Ich weiß zwar nicht, was soll es bedeuten, klingt ja auch recht nett aus deinem Munde, aber erst mal würdichsagen bisschen Klartext:
Von 2001 bis 2006 hat er als Bischof von Trier haargenau dieselbe Missbrauchsvertuschungsnummer rumexorziert und durchgezogen wie sein nicht ganz so eloquent-redundant-schmierlappiger Kanzelbruder Rainer Maria Woelki, allerdings mit dem für den außerirdischen Betrieb unwesentlichen Minimal-Unterschied, dass die besagten Vorfälle zum damaligen Zeitpunkt „leider, leider Gottes“ schon verjährt waren.
Jetzt, im rüstigen Rentenalter, trommelt der bijotte, selbsternannte Menschenfischer und Genussakrobat Käpt‘n Iglu frohgemut die Weltpresse vor seinen fetten Tabernakel und serviert dem baßerstaunten Publikum eine singuläre „Mega mea-mea-culpa“-Oper mit Posaunen, Zwiebeln und Trompeten, die sich aber mit so ziemlich allen populistischen Weihwassern gewaschen hat.
Er hatte damals schon gelogen, dass sich die Kapellenbalken bogen, unser metaphysischer Soziallehren-Marxologe, und ebenso knirscht es heute gewaltig im Gebälk, wenn er als kleiner Einzelheinz und gelernter Symbolist die ach so furchtbare Last der „Verantwortung für das institutionelle und systemische Versagen“ seiner feinen Truppe ganz mutterseelenalein auf seine armen, alten Schultern schultern tut - wie seinerzeit sein großes Vorbild, der Juppi anner Laat.
Meine Hochachtung.
Der ‚Kölner Stadtanzeiger‘ übertitelt diese feiste Komödie aus dem christlichen Ohnesorg-Theater ohne Ironie mit den Worten:
„Kardinal Marx bietet den Rücktritt an“
Ja, so sieht der auch aus: Der Mann steht am Abgrund und bietet den Rücktritt an! Anstatt einen Schritt nach vorn zu schreiten.
Denn genau so macht das ein Mann von Ehre aus altem Schrott & Doppelkorn.
Nicht umsonst heißt es in einem der billigsten Schlager dieser Welt:
„Die Zeit macht nur vorm Teufel Halt!“
Und dass es gar keinen Teufel gibt, wissen diese Jungs ja nun am allerbesten.
Das Tagebuch
5.6.21
„Ich empfinde
meine persönliche Schuld und Mitverantwortung
auch durch Schweigen und Versäumnisse“
meine persönliche Schuld und Mitverantwortung
auch durch Schweigen und Versäumnisse“