Das Tagebuch

7.10.17
Noch ist Polen nicht verloren
'Spiegel-online':
„Zehntausende polnische Katholiken haben am Samstag an den Außengrenzen des Landes Menschenketten gebildet und Gott um die 'Rettung Polens und der Welt' gebeten. Die Gläubigen folgten einem Aufruf der Stiftung Solo Dios Basta. Zu der Aktion 'Rosen­kranzgebet an den Grenzen' hatte auch die polnische Bischofs­konferenz eingeladen.
Die Bischöfe bezeichneten die Kundgebungen an der gut 3500 Kilometer langen Landesgrenze als Massengebet für den Welt­frieden.
In einer live im ultrakatholischen Sender Radio Maryja übertragenen Messe erklärte Krakaus Erzbischof Marek Jedraszewski, er bete 'für die anderen europäischen Nationen, damit sie die Notwendigkeit verstehen, zu den christlichen Wurzeln zurückzukehren, damit Europa Europa bleibt'.“
Ja, vielen Dank auch.
6.10.17
Der kranke Blödmann vom Bosporus
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat auf eine Norma­lisierung der Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei gedrungen:
„Es gibt keinen Grund für Probleme zwischen Deutschland und der Türkei“, sagte Cavusoglu dem 'Spiegel'.
Wie? Hier herrschen doch die Nazis und ihre Nazibanden, und du willst mit denen normale Beziehungen?! Das ist ja das Neueste, was ich höre!
Und weiter meint er:
„Wenn ihr einen Schritt auf uns zugeht, gehen wir zwei auf euch zu.“
Na, Gott bewahre!
(Wegen mir auch Allah. Wenn's den gibt.)
5.10.17
Goldener Oktober
Er ist schön, charmant und mächtig aktiv, dynamisch, erfolgreich und attraktiv, er ist Optimist, Idol und liberal und 39 Jahre jung, er stammt aus einer Ärztefamilie, war Eliteschüler und Investment-Banker und hat eine um Einiges ältere Ehefrau, der der amerikanische Präsident bei deren ersten Begegnung ins Gesicht formuliert hatte, sie hätte sich für ihr Alter ja ziemlich gut gehalten. Der Herr heißt Emmanuel, Emmanuel Macron, macht einen auf Messias, alles mit links und hat Visionen - geht aber nicht zum Arzt. Und wenn morgens früh die Sonne lacht, dann sagen ca. 50 % der Franzosen: „Das alles hat Manu gemacht.“
Alles? Nein, das ist noch nicht alles. Er verkündet auch schon mal eher dumme Sachen. Die 'Süddeutsche' schreibt:
„Mal wetterte der forsche Reformer, er werde den "Faulen" nicht nachgeben. Mal sprach er abwertend über "analphabetische Arbei­ter". Ein andermal unterschied er zwischen denen, die Erfolg haben, und jenen, "die nichts sind". Mal riet er Protestierern, die auf seine teuren Anzüge anspielten: "Die beste Methode, um sich einen Anzug leisten zu können, ist es zu arbeiten."
C'est ca.
Aber Hauptsache: „Anspruchsvolle Reformagenda“.
Und schöne Grüße vom neuen Aufsichtsratschef einer bekannten russischen Ölfirma.
4.10.17
Tom Petty ist von uns gegangen
Statt einer Menge anderer. Und heute will ich mal keine Namen nennen.
Die Welt ist nicht gerecht.
29.9.17
Off-off!
Bis zum 4. Oktober bin ich erst mal wieder bisschen off.
Dann geht’s hier aber ab! Das versprech' ich euch! Dann kriegen se alle wieder in die Fresse! Und in echt! Nich' in Witz!
Übrigens:
Heute ist Welt-Herztag.
Und am 30.: Unabhängigkeitstag in Botswana.
Und am 1. Oktober: Internationaler Tag der älteren Menschen.
Und am 2. Oktober: Internationaler Schutzengeltag.
Und am 3. Oktober?
Tag der Deutschen Einheit und Tag der offenen Moschee!
Na, danke.
28.9.17
Welt-Tollwut-Tag
Heute ist Welt-Tollwut-Tag.
Wer dem ganzen Desaster mal für 75 Minuten entschweben will, besorge sich die neue Platte von Tori Amos „Native invader“!
Wunderbar – wie ich finde – zum Entschweben.
27.9.17
Stammkneipe Jameika
Hab' schon lang' nich' mehr den bekannten, uralten Cowboy-Witz erzählt. Also – diesmal auf dem Hintergrund der Koalitionsver­handlungen:

Kommt 'n armer Cowboy in'n Saloon und setzt sich an den Tresen.
Sagt der Wirt:
„Hey! Wenn de 'nen Schluck aus dem Spucknapf hier nimmst, kriegste 'n Dollar von mir!“
Der arme Cowboy, arm, wie er ist, fackelt nicht lange und schlürft – gluckedigluck – den ganzen Spucknapf leer, bis auf den Grund.
„Hey! Du hätt's doch nur einen Schluck nehmen müssen“, sagt der Wirt da.
„Ja, ja, ich weiß,“ meint der Cowboy. „Aber ... aber das hat alles irgendwie so … zusammengehangen.“

Tja, so sieht's aus. Nur ... nur wer is' jetz' der Cowboy?
Tjaah, wer is' jetz' der Cowboy ...

Und uns SPD?
Als die künftige Fraktionschefin Andrea Nahles am Mittwoch gefragt wird, wie sie sich nach ihrer letzten Kabinettssitzung mit den Unions­kollegen am Morgen fühle, antwortet sie lachend:
„Ein bisschen wehmütig - und ab morgen kriegen sie in die Fresse.“
Und auch das nur ein Spruch.
Und dann noch mit Witzigwitzig-Ironiegelächter.
Da lob ich mir doch Saudi-Arabien. Da tut sich wenigstens ETWAS! Da dürfen Frauen nämlich ab sofort selber Auto fahren.
26.9.17
Herrmann allein zu Haus
Na so was! Sein eigenes Volk hat ihn ins Knie gefickt! Der 'Bayern­kurier' schreibt:
„Herrmann zieht nicht in den Bundestag ein
Er sollte das Gesicht der CSU für die Bundestagswahl sein: Joachim Herrmann, Bayerischer Innenminister und Spitzenkandidat der Christsozialen für die Bundestagswahl. Doch nun zieht er trotz Platz eins auf der Liste nicht in den Bundestag ein.“
Scheißdemokratie aber auch!
25.9.17
Es verspricht, lustig zu werden
Der Gauleiter der Arschlöcher für Deutschland am Wahlabend zu seinen untergebenen Arschlöchern:
„Wir werden sie jagen. Wir werden Frau Merkel oder wen auch immer jagen. Wir werden uns unser Land und unser Volk zurück­holen!“
Und wir, wir werden dir und deinen Packeseln, deinem Land und deinem Volk so was von … halt, halt, halt, stopp! Nich' aufregen! Gaaanz ruhig …
Nee, viel interessanter ist doch zu beobachten, wie sich jetzt dem­nächst diese antifaschistische Jamaika-Truppe in höchster Not und mit größtem Widerwillen schon mal prophylaktisch in den geräumi­gen Dickdarm der AfD reinquengelt. Um Schlimmeres zu verhüten.