Das Tagebuch

3.6.21
Achtung, Wanderwitz
‚t-online‘ wie auch alle andern berichten:
„Ein Teil ostdeutscher Wähler sei für die Demokratie verloren – das hat der Ostbeauftragte Marco Wanderwitz kürzlich gesagt. ‚Wir ha­ben es mit Menschen zu tun, die teilweise in einer Form diktatur­sozialisiert sind, dass sie auch nach 30 Jahren nicht in der Demokra­tie angekommen sind.‘
Nicht nur die Kanzlerin hat sich dem nun entgegengestellt. Kritik an der Aussage von Wanderwitz kam auch von zahlreichen anderen Po­litikern.“
Der Witz dabei ist nicht, pardon, der Wanderwitz. Selbst wenn man all die Alt- und Neonazis der dortigen Landschaft abzieht und sich nur den kümmerlichen Restbestand anguckt, der nun mit vereinter Kraft und Freude wie die beleidigten Leberwürstchen auf den Wan­derwitz eindrischt, ein Volk, verwurzelt in einer dünn besiedelten, völlig sinnlosen Jwd-Gegend, die sich heute noch ungerührt „Mittel­deutschland“ nennt, kommt man nicht umhin, die Wanderwitz-Ana­lyse dahingehend zu erweitern, sogar noch die Hoffnung auf die biologische Lösung ad acta zu legen.
Aber wer hätte schon den Mut dazu? Hoffnungslosigkeit gilt ja heute bereits längst als Sakrileg. Da hilft es auch nix, sich Wanderwitz zu nennen.
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