Nachdem der tiefreligiös bescheidene Papa Bene XVI. zwei, drei Tage lang von seinen abergläubigen Schafen in der offenen Totenkiste beglotzt werden konnte, so wie es bei Abgängen in solchen Vereinen seit der Steinzeit halt abusus ist, laufen heute nun die letzten Vorbereitungen zur finalen Verklappung auf Hochtouren – und auch hier unter permanenter Beobachtung und unerbittlicher Anteilnahme durch die mehr oder weniger neugierige Weltpresse, und vorne weg natürlich wie immer mit dabei: die ebenfalls sehr christliche ‚BILDZEITUNG‘, Europas größtes Drecksblatt. Und die ‚Bildzeitung‘ („BILD sprach zuerst mit dem Toten!“) fragt in ihrer doch eher etwas scheinheiligen, fettgedruckten Doku-Art:
„Fast schon gruselig!
Warum sieht man eigentlich den Leichnam von Benedikt XVI.?“
Tja, warum wohl? Warum?
Damit ihr nicht übermorgen um die Erde twittern könnt:
„RATZINGER MIT HAUT UND HAAREN
IN DEN HIMMEL AUFGEFAHREN!“
Nur die ‚taz‘ titelt unbeirrt:
„Ratze in Frieden“