Das Tagebuch

20.4.24
Führers Geburtstag
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19.4.24
Palim, palim!
Das scheint ja wirklich ansteckend zu sein wie die Pest. Jetzt hat sich ein weiterer welt­berühmter deutscher Kulturtrottel und Straßenfeger am Thema Israel verhoben.
„Nonstop Nonsense“, das war von Anfang an bis heute sein populä­res Ein und Alles, um die Menschen zum Lachen zu animieren. Die aktuelle Animier-Nummer ist ein kleines, bescheiden daher stolzie­rendes, an die Tränendrüsen appellierendes und an Perfidie nicht zu überbietendes, kurzes sog. „Friedensgedicht“.
Zusammen mit Dr. Diether-Dumm-Dumm-Dehm hat er ein Gedicht erbrochen mit dem Titel „Gaza, Gaza“. In akribischer Kleinarbeit haben die zwei Großdichter dafür alles versammelt, was vornehmlich seit dem 7. Oktober ’23 in unsern antisemitischen Kreisen jeden Tag aufs Neue ausgebrütet und mit nagelneuen Fakeartefakten garniert in die Umlaufbahn der sozialen Deppen-Medien geschickt wird: von Apartheid und Genozid über Kzs, Massaker und Kriegsverbrechen bis Vernichtung, Völkermord und verbrannte Erde wie bei den Nazis ist alles dabei und nichts vergessen; selbst der gern genommene Nebelkerzenwerfer-Satz aller Verharmloser:
„Natürlich verurteile auch ich den Terror der Hamas, aber … ich weiß aber auch: Kein Mensch wird als Terrorist geboren.“
Ekelhafter kann man die Verwechselung von Ursache und Wirkung in der Tat nicht zelebrieren. Wobei der Satz nicht einmal in Didis Mach­werk vorkommt, sondern nur als Fußnote bei Live-Auftritten.. Palim, palim.

P.s.:
Mit Didis Politwitzen konnte ich noch nie was anfangen, und die zwei Mal, als ich angeblich gelacht haben soll, war ich jung und politisch vollkommen unzurechnungsfähig. Und wo andere einen Bruch bei Hallervorden meinen erkennen zu können, kann ich nur seinen roten Faden sehen, der da heißt „Nonstop Nonsense.
Armes Deutschland.
Da passt es doch prima, dass wir morgen den 20. April haben.
18.4.24
„Köln und Kultur“ -
Wie passt das zusammen?
Ich selbst wäre von allein gar nicht auf die Idee gekommen, diese beiden Begriffe mit einem „und“ zu verbinden. Der ‚Kölner Stadt-Anzeiger‘ aber hat damit offensichtlich keine Probleme.
In der heutigen Ausgabe mit dem 1. Teil seiner Selbstbeweihräu­cherungs-Doku „Wir feiern die Kultur“ - selbstverständlich selbstlos unterstützt von den altruistischen, obligaten üblichen Kölner Kultur-Verdächtigen - beginnt das Trauerspiel schon mit den ersten zwei Sätzen des Vorwortes.
„Je schwerer die Zeiten, umso wichtiger die Kultur: Zum Glück ist die Kulturszene nirgendwo in NRW so vielfältig wie in dieser Region.“
Im Normalfalle liest man so einen Faux-pas einfach irgendwie weg. Das kulturalistische Grundgesetz 'Bevor man sich selbst in den Himmel lobt, muss man als Lokalpatriot all die, die man nicht mag oder kennt oder nich kennenlernen will und die nicht direkt umme Ecke wohnen, erst mal theoretisch zu armseligen Höllenbewohnern degradieren. Mit anderen Worten:
„Zum Glück ist die Kulturszene nirgendwo in NRW so vielfältig wie in dieser Region.“
Muss man jetzt die armen Menschen, die das Pech haben, in Biele­feld, in Osnabrück oder horribele dictu in Bocholt hängengeblieben zu sein, wegen ihres schlimmen Schicksals beweinen? Der Dichter und Überschriften-Schriftsteller vom Stadtanzeiger hat es bestimmt nicht so böse gemeint, wie er es geschrieben hat. Dass die Kultur-Situation in anderen Regionen, im Nicht-Rheinischen, im Schnitt noch beschissener ist als in Köln, das setzt der Gefühl-Kölner, ohne Fakten-Wissen, einfach voraus.
Da kann der Planet drumherum unbewohnbar werden wie der Mond, der Kölner (wie auch sein Stadtanzeiger) würden entgeistert entgeg­nen: damit wolle man Menschen, die nicht schunkeln können, in keinster Weise beleidigen. Man kön­ne mit denen ganz einfach nur nix anfangen. Und: Die ge­hörten ja auch sowieso nicht nach Köln. So einfach sei das.
Ach ja, und was das alles mit Volksverhetzung und Quasi-Rassismus zu tun haben soll, hätten se in der Szene noch nie verstanden. Hauptsache in ihrem Veedel.
