Das Tagebuch

14.11.24
Alpträume und Traumata
Nachdem Scholz seinen Finanzboy an die .… nee, Quatsch, seinen Finanzboy­kotteur an die frische Luft gesetzt hatte, war ich der festen Über­zeugung, diesen Arsch mit Ohren nie mehr wiedersehen zu müssen. Aber von wegen, Pustekuchen!
Stattdessen musste man mitansehen, wie diese arme Kreatur des Lobbyismus noch vor der gestrigen Bundestagsdebatte zum Tod der Ampel sich am Rockzipfel seines Politkumpanen grin­send einen runter­schnullerte, um sich seinen ganz persönlichen Weg frei zu genschern - im Schlepptau natürlich die Zei­tung mit den großen Buchstaben:
„Lindner erklärt Merz schon zum nächsten Kanzler“
Und der ‚Süddeutschen‘ trumpetete er in die Maschinen:
„Die vorgezogene Bundestagswahl wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Wechsel im Kanzleramt bringen. Ich glau­be, das Rennen um die Kanzlerschaft ist in Wahrheit doch längst gelaufen.“
Na, is ja toll. Wenn das Rennen schon längst gelaufen ist, dann braucht dieses Land im Prinzip ja auch keine umständlichen, stören­den und überflüssigen Bundestagswahlen, die nur kost­bares Geld verplempern, dann braucht’s auch keine neuen teuren Wahlzettel, keine überteuerten Werbespots für die Parteien, keine repräsenta­tiven, kostspieligen Umfragen der Umfrage-Institute, keine Wahl­veranstaltungen, die kostenintensiv von der Polizei extra geschützt werden müssen, keine in jeder Hinsicht unbezahlbaren Wahl­spots auf allen Kanälen und im Radio ‚Pipapo‘, keine überteuerten Ele­fantenrunden, und erst recht keine billigen, dann bräucht’s auch kein happiges, saftiges, hochpreisiges, ins Kraut schießendes, sich ge­waschen habendes und eigentlich völlig überflüssiges Wahlkampf­theater.
Wir bräuchten praktisch nur ein, zwei Leute an der Spitze, die sich wirklich auskennen, die mit Geld umgehen können, die das auch gelernt haben, denen man ver­trauen kann! Sie wissen, wen ich da meine, ja klar, und die würden hier dann endlich mal ordentlich auf­räumen, die würden dann mal anständig durchgreifen, die würden dann auch dem Ausland mal zeigen, wo der Frosch die Locken hat und wo die Grenzen sind und wo die Ausländer alle hin gehören, nämlch ins Ausland, ja, das würden die alles machen, unsere beiden Hoch­würden, der feine Herr Lindner und sein Friedrich der Große!
Fertig, aus.
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