Das Tagebuch

7.5.25
Es darf gesungen werden. Zwo, drei, viertelvorvier:
„Der Merz ist gekommen, die Bäume reissen aus …“
Mit der schwarz-roten Regierung ist gestern wahr geworden, was selbst die desillusioniertesten Klima-Kritiker nicht für möglich gehal­ten hatten. Es gibt zwar einen, der sich offiziell „Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit“ nennen soll und so gesehen alle Hände voll zu tun hätte, aber in Wirklichkeit Carsten Schneider heißt. Damit könnte man ja noch leben, meint so manch einer, doch gesellen sich noch zwei weitere, durchaus weit verbreitete Handicaps hinzu: erstens kennt den keiner und zweitens kommt der aus Erfurt. Aus Thüringen. Und welcher der 4 Fachbe­reiche Umwelt, Klima, Naturschutz und nukleare Sicher­heit gehört wohl zu dem mit Abstand teuersten und zeitaufwendigsten? Genau. Und was hat die nukleare Sicher­heit jetzt mit all den sonstigen Welt­untergangsarten zu tun? Hm? Sehen se? Nix.
Und dann hammer da noch die Doro, die Dorothee, die Dorothee Gisela Renate Maria „Doro“ Bär geb. Mantel. Die Doro muss sich um Forschung, Technologie und Raumfahrt kümmern. Zur Zeit weiß man noch nicht ganz genau, womit sie sich in ihrer Freizeit beschäftigen will, aber wenn sie aus ihrer Umlaufbahn wieder zurück ist, will se, hat se versp­rochen, sich mehr um die Raumfahrt kümmern. Da läg so einiges im Argen.
Und zu guter letzt gibt’s noch die aufgeweckte Katharina Reiche, momentan Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Reiche, die übrigens zur Zeit mit diesem Theodor von und ab und zu Guttenberg verbandelt ist.
Und wenn se wirklich wissen wollen, meine Damen und Herren, was das al­les mit Umwelt, Natur und Klimaschutz, mit Wassermangel, gewaltigen Wirbelstürmen, unlöschbaren Waldbränden, Muren und Überschwemmungen, mit Abermillionen Flüchtlingen, Klimakriegen, Starkregen, Seuchen und Gletscherschmelzen, mit Artensterben, unkaputtbarer Liebe zum Klabautermann, weltweitem Trallafitti oder auch mit menschlicher Hybris zu tun hat, dürfense michnicht fragn. Diejenigen, die gerade aktuell das Regierungsruder auf der Titanic übernommen haben, werden jedoch mit ziem­licher Sicherheit zu der allerletzten Politikergeneration gehören. Ob se sich an ihren Job oder an sonst was festkleben oder nicht.
„And I’ll stand o’er your grave
’Til I’m sure that you’re dead“
(Bob D.)
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