Das Tagebuch

9.4.25
Padumm-padumm
Da hat’s doch noch bei der tödlichen 75-Jahrfeier der ARD einen kurzen, kleinen Eklat gegeben. Der unerschrockene, selbstlose und superlistige Comedy-Heiopei Dieter Didi Hallervorden hatte sich für die live-Sendung eine kabarettistische Protestaktion ausgeheckt und in seine alte ‚Palim-palim‘-Nummer diverse verbotene Wörter rein geschmuggelt wie ‚Zigeunerschnitzel‘, ‚Neger“ usw. und so fort um zu sehen, was dann passiert.
Der ehemalige FDP-Knilch Didi hat sich über die Jahre zu einem ge­waltigen wahren Revoluzzer und mächtigen Moralisten gemausert. Und natürlich hatte sich sofort dagegen die übliche steindoofe Woke-Blase zu­sammen getrommelt und einen hübschen Scheißesturm auslösen wollen.
Hat auch funktioniert – zumindest sah sich die Chefetage der ARD bemüßigt gefühlt, mit einer windelweichen Verteidigungsmail den armen Woke-Pennern beizustehen. Toll diese engagierten Kämpfer für Demokratie und Fiderallala. Habter ganzganz toll gemacht. Ihr alle! Und es gehört ja auch ne Menge Mut dazu, in solch gefährlichen Situationen sich offen und sein Gesicht zu zeigen.
Nur damals, als wirklicher Widerstand angesagt gewesen wäre, am 17.4.24, als Didi sein antisemitisches Schmier-Gedicht „Gaza Gaza“ ins Weltnetz schickte, da hatte sich wie immer und eh und je selbst­ver­ständlich kein protestierender Stinkefinger gerührt. Das waren summa summarum 100 Prozent. Mindestens. Wenn ich mich nicht verzählt habe. Oder hätte.
Gute Nacht, Deutschland.
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