Das Tagebuch

14.10.24
Eigentlich hatt' ich ihn schon regelrecht vergessen
Aber dann kam er doch noch mal aus der Mottenkiste gekrabbelt und angefressen, wie er war, rülpste er seinen ganzen „beruflichen“ Frust ’n’Ärger zwischen zwei Pappdeckel vom Heyne-Verlag, der für solche Machwerke auch zuständig ist.
Wer sich begeistern kann über einen Tsunami aus Eigenlob, Selbst­mitleid und eher schlecht unterdrückter Frauenverachtung, ewiger Besserwisserei ohne Substanz, Unterhal­tungspopulismus für die Doofen, Egomanie und Machogetue und -gehabe aus dem letzten Jahrhundert, der muss sich noch leider etwas gedulden, denn die Riesenstapel mit seinen albernen Bekennt­nissen werden erst in 2 Tagen in die Gänge der Mayerschen Buch­handlungen zum Drü­berstolpern vollgestapelt.
Hier nun die Vorausbesprechung eines Experten, der das Teil nicht gelesen haben muss, weil er sich denken kann, was da so drin steht.
Here we go!
***
Wenn er gegen den in der Tat schwer bekloppten Genderismus im WDR und allen ähnlichen geschlossenen Anstalten losledert; wenn er, der 74 Jahre alte, vollkommen antiquierte „Wetten, dass...“-Hase, sich über die grenzenlose Flachheit des Fernsehens von heute auf­plustert, über ein Medium, das aber immer schon so war, und er, die schauspielerische Niete, Nulpe und Supernase in una persona, deshalb in seiner aktiven Glotzenzeit jahrzehntelang davon auch ganz gut hatte leben können; wenn er, der große, unerschrockene Wortzauberer und Immer-seine-Meinung-Sager, immer wieder zu­tiefst beklagt, einen ebenso antiquierten Begriff wie „Zigeuner­schnitzel“ nicht mehr 60 x pro Minute öffentlich in den Mund nehmen zu dürfen; wenn er dementsprechend den simplen Rassismus im „Negerkuss“ und „Sarotti-Mohr“ auch nicht zu erkennen vermag, und wenn er im ‚Spiegel‘ vor sich hinfabuliert, man könne „heute längst nicht mehr sagen, was man denkt“, dann hat er es geschafft, dann hält er damit augen­blicklich das Eintrittsticket für eine sehr feine, extraordinäre Gesell­schaft in der Hand. Was ihm, wenn er es denn verstünde, aber auch nix ausmachen würde. Und was den Bereich Rechtsextremismus / Springerstiefel und Glatzen in Nadelstreifen betrifft - in diesem Zu­sammenhang erklärte er noch:
„Ich liebe alle Zuschauer, egal, ob sie schwarz oder weiß, arm oder reich sind.“
Mit diesem Satz bewies er wie schon mit allen Sätzen zuvor, dass er nun wirklich gar nichts kapiert hat. Insofern hat der Titel seines Opus „Ungefiltert – Bekenntnisse von einem,
der den Mund nicht halten kann“
zumindest etwas Wahres.

P.s.:
Das letzte Wort will er ja immer haben. Soll er auch haben:
„Heute ist es so, dass ich erst einmal nachdenke, bevor ich etwas sage." und fügte noch hinzu:
"Für mich ist das schlimm.“
Ja, für mich auch.
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