Das Tagebuch

3.8.14
Oh heilige Sprachkritik!
Vor einigen Tagen hatte wohl eine überregionale Dreckszeitung gedichtet:
„Experten erwarten Tsunami der Flüchtlinge nach Deutschland.“
Das war auch der berühmten Sprachkritikerin Margot Käsmann
zu viel des Guten und so schrieb sie in BILD-am-Sonntag, dem Zentralorgan der Sprachkritik:
„So können wir doch nicht von Flüchtlingen sprechen!“ Usw. usw.
„Flüchtlinge sind doch kein Tsunami!“
Nee, natürlich nicht! Aber was sind sie dann, liebe Margot?
„Flüchtlinge sind Botschafter des schreienden Unrechts und der Kriege dieser Welt.“ Usw. usw.
Und am Ende dann:
„Ich weiß, wir können nicht die ganze Welt retten. Aber wir können Flüchtlingen offen und freundlich begegnen. Das ist das Mindeste. Bleiben Sie behütet.“
Ich sag mal so, Frau Käsmann:
Wenn ich Flüchtling wäre, ich würd dir in die Kanzel kotzen.
Mindestens.
Und seien Sie auch behütet.
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