Vor ’ner knappen Woche noch hatte ich hier für jeden sicht- und nachvollziehbar meinen Unglauben lautstark vom Balkon posaunt, einen wie auch immer gearteten Unterschied zwischen der sog. Migrationspolitik der CDU und der der SPD erkennen zu können - wonach denn auch diese zähen „Koalitionsverhandlungen“ einzig dem unstillbaren Massenbedürfnis nach billigem Demokratietrallala- und Legitimationstheater geschuldet sei und und man in beiden Parteien von einem extrem ausgeprägtem Desinteresse an den Verhältnissen in den Herkunftsländern ausgehen muss. Gut, viele würden es vielleicht ein wenig salopper formulieren und konstatieren: „Was interessiert mich die Ukraine, Syrien und Belutschistan, wenn ich Orgasmusschwierigkeiten habe!“ *)
So weit alles bekannt und alter Hut. Nu’ kommt jedoch ein Steven Geyer seines Zeichens „Stellvertretender Leiter des Hauptstadtbüros vom Kölner Stadtanzeiger, Frankfurter Rundschau, diversen online-Blätter“ und weiß der Geyer sonst was ins Spiel und macht sich so seine Gedanken über die Segnungen bisheriger Migrationspolitik:
„Kann man von einem politischen Erfolg sprechen, wenn ein Drittel weniger notleidende Menschen in eines der reichsten Länder der Welt kommen. Und falls ja, wessen Erfolg ist das dann? Dürfen sich Grenzenschützer feiern, weil die Mauern hoch genug sind, oder Küstenwächter, weil sie die Flüchtlingsboote weit genug abdrängen?
Oder ist es der Erfolg vom Nachbarland eines Nachbarlandes, das seine Zäune dicht genug macht und gut genug bewacht?“
Jaah, da gerät man schon mal ins Schwitzen. Und so fragt er sich ganz spontan:
„Auf wen also trinken wir unseren Sekt, wenn hier ein Drittel weniger Menschen Asyl beantragt als vor 2 Jahren?“
Dass der leitende Stellvertreter des Hauptstadtbüros vom Kölner Stadtanzeiger, der Fankfurter Rundschau usw auch im weiteren langen Kolumnenverlauf nur Fragen stellt und keine Antworten parat hat, liegt jetzt nicht daran, dass er nur der Stellvertretende Leiter des Hauptstadtbüros ist. Ich glaube, der würde auch als Leitender Leiter des Hauptstadtbüros der Öffentlichkeit nichts anderes erzählen. Wie alle andern auch.
Und ob die Fragen objektiv eher aus der Abteilung Allgemeine militante Scheinheiligkeit stammen oder ob böser, parteipolitischer Wille der Antrieb war, Übermüdung, üble Nachrede oder schlicht Restalkohol, kann man ebenso ausschließen wie eine Überdosis Cannabis bei seinem ersten Versuch seit der Legalisierung.
Also alles in allem nur ein rappelvoller Ramsch- und Trödelladen für alte Hüte, antiquiertes Allerlei, Driss mit abgelaufenem Verfallsdatum und Zeitungen von Morgen. 1000 mal gehört und nix passiert.
Nur ein kluger Gedanke von ihm, das muss man zugeben, und eine faktensichere Erkenntnis hatte etwas neues an und für sich. Aus der unwidersprochenen Selbstlobhudelei über die „Erfolge in der Migrationspolitik der SPD“ schließt der Herr und leitende Stellvertreter, dass man auch in puncto Migration die SPD nicht mehr von der CDU unterscheiden kann:
Noch irgendwelche Fragen?
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Das Original liegt bei Rainer Langhans bzw. Dieter Kunzelmann, 1967 spiritus rector der Berliner "Kommune eins" (KI) und langjähriger knalldummer Antisemit. (siehe auch "Die Bombe im jüdischen Gemeindehaus" von Wolfgang Kraushaar)