Dass man euch immer mit etwas Vorsicht genießen muss, m.a.W. euch christlichen Brüdern einfach nicht übern Weg trauen kann, weiß eigentlich jedes christlich erzogene Kind schon aus eigener Erfahrung; wenn nicht, dann pfeifen es zumindest, falls man überhaupt die Gnade besitzt, sie zur Kenntnis zu nehmen, die Spatzen seit ca. 2000 Jahren von den Dächern.
Immer, wenn's um Nazis, Rechtsradikale, Faschisten, Antisemiten und artverwandtes Gesocks geht, fällt mir bei euch ein gewisser Hang zur Verschwiemel- und Verschwurbelung auf in Tateinheit mit Wortfindungsstörungen, gewünschter Amnesia oder Polit-Ballaballa. Anders kann ich's mir nicht erklären.
Heute schreibt ihr zum Beispiel:
„Terrorist legt Geständnis ab
Halle. Der mutmaßliche Attentäter von Halle hat den rechtsextremen Hintergrund seiner Tat gestanden. In einer mehrstündigen Vernehmung habe Stephan B. ein umfassendes Geständnis abgelegt und auch ein rechtsextremistisches, antisemitisches Motiv für seinen Anschlag angegeben.“
Wie … Geständnis? Wie … mehrstündige Vernehmung? Wie … Hintergrund? Wie ... mutmaßlich? Wie ... Motiv?
Anders gefragt: Seit wann macht denn der stinknormale, engagierte Neonazi keine offene Propaganda bis zum bittren Ende, sondern „legt ein Geständnis ab“ wie ein reuiger Sünder? Seit wann muss man so einem Typus in einer „mehrstündigen Vernehmung“ alles aus der Nase ziehen, wo er doch seinen Massakerversuch eigenhändig per Helmkamera live ins Internet gesetzt hat? Seit wann ist denn ein sog. „Hintergrund“ so wichtig, dass man den Hauptgrund simpel übergehen kann? Und seit wann haben Faschisten denn „Motive“?
Oder jetzt mal ganz anders gefragt: Warum ist dem handelsüblichen Journalisten der Neofaschismus inkl. Judenhass offensichtlich so dermaßen schnurzi piepenhagen?
Weil der Apfel nicht weiß, von welchem Stamm er fiel?
Ach so.
Oder lautet die Frage: Warum leckt der Hund seine Eier?
Und die Antwort: Weil er's kann.
Ach, echt?
(Scheisse. Alles muss man sich hier selbst beantworten.)