Das Tagebuch

1.6.24
Kein Herz für „priesterliche Schwulitäten“
Bekanntlich spricht der Papst manchmal etwas wirr und verquer. Dann aber läuft er wieder zur Höchstform auf und redet äffäffäffäff, frisch, fromm, fröh­lich, frei von seiner Leber weg, was regelmäßig zu gewissen Irrita­tionen bei „urbi et orbi“, bei sich und dem ganzen Erd­kreis führt. Diesmal ist Franziskus nach Meinung vieler interessierter Dreibeiner in gut unterrichteten Kreisen aber zu weit gegangen. Hinter verschlossenen Türen hatte er nämlich den im Vatikänchen versammelten Priesterseminaristen seine brüderlichen Leviten über deren gepflegt schwul-schwülen Umgang untereinander um die gerö­teten Öhrchen gepudert und dabei das italienische, leicht frivole Um­gangswort „frociaggine" benutzt, was auf deutsch so viel heißt wie „Schwuchtelei“ oder „Schwulität“.
Und schon war wieder eine dieser dummen Rechtfertigungs-, Rich­tigstellungs- und Erklärungsorgien von Nöten. Natürlich und selbst­verständlich hätte er damit nichts gegen Schwule, Schwulitäten oder Schwuchteleien sagen wollen. Nur sollten die lieben Brüder doch in Zukunft ihre etwas andere Art nich so dermaßen … ach, hach, liebste Schwestern, ihr wisst schon, was ich meine ... so dicke ausm Rah­men hängen lassen. Capito?
Das war jetzt ex cathedra. Kapiert?
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