17.4.24
Mein Gott, wer alles zu Deutschland gehört!
Als der glücklose Bundespräsidentendarsteller Christian Wulff („Ich bin auf dem Weg zum Emir!“) damals den heillosen Satz in die Welt setzte „Der Islam gehört zu Deutschland“, gab’s gewaltig Gegenwind in der christlichen Union, der sich nun mit dem neuen Grundsatz­papier der Partei erledigt haben soll. Jetzt heißt es da:
„Muslime sind Teil der religiösen Vielfalt Deutschlands und unserer Gesellschaft. Ein Islam, der unsere Werte nicht teilt und unsere freiheitliche Gesellschaft ablehnt, gehört nicht zu Deutschland.“
Und schon hockt wieder unser Freund Aiman, der persönliche Zentralrat der Muslime, einer der flexibelsten unter den üblichen Verdächtigen, bei Steinmeier aufer Matte oder bei Lanz oder Illner oder Miosga oder Maischberger oder wo sonst noch n freier durchgesessene Diskurssessel rumsteht, und nörgelt:
„Wir lehnen auch diese Neufassung des CDU-Grundsatzprogramms entschieden ab. Es ist nur ein weiterer Versuch der Christlich Demo­kratischen Union in trüben Gewässern zu fischen, um Muslime zu stigmatisieren. Das alles bedient nur antimuslimische Ressentiments und Stereotypen.“
Ja, holla! Da hammer ja mal ausnahmsweise was richtig verstanden! Was glaubst du Naseweis denn, wofür bzw. gegen wen die hiesige Christdemokratur dieses ewige Affentheater veranstaltet? 'n bisschen Sinn & Gespür für die Realitäten muss man hier schon haben, alter Sportsfreund!
16.4.24
Kleine Parteienkunde - Teil 68
Normalerweise ist die Äffffedddddpeeeh für mich ja weniger Gottes Werk als vielmehr des Teufels Beitrag. Neuerdings aber überrascht sie mich des öfte­ren. Ich fange an zu zweifeln. Muss ich mein Urteil revidieren? ‚Merkur.de‘ schreibt:
„Die FDP zeigt sich offen für eine weitere Reform der Rente. Frak­tion­schef Dürr fordert ein flexibles Eintrittsalter, damit ‚Menschen freiwillig länger arbeiten. Warum sollte ich jemandem verbieten, mit 70 oder 72 zu arbeiten?’.“
Ja, warum. Das hat Stil, meine Damen und Herren, dat is modern, das is verdammt gut verlogen, das is mal was ganz was Neues, regelrecht visionär, ja, singulär visionär, ganz einfach rundweg schwerpopulär. Fast würde ich sagen: Echt krass, Leute!
Seit einiger Zeit dümmpelt unsre Hühnerfickerparty bekanntermaßen ja um diese dumme dumme 5%-Hürde rum. Ich hoffe, dass die Äfff­ffeddddd... diese neue dufte, vielversprechende Idee mit ordentlich viel Tamtam in ihr Wahlprogramm mit aufnimmt und unter die Leute bringt, dann würde sie - da bin ich mir ziemlich sicher – punktgenau bei 2,5 lan­den, und wir wären sie endlich los. Hurrrraah!
15.4.24
Pardon! Ich muss mich mal!
Es kommt ja nicht oft vor, dass ich mich dermaßen verfehle! Und offensichtlich falsch berichte! Wenn’s nicht ganz so arg wichtig ist, lass ich auch schon mal alle fünfe grade sein. Und schludere simpel da drüber. Aber für die Fehlmeldung von gestern muss grade auch so’n neunmalkluger Korinthenkacker und gelernter Besserwisser wie ich mal gradestehen.
Der ‚Kölner StadtAnzeiger‘ hatte sich nämlich sehr wohl zum Papper­lapapp-TV mit Björn und Supermario geäußert und über die angeb­lich notwendige „Entlarvung“ ausgelassen. Im Eifer des Gefechts aber hatte ich diese Passagen übersehen.
Also: Ich nehm alles zurück und behaupte … äh, einfach irgendwas anderes. Nix für ungut, Herr StadtAnzeiger, und vielen Dank für die Hinweise aus der Bevölkerung.
14.4.24
Wie war’s denn so mit Höcke?
Wie rechtsradikales Tun und Denken funktioniert und wie man es hinkriegt, so was 'ne Zeitlang mit Erfolg zu verkaufen, ohne sich nach der Tagesmüh abends vorm zu Bettegehen von oben bis unten vollzukotzen und dabei traditionsreiche Demokratien in den Arsch zu reiten bzw. schon minimalste Demokratisierungtendenzen mit Stumpf & Stiel auszu­rotten, kann man prima praktisch an aktuellen Figuren wie Trump und Putin studieren.
Nu woll'n wa aber mal nicht so sein: Hier in Europa hammer von diesen Typen auch mehr als genug. Ein staatlich geprüfter Mini-Faschist wie Björn Höcke als Ministerpräsident von Thüringen gehört natürlich auch in diese RundeEcke.
Das sog. Fernseh-Duell Voigt (CDU) vs. Höcke (AfD) vom letzten Donnerstag lief zwar noch wie das übliche Elefanten-Wahlkampf­scharmützeltheater ab und in die Leere nach dem Motto „Wer hat die „besseren christlichen Argu­mente“, wer ist „Gewinner der Herzen“ und wer „sieht am besten aus“, mit andern Worten: Wer „kann Kanzler“ oder uns besser im Mondschein begegnen?
Von interessierter Seite aber, aus journalistischer Sicht hieß die eigentliche Frage: Hat der „bürgerliche Demokrat Voigt es geschafft, den völkischen Populisten Höcke zu „entzaubern“? Oder sogar zu entlarven - als ob diese Bande jemals mit ihren Mordphantasien hinterm Berg gehalten hätte? Und damit waren se alle schon mal wieder kräftig auf dem Holzweg. Denn wer glaubt, an rassistischen Parolen und Geschichtsklittereien gäb’s was zu entzaubern und zu entlarven, der hat in der Jugend entweder aus Dummheit nur die Baumschule besucht oder zusätzlich den Höcke obendrein als Erdkunde- und Vertrauenslehrer gehabt.
Als Aufklärungsunterricht war die „Welt-TV“-Stunde denn auch eher weniger geeignet. Diejenigen, die alles Mögliche wählen, nur nicht die Arsch­löcher für Thüringen, haben wahrscheinlich nach 5 Minuten um- oder abgeschaltet. Und die potentiellen AfD-Ankreuzer haben erst gar nicht eingeschaltet oder halt wie immer nur weggehört und im kon­kre­ten Falle sich auf Höcke 70 Minuten lang einen runter
geholt.
Aber – wie der ‚Kölner Stadtanzeiger‘ – gar nichts zu berichten, Schweigen im Walde und Schwamm drüber - ich meine, so geht Antifa aber auch nicht, Herr StadtAnzeiger. Wie soll denn da aus diesem Thüringen was werden?
P.s.:
Halt stopp! Einen Gewinner gab es dennoch! Axel Cäsar Springer, der ist zwar schon lange tot, aber dem gehört immer noch der Axel Cäsar Springer-Verlag und damit auch der „Welt-TV“-Sender, der Quotenkönig vom Donnerstag.
11.4.24
„Internationaler Welt-Parkinsontag"
Hey, das is ja mein Tag!
10.4.24
Die Brandmauer …
Welche Brandmauer?
Die ‚Thüringer Allgemeine‘ bleibt - und deshalb nennt sie sich auch so - im Allgemeinen:
„Erfurt. Am Donnerstag treffen die Thüringer Spitzenkandidaten Mario Voigt (CDU) und Björn Höcke (AfD) im TV-Duell aufeinander. Sie wollen offiziell über Europa sprechen - dahinter aber steckt viel mehr.“
Echt?
Noch sitzen se vor der Brandmauer und diskutieren, ob ein Thüringer Christdemokrat mit dem Thürin­ger Oberarschloch für Deutschland im Thüringer TV über Thüringen, Deutschland und Europa diskutieren darf, soll oder muss oder nix davon. Die illus­tren Argumente kennt man alle, alle habense was für und was gegen sich. Wobei der Hitler­junge Höcke ja überhaupt nicht das Problem ist, sondern jetzt schon mehr als ein Drittel der Bevölkerung. Der Björn ist ja bloß der clevere Posterboy mit der irren Adi-Tolle, der raunende Erdkundelehrer vom Thü­ringer braunen Pack.
Die ‚Thüringer Allgemeine‘ ihrerseits will jetzt also alles ganz dolle richtig machen, zitiert alle Argumente pro & contra noch mal rauf und runter, bis man sie rückwärts singen kann, und versteht nicht, damit bereits selbst diese ominöse Brandmauer ad absurdum geführt zu haben, die zum 1. Mal mit einiger Berechtigung gut unterm Namen „antifaschistischer Schutzwall“ hätte laufen können.
Egal, gelaufen zu sein oder eben nicht ist am Ende auch nicht die Frage sondern gehoppst wie gesprungen. Warten wir noch den Don­nerstag ab, wer von den beiden Heiopeis das jetzt schon historische Laber-Duell gewinnt. Schätze beide. Nur Höckes Sympis werden diese Nacht­stunde der deutschen Demokratie wohl missmutig vor ihrer Glotze rumhocken, weil ihr Herr Höcke sie schlechterdings nicht via „Welt-TV“*) zum Sturm auf den Landtag anheizen konnte.
„Meine Damen und Herren, es folgt nun aus aktuellem Anlaß die Dokumentation „Die Brandmauer“. Wir wünschen Ihnen eine geruhsame Nacht.“

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*) Übertragen wird's "zur besten Sendezeit", aber nicht auf öffentlich-rechtlich, sondern auf Springers Welt-Kanal. So viel Aneignung muss schon sein.