, hörst du mich? Äh, du mich hören?!
Okay.
Also, Flitzpiepe, wenn du so weitermachst, stellt sich hier, äh, hier in der, äh, Zivilisation die natürliche Frage: Menschenskind Flitzpiepe, wat machen wa bloß mit dir? Mit so einer Flitzpiepe?