Das Tagebuch

27.6.15
Fragen über Fragen
„Die Zeit“, das Zentralorgan aller Oberstudienräte und Scheinheiligen, fragt sich diese Woche:
„Viele Menschen glauben den Berichten der großen Medien nicht mehr. Wie kommt das?“
Tja, wie kommt das? Ich glaube ja, dass die Frage falsch gestellt ist. Die Antwort muss vielmehr lauten:
Wie kommt Kuhscheiße aufs Dach ...
26.6.15
Man kann sich doch auf diesen Drecks-Kapitalismus
einfach nicht verlassen!
„The Monsanto Years“, die neue Platte von Neil Young, kommt erst am 29. Juni in die Läden.
Also:
4 mal werden wir noch wach, dann is wieder rockin' in the free world. Aber nicht so, wie sich das dieser Donald Trump vorstellt, der als re­publikanischer Volltrottelmilliardär & Präsidentschaftskandidat beim Halleneinlauf „Rockin' in the free world“ aus den Boxen brettern ließ und zu blöd war, vorher mal 'n Blick auf den Text zu werfen.
25.6.15
Damit ich's nicht vergesse …
„The Monsanto Years“,
neue Platte von Neil Young!
Ab heute zu HABEN ! HABEN, HABEN, HABEN !
(Hoffentlich ist das nicht wieder so'n überflüssiger Kitsch'n'Scheiß
wie die letzten … Scheiben! Und hier verkneif ich mir mal die Zahl.)
24.6.15
Die EU-Kommission und Griechenland haben ...
Ach, nee, komm! Hier nich' auch noch!
23.6.15
Husch husch husch im Hindukusch
Dpa meldet:
„Nach Bombenexplosion stürmen Taliban afghanisches Parlament“
Und weiter:
„Die heftige Explosion von 4 Bomben hat den Sitz des afghanischen Parlaments in Kabul erschüttert. Über dem Gebäude stieg dichter Rauch auf, Abgeordnete brachten sich in Sicherheit ...“
Und so weiter.
22.6.15
Was macht eigentlich …
das Dalai Drama?
Nun, was er jetzt gerade macht, weiß ich natürlich nicht; vielleicht macht er gerade einen Witz. Aber ich weiß, was er ist – und zwar
gestern 80 geworden, der supi-lustige Tunich'gut und Witzemacher, der Possenreißer, Huzzelmann, Kamellen-Clown und Knallbonbon,
Schäker, Schelm, Hanswurst und Pfeifenfürst vom Dach der Welt, der Lachsack, Kobold, Laber-Quatschkopp & geistiges Oberhaupt!
80 isser! Glückwunsch! Schafft nicht jeder Chinese.
Nur hat man hier im materia … materia … materialistischen Westen so gar nix davon mitge­kriegt. Weil der Dalai seinen Geburtstag tradi­tionell auch gar nicht so feiert. Wär' ja jetzt auch wirklich Blödsinn,
wo er doch sowie­so alle naselang wiedergeboren wird.
Tja, liebe Kinder, aber nich' mehr lange. Denn Onkel Dalai hat sich überlegt, demnächst - und jetzt mal alle Öhrchen auf Empfang! - diese ewige Wiedergeburterei einfach abzuschaffen! Schluss, aus, Mickimaus! (Musste auch erstmal drauf kommen: Was abschaffen, was es gar nicht gibt! Aber egal.)
Die FAZ, Abteilung Politik, schreibt:
„Der 79 Jahre alte Dalai Lama will die Wiedergeburt abschaffen und hat in mehreren Gesprächen klargemacht, dass es nach seiner Auf­fassung keinen weiteren Dalai Lama mehr geben müsse. Besser
sei es, die Institution jetzt, da es einen populären Dalai Lama gebe, enden zu lassen, als darauf zu warten, dass der nächste Dalai Lama ein dummer sei, der oder die sich lächerlich machen würde, so der Friedensnobelpreisträger.“
Was sagt man denn jetzt dazu?
Normal und schnurzifurzegal?
Oder Überdosis Mittelstrahl?
21.6.15
Boing böng ding-dong-bum, bäng bong bim-bam-bum
Zum Ausklang des Internationalen Weltflüchtlingstages gingen als „Zeichen der Solidarität“ gestern im vorbildlichen Kölner Erzbistum
23 000 Glockenschläge von 188 Kirchen auf die Erde nieder!
Oh großer, gütiger heiliger Bimbam!
Und Bruder Woelki ging hin und sprach zu der versammelten Menge, die ihn unbedingt sehen wollte:
„Jesus sitzt selbst mit in jedem Boot, in dem Menschen zugrunde gehen.“
Ja nee, is klar. Nur mit'm kleinen Unterschied:
Der Mann konnte über Wasser laufen.
20.6.15
Internationaler Weltflüchtlingstag
„Wenn wir eine Zuwanderung aus Afrika in unsre deutschen Sozial­systeme bekommen, werde ich mich dagegen wehren bis zur letzten Patrone.“
Nach wie vor ist dieser realchristliche Seehofer-Satz der wesent­liche Programmpunkt seiner – ich formulier das jetzt mal 'was vorsichtig - seiner christlich-sozialen Union.
Und so lassen wir zur Feier des Tages heut mal die Witze Witze sein und erzählen stattdessen eine nette Anekdote – eine zugegebener­maßen sehr alte, die ich aber bei Bedarf immer wieder gerne zum Besten gebe und mir immer einfällt, wenn ich diesen Seehofer seh. On y va:

„Kommt n armer Cowboy in nen Saloon und setzt sich an'en Tresen.
Sagt der Wirt:
»Hey! Wenn de 'n Schluck aus dem Spucknapf hier trinkst, kriegste 'n Dollar von mir!«
Der arme Cowboy, arm, wie er ist, fackelt nicht lange und schlürft – gluckedigluck – den ganzen Spucknapf leer, bis auf den Grund.
»Hey! Du hätt's doch nur einen Schluck nehmen müssen«,
sagt der Wirt da.
»Ja, ja, ich weiß,« meint der Cowboy. »Aber ... aber das hat alles irgendwie so … zusammengehangen.«“
***
Außerdem meldet „Die Welt“ der Welt zur Feier des Tages:
„Marineschiffe nach Rettung von Flüchtlingen zurück in Deutschland“
„Wilhelmshaven (dpa/lni) -
Die Fregatte'Hessen' ist vom größten Rettungseinsatz der deutschen Marine im Mittelmeer zurückgekehrt. Zusammen mit zwei weiteren Schiffen retteten die Besatzungen 3419 Bootsflüchtlinge aus Seenot und brachten sie in sichere Häfen. Zahlreiche Angehörige der Crews begrüßten die Schiffe am Freitag beim Einlaufen im Heimatstütz­punkt Wilhelmshaven - als erstes lief die 'Hessen' ein, danach wur­den der Einsatzgruppenversorger 'Berlin' und die Fregatte 'Karlsruhe' erwartet.“
Da hat Bimbo aber Glück gehabt, dass der „Einsatzgruppen“-Befehl diesmal „Rettung“ lautete und nicht „Schiffeversenken“.
(Einsatzgruppen ... Einsatzgruppen ... Mensch, woher kenn' ich noch mal diesen Ausdruck? Moment, ich komm' gleich drauf ...)
19.6.15
„Laudato si“
Der mit den Vögeln piept
Der bescheidene Franz vom Vatikan hat mit seiner alle Welt ent­zückenden Öko-Enzyklika „Laudato si“ den finalen Beweis erbracht,
ein wirklich ganz bescheidener zu sein. Selten hat ein päpstliches Schreiben je ein solches Ausmaß an allumfassender Bildung und
profunder Weltweisheit offenbart. Angefangen von der Erkenntnis, dass eins und eins zwei seien, und der für einen Papst ungewöhn-
lich säkularen Ansicht, dass zwei und zwei vier ergäben, bis hin zu
der kritischen Feststellung, die schon einem Dogma gleichkommt, alle Menschen hätten eine Nase, ist in diesem erbärmlichen, den eigenen Gott auf Piepmatz-Niveau runtergejodelten, 107 Seiten langen Zeugnis geistiger Total-Abstinenz außerdem so gut wie jede Kanzel-Plattitüde vertreten, die sich selbst ein normaler Dorfpfarrer nur noch im Vollsuff aus der Kutte zu klamüsern wagen würde.
Wie gesagt: Haupt­sache bescheiden.
Liebe Brüder und Schwestern,
und irgendwann über kurz oder lang, vielleicht sogar schon morgen, werden sich die 5-jährigen Redakteure einer katholischen Kinder­gartenkinderzeitung melden und erklären, der Typ aus Rom hätte
das alles kackfrech, ohne sie zu fragen, aus ihrer letzten Nummer einfach abgeschrieben.
Aber – und so wird die Schrift abermals in Erfüllung gehen, denn so steht es geschrieben –
„sie werden ihnen keinen Glauben schenken.“
Oder so ähnlich